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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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würde ich gleich auch noch anfangen zu heulen. Da war ein neuerlicher Wutanfall viel besser, weswegen ich es lieber damit versuchte. „Was fällt dir eigentlich ein, denen zu sagen, ich sei deine 'zukünftige Liebste' ? Wo kam der Spruch denn her?"
    „Was ist mit dem Geld, das du in Dallas verdient hast?" wollte Eric nun wissen, wobei mich diese Frage völlig überrumpelte.
    „Damit habe ich die Grundsteuer bezahlt."
    „Ist dir eigentlich je in den Sinn gekommen, daß ich dir geben würde, worum du mich auch bittest, wenn du mir sagst, wo Bill sein Computerprogramm versteckt hält? Ist dir nicht klar gewesen, daß auch Russel höchst anständig dafür bezahlt hätte?"
    Ich hielt die Luft an, denn nun war ich derart beleidigt, daß ich gar nicht mehr wußte, wo ich ansetzen sollte.
    „Wie ich sehe, hast du an beides nicht gedacht."
    „Aber ja doch, ich bin der reinste Engel!" Mir war wirklich keines der Dinge in den Sinn gekommen, die Eric da eben genannt hatte, und ich hatte fast das Gefühl, mich nun verteidigen zu müssen, weil ich solche Überlegungen nicht angestellt hatte. Ich zitterte vor Wut am ganzen Leib, und mein gesunder Menschenverstand löste sich in Luft auf. Hinter mir spürte ich fremde Hirne am Werk, und die Tatsache, daß sich irgend jemand in meinem Haus aufhielt, ließ mich nur noch zorniger werden. Mein Zorn tobte derart heftig, daß sich der rationale Teil meines Bewußtseins schlichtweg verabschiedete und in Wohlgefallen auflöste.
    „In meinem Haus wartet jemand, Eric." Mit diesen Worten drehte ich mich um, stapfte über die vordere Veranda und fand im Handumdrehen den Haustürschlüssel, den ich unter einem Schaukelstuhl, den meine Großmutter besonders geliebt hatte, versteckt hielt. Ich schlug alles, was mein Verstand mir verzweifelt zu sagen versuchte, eiskalt in den Wind, ignorierte auch die Tatsache, daß Eric Anstalten machte, mir etwas zuzurufen, öffnete die Vordertür meines Hauses, und dann stürzte der Himmel über mir ein.

       Kapitel 14
    „Wir haben sie", sagte eine Stimme, die ich nicht erkannte. Jemand hatte mich gewaltsam auf die Füße gestellt, wo ich nun aufrecht, aber schwankend zwischen zwei Männern stand, die mich an den Armen gepackt hielten.
    „Was ist mit dem Vamp?"
    „Ich habe ihn zweimal getroffen, aber er ist ab in den Wald. Ist wohl entkommen."
    „Das ist schlecht! Macht zu!"
    Ich spürte, daß sich bei mir im Zimmer viele Männer befanden und öffnete erschrocken die Augen. Sie hatten alle Lampen eingeschaltet. Sie waren in meinem Haus. Sie waren in meinem Heim. Diese Tatsache machte mich ebenso krank wie der Faustschlag, der mein Kinn getroffen hatte, als ich durch die Tür kam. Irgendwie hatte ich angenommen, bei den Besuchern in meinem Haus handle es sich um Sam, Arlene oder Jason.
    Statt dessen befanden sich in meinem Wohnzimmer fünf Fremde - wie ich feststellen konnte, nachdem mein Kopf soweit klar war, daß ich in der Lage war, sie zu zählen. Weitere Überlegungen konnte ich dann nicht mehr anstellen, denn nun versetzte mir einer der fremden Männer - jetzt sah ich auch, daß er eine mir bereits hinlänglich vertraute Lederweste trug - mit voller Wucht einen Faustschlag in den Magen.
    Mir blieb nicht einmal mehr genug Luft zum Schreien.
    Die beiden Männer, die mich an den Armen festhielten, zogen mich wieder hoch.
    „Wo ist er?"
    „Wer?" An diesem Punkt konnte ich mich wirklich nicht mehr daran erinnern, den Aufenthaltsort welcher speziellen vermißten Person man denn nun von mir genannt haben wollte. Aber natürlich erhielt ich auf meine Frage keine Antwort, sondern statt dessen gleich den nächsten Hieb in den Magen. Es verging eine schreckliche Minute, in der ich das Gefühl hatte, mich übergeben zu müssen, es aber nicht zu können, weil mir letztlich die Luft dazu fehlte. Das war so, als würge mich jemand und ich müsse jeden Moment ersticken.
    Endlich gelang es mir, tief Atem zu holen. Das machte ziemlichen Lärm, tat entsetzlich weh und war trotzdem das reine Paradies.
    Derjenige, der mich befragte, ein Wer mit blondem Bürstenhaarschnitt und einem fiesen kleinen Ziegenbart, versetzte mir nun mit der flachen Hand einen harten Schlag ins Gesicht, woraufhin der Kopf mir auf dem Hals herumhüpfte wie ein Wagen mit defekten Stoßdämpfern. „Wo ist der Vampir, du Schlampe?" fragte er, um gleich darauf erneut mit der geballten Faust auszuholen.
    Ich hätte keinen einzigen weiteren Schlag mehr ertragen, weswegen ich beherzt

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