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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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so rasch aus seiner Kabine herausgeschossen, wie er sich nur bewegen konnte. Mein Schuß gegen die Decke hatte bewirkt, daß sich weißer Staub in das Blut auf seinem Gesicht gemischt hatte. Der Junge sah grauenhaft aus.
    „Wie ich sehe, haben Sie mein Gewehr gefunden", begrüßte er mich, als er an mir vorbeiging, wobei er sehr darauf achtete, nicht zwischen die bösen Jungs und die auf sie gerichteten Gewehrläufe zu geraten. Dann zog er sein Handy aus der Tasche, und ich hörte die leisen Piepstöne, mit denen er eine Nummer eingab. Gleich darauf war seine mürrische Stimme zu vernehmen, die eine leicht abgehackte Unterhaltung mit der Polizei führte.
    „Ehe die Polizei hier eintrifft, Sookie", gab Eric nun zu bedenken, „müssen wir herausfinden, wer diese beiden Schwachköpfe hierher geschickt hat." Wenn ich in den Schuhen der beiden Gangster gesteckt hätte, dann hätte allein der Ton, in dem Eric das sagte, mich zu Tode erschreckt, und so erging es den beiden denn auch: Sie schienen sich durchaus im klaren darüber zu sein, wozu ein wütender Vampir fähig ist. Eric trat so weit vor, daß ich sein Gesicht sehen konnte. Ein feines Netz aus Brandblasen überzog seine Haut, wie wütend angeschwollene Striemen nach einem Kontakt mit Giftsumach. Eric konnte sich glücklich schätzen, daß lediglich sein Gesicht nackt gewesen war - ich bezweifelte jedoch sehr, daß er in diesem Moment wirklich glücklich war.
    „Komm runter da", sagte Eric, und seine Augen fingen Sonnys Blick ein.
    Gehorsam und umgehend kletterte Sonny von der Plattform des Kassierers und kam um den Tresen herum auf uns zu, während sein Gefährte ihm mit offenem Mund dabei zusah.
    „Bleib du stehen", befahl Eric nun, und der farblose Mann kniff verzweifelt die Augen zusammen, um Eric nicht ansehen zu müssen. Als er den Vampir aber einen Schritt näher auf sich zutreten hörte, öffnete er die Augen einen Spalt breit und schon war es geschehen. Hat man selbst keine übersinnlichen Fähigkeiten, dann darf man einem Vampir um Himmels Willen nie in die Augen schauen. Denn sonst kriegt der dich ran, wenn er das will.
    „Wer hat euch hergeschickt?" fragte Eric sanft.
    „Einer der Höllenhunde", entgegnete Sonny mit flacher, tonloser Stimme.
    Eric wirkte verwundert. „Ein Mitglied der Rockerbande 'Höllenhunde' ", erklärte ich, wobei ich genau auf meine Wortwahl achtete, denn immerhin hatten wir einen menschlichen Zuhörer, und der hörte auch wirklich zu, mit allen Anzeichen äußerster Neugierde. Ich persönlich hörte alle Antworten noch einmal verstärkt in den Köpfen der Betroffenen.
    „Was haben die euch zu tun befohlen?"
    „Sie haben gesagt, wir sollen an der Autobahn warten. Da sind noch mehr unterwegs und warten an anderen Tankstellen."
    Sie hatten ungefähr vierzig Schurken zusammengetrommelt - dafür hatten sie gewiß eine Menge Schotter hinblättern müssen.
    „Wonach solltet ihr Ausschau halten?"
    „Nach einem großen dunklen Mann und einem großen blonden Mann mit einer blonden Frau, sehr jung, mit hübschen Titten."
    Erics Hand war so schnell, daß ich zuerst nicht recht mitbekam, was sie getan hatte. Erst als ich das Blut sah, das Sonny aus der Nase tropfte, wußte ich, daß Eric sich wirklich bewegt hatte.
    „Du sprichst von meiner zukünftigen Liebsten. Bemüh dich um Respekt. Warum habt ihr nach uns Ausschau gehalten?"
    „Wir sollten euch schnappen. Zurück nach Jackson verfrachten."
    „Warum?"
    „Die Gang hatte den Verdacht, ihr könntet was mit Jerry Falcons Verschwinden zu tun haben. Sie wollten euch ein paar Fragen stellen. Einer von denen, der ein Wohnhaus überwachte, hat euch in einem weißen Lincoln rausfahren sehen und dafür gesorgt, daß jemand euch einen Teil der Strecke nachfuhr. Der dunkle Typ war nicht bei euch, aber die Frau war die richtige, und so haben wir angefangen, euch zu verfolgen."
    „Haben die Vampire in Jackson irgend etwas von diesem Plan mitbekommen?"
    „Nein. Die Gang dachte, das sei allein ihr Problem. Aber sie hatten gleichzeitig auch noch eine Menge anderer Probleme: Ein Gefangener war abgehauen und so, und eine Menge Leute hatte sich krank gemeldet. So kam eben eins zum anderen, und sie haben ein paar von uns rekrutiert, um zu helfen."
    „Was sind das für Männer?" wollte Eric von mir wissen.
    Ich schloß die Augen und dachte ganz genau nach. „Nichts", sagte ich. „Diese Männer sind nichts." Sie waren weder Wandler noch Were noch sonst etwas. Meiner Meinung nach waren sie ja

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