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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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kann ich verstehen. Hauptsache, ich konnte Ihnen helfen."
    „Ja, das haben Sie wirklich."
    Wir strahlten einander an, zwei nette Frauen an der Zapfsäule einer Tankstelle. Fast hätte ich ihr erzählt, daß hinten in meinem Kofferraum ein Vampir lag, den man schwer gefoltert hatte - so leicht war mir im Kopf. Ich hatte Bill gerettet! Ich war noch am Leben! Heute Nacht würden wir uns auf den Heimweg nach Bon Temps machen können! Das Leben würde wieder glücklich und sorgenfrei sein. Außer, daß ich mich natürlich mit der Untreue meines Liebsten befassen mußte und daß ich würde herausfinden müssen, ob man die Leiche des Werwolfs gefunden hatte, die wir in Bon Temps hatten beiseite schaffen müssen und daß ich abwarten mußte, welche Nachrichten von dem Werwolf an mein Ohr drangen, dessen Leiche irgend jemand in Alcides Wandschrank gestopft hatte und daß auch noch völlig unklar war, wie die Königin von Louisiana auf die Unbedachtheiten reagieren würde, die Bill mit Lorena begangen hatte - die verbalen Unbedachtheiten, ich glaubte keinen Moment lang, daß die Königin sich für Bills sexuelle Eskapaden interessierte.
    Aber abgesehen von diesen Kleinigkeiten ging es Bill und mir einfach prima.
    „Sorgt euch nicht um den morgigen Tag, denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage." Das war das liebste Bibelzitat meiner Großmutter gewesen, und es schien mir nun sehr passend. Als ich etwa neun Jahre alt gewesen war, hatte ich meine Oma gebeten, mir zu erklären, was es bedeutet. „Das bedeutet, daß du nicht nach Arger Ausschau halten sollst, weil der Ärger selbst nämlich bereits nach dir Ausschau hält", hatte meine Großmutter damals geantwortet.
    Mit diesem Rat im Herzen räumte ich sozusagen in meinem Kopf auf. Mein nächstes Ziel war klar definiert: Ich mußte nach Jackson zurückfinden und in den Schutz der Tiefgarage gelangen. Ich konzentrierte mich also auf die Wegbeschreibung, die die freundliche Frau an der Tankstelle mir gegeben hatte, und bereits eine halbe Stunde später konnte ich zu meiner großen Erleichterung in Jackson einfahren.
    Wenn es mir gelänge, den Regierungssitz auszumachen, dann würde ich auch Alcides Wohnhaus finden können, das wußte ich genau. Allerdings hatte ich nicht mit all den Einbahnstraßen gerechnet, und außerdem hatte ich auch nicht wirklich aufgepaßt wie ein Schießhund, als Alcide mir auf einer kurzen Spritztour die Innenstadt von Jackson erklärt hatte. Aber Gott sei Dank gibt es im ganzen Staat Mississippi nur wenige vierstöckige Gebäude, selbst in der Hauptstadt nicht, weswegen ich das Haus, nach dem ich suchte, rasch gefunden hatte, auch wenn ich ein paar Minuten lang höchst beunruhigt und ein wenig ziellos durch die Straßen hatte fahren müssen.
    Nun wähnte ich mich am Ende aller Probleme. Aber so etwas sollte man tunlichst nie denken. Nie!
    Ich bog in die Zufahrt zur Tiefgarage und hielt in dem kleinen Bereich vor dem Wachhäuschen, wo man warten mußte, bis der Wachmann einen erkennt und den Hebel umlegt oder den Knopf betätigt oder was er sonst tun mag, damit die Schranke hochgeht und die Einfahrt in die Garage frei wird. Ich hatte schreckliche Angst, der Mann könne mir die Zufahrt verweigern, da ich nicht über den speziellen Aufkleber verfügte, der bei Alcides Pick-up an der Windschutzscheibe prangte.
    Letztlich war der Wachmann gar nicht da. Das Häuschen stand leer. Das durfte aber doch eigentlich ganz sicher nicht vorkommen! Ich runzelte die Stirn und überlegte, was ich tun sollte. Da kam der Wachmann auch schon zurück. In seiner schweren braunen Uniform trottete er die Rampe herauf und wirkte leicht entsetzt, als er mich warten sah. Rasch beschleunigte er seine Schritte und eilte auf mein Auto zu. Ich seufzte. Nun würde ich doch mit ihm reden müssen. Widerstrebend drückte ich den entsprechenden Knopf, und das Fenster an der Fahrerseite senkte sich.
    „Es tut mir leid, daß ich nicht auf meinem Posten war", entschuldigte sich der Wachmann auf der Stelle. „Ich mußte ... ich hatte ... ich hatte ein persönliches Bedürfnis."
    Wenn ich da nicht ein kleines Druckmittel gegen ihn in der Hand hatte!
    „Ich mußte mir ein Auto leihen", sagte ich. „Könnte ich vielleicht eine Plakette haben, die vorübergehend gültig ist?" Ich fixierte den Mann bedeutungsvoll und etwas streng. 'Mach mir keinen Ärger mit der Plakette' , wollte dieser Blick besagen, 'und ich erzähle niemandem, daß du deinen

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