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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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noch nicht einmal richtige Menschen - aber bis jetzt war noch niemand gestorben und hatte verkündet, ich sei Gott.
    „Wir müssen hier weg", sagte Eric, eine Beobachtung, der ich nur aus ganzem Herzen zustimmen konnte. Die Nacht auf einer Polizeistation zu verbringen war nun wirklich das Letzte, was ich tun wollte, und was Eric betraf, so war es für ihn ohnehin unmöglich. Die nächste für Vampire geeignete, sichere Zelle befand sich in Shreveport. Die Polizeiwache in Bon Temps hinkte so weit hinter der Zeit her, daß sie erst vor ein paar Wochen überhaupt rollstuhlgerecht gemacht worden war.
    Eric blickte Sonny tief in die Augen. „Wir waren nicht hier", sagte er. „Diese Dame und ich, wir waren nicht hier."
    „Nur der Junge", pflichtete Sonny ihm bei.
    Wieder versuchte der andere Räuber, die Augen krampfhaft geschlossen zu halten, aber Eric pustete ihm ins Gesicht, worauf der Mann die Augen öffnete und versuchte, sich zur Seite zu wenden, genau, wie ein Hund es tun würde. Innerhalb einer Sekunde hatte Eric seinen Blick aufgefangen und wiederholte die Prozedur, die auch der andere Gangster hatte mitmachen müssen.
    Dann wandte der große Vampir sich an den Kassierer, um diesem das Gewehr zu übergeben. „Ich glaube, das gehört Ihnen", sagte er.
    „Danke", erwiderte der Junge, die Augen unverwandt auf den Gewehrlauf gerichtet, mit dem er auf die beiden Gangster zielte. „Ich weiß, daß Sie nicht hier waren!" knurrte er, wobei er starr geradeaus blickte. „Ich werde der Polizei nichts sagen."
    Eric legte vierzig Dollar auf den Tresen. „Für das Benzin", erklärte er. „Sookie, sehen wir zu, daß wir wegkommen."
    „Ein Lincoln mit einem riesigen Loch im Kofferraumdeckel fällt aber auch wirklich ziemlich auf!" rief der Junge uns noch nach.
    „Er hat recht!" Ich hatte mich gerade fertig angeschnallt und Eric gab Gas, da hörten wir, ziemlich in der Nähe bereits, Sirenen heulen.
    „Ich hätte den Pick-up nehmen sollen!" sagte Eric, den unser Abenteuer, nun wo es vorbei war, eher zu amüsieren schien.
    „Wie geht es deinem Gesicht?"
    „Es wird schon besser."
    Tatsächlich waren die Schwellungen schon längst nicht mehr so auffällig.
    „Was ist passiert?" erkundigte ich mich, wobei ich hoffte, damit nicht schon wieder ein heikles Thema zur Sprache zu bringen.
    Eric warf mir einen Seitenblick zu. Mittlerweile befanden wir uns wieder auf der Autobahn, und er hatte das Tempo gedrosselt, damit wir nicht Gefahr liefen, durch Übertretung der Geschwindigkeitsbegrenzung aufzufallen und irgendeinen der vielen Polizeiwagen, die sich nun auf die Tankstelle zubewegten, Anlaß zur Vermutung zu geben, wir würden uns auf der Flucht befinden.
    „Während du dich deinen menschlichen Bedürfnissen gewidmet hast", erklärte mein Begleiter, „habe ich den Wagen vollgetankt. Ich hatte gerade den Schlauch wieder eingehängt und war schon fast an der Ladentür, als die beiden Typen aus dem Pick-up kletterten und mir ganz einfach ein Netz überwarfen. Es ist schon beschämend, daß sie das einfach so tun konnten - zwei Affen mit einem Silbernetz!"
    „Bestimmt warst du in Gedanken irgendwo anders."
    „]a", sagte er kurz angebunden. „Das war ich."
    „Was geschah dann?" hakte ich nach, als es so schien, als wolle er von sich aus nicht mehr weiter reden.
    „Dann hat mir der Größere mit dem Knauf seiner Pistole einen Schlag auf den Kopf gegeben, und ich habe eine Weile gebraucht, mich davon zu erholen."
    „Ich habe das Blut gesehen, das du verloren hast."
    Eric berührte eine Stelle an seinem Hinterkopf. „Stimmt, ich habe geblutet! Na ja, irgendwann hatte ich mich an den Kopfschmerz gewöhnt. Ich schaffte es, eine Ecke des Netzes an der Stoßstange des Pick-up festzuhaken, und dann konnte ich mich ganz einfach wegrollen. Was die Sache mit dem Netz anging, so haben sich die beiden als unfähig erwiesen. Beim Überfall ja letztlich auch. Das Netz hätten sie lediglich mit Silberketten verschließen müssen, dann hätte die Sache ein ganz anderes Resultat gehabt."
    „Aber so hast du dich befreien können?"
    „Der Schlag auf den Kopf erwies sich als größeres Problem, als ich anfangs gedacht hatte", erklärte Eric ein wenig steif. „Ich rannte an der Rückseite des Ladens entlang zu dem Wasserhahn, den ich dort gesehen hatte. Dabei hörte ich jemanden zur Hintertür herauskommen. Ich wartete, bis ich mich ganz erholt hatte. Dann folgte ich den Geräuschen, die ich hörte und traf auf dich." Als Eric seine

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