Club Dead
Bundesstaaten gemixt werden und die ihnen, so langsam das irgend geht, von den unhöflichsten überhaupt nur denkbaren Kellnern vorgesetzt werden, dann schon."
Ich versuchte, ein Lächeln zu verbergen, denn dies war kein Ort, an dem man lächelte. „Was, wenn die Leute bereit sind, das hinzunehmen?"
„Es wird ihnen keine Bühnenshow geboten, niemand redet mit ihnen, und wenn sie das auch noch ertragen, dann finden sie sich plötzlich draußen auf dem Bürgersteig bei ihren Autos wieder und können sich nicht erinnern, wie sie dahin gekommen sind."
Mit diesen Worten langte Alcide nach dem Griff, der sich in der Metalltür befand, und zog daran. Das Unheil, das hier so drohend die Luft schwängerte, schien ihm nicht das geringste auszumachen.
Wir gelangten in einen winzigen Flur, der nach nur einem Meter vor einer weiteren Tür endete. Auch hier wußte ich wieder genau, daß wir beobachtet wurden, selbst wenn ich nirgendwo eine Kamera entdecken konnte und auch die Tür keinen Spion aufwies.
„Wie heißt der Club?" erkundigte ich mich flüsternd.
„Der Vamp, der hier Besitzer ist, hat ihn Josephine's getauft", erwiderte Alcide ebenso leise. „Aber bei den Werwölfen redet man nur vom Club Dead."
Da war ich fast versucht zu lachen, was ich jedoch sein ließ, denn in genau diesem Moment öffnete sich die zweite, die innere Tür.
Der Türsteher war ein Goblin.
Zwar hatte ich noch nie in meinem Leben einen Kobold zu Gesicht bekommen, aber 'Goblin' war das Wort, das mir bei seinem Anblick durch den Kopf schoß, ganz so, als befände sich hinter meinen Augenlidern ein Wörterbuch für das Übernatürliche. Der Goblin war sehr klein und wirkte äußerst mißgelaunt. Er hatte ein wulstiges Gesicht und breite Hände. In seinen Augen glommen Feuer und Bosheit. Er funkelte uns böse an, als sei Kundschaft das Letzte, was er in diesem Moment brauchen könne.
Wie ein normaler Sterblicher es über sich brachte, auch nur einen Fuß ins Josephine's zu setzen, trotz des Bürgersteigs vorm Lokal, auf dem es ganz klar spukte, trotz der Fahrzeuge, die ganz von allein verschwanden und trotz des Goblins an der Tür, war mir schleierhaft. Manche Leute wollen scheinbar, daß man sie umbringt.
„Mr. Herveaux", begrüßte uns der Goblin langsam mit tiefer, knurrender Stimme. „Schön, Sie wieder einmal zu sehen. Ihre Begleiterin ..."
„Miß Stackhouse", stellt Alcide mich vor. „Sookie, darf ich Sie mit Mr. Hob bekannt machen?" Der Goblin musterte mich prüfend aus glühenden Augen. Dabei schien er beunruhigt, als gelinge es ihm nicht recht, mich in eine passende Schublade zu stecken. Aber nach knapp einer Sekunde trat er beiseite, um uns einzulassen.
Noch war nicht viel los im Josephine's . Für die Kundschaft, die hier für gewöhnlich verkehrte, war es natürlich noch viel zu früh. Nach der unheimlichen Begrüßung draußen glich der ausgedehnte Raum, in den wir nun gelangten, enttäuschend jeder anderen Bar. Ein großer, quadratisch angeordneter Tresen beherrschte die Mitte des Raums, darin eine Lücke, durch die die Kellner aus- und eingehen konnten. Die Lücke war mit einem Brett verschlossen, das sich hochklappen ließ. Unwillkürlich fragte ich mich, ob der Besitzer dieses Etablissements wohl alte Wiederholungen der Fernsehserie Cheers konsultiert hatte, ehe er die Bar einrichtete. Die Gläser hier hingen jedenfalls mit der Öffnung nach unten in einem Holzgestell, es gab Seidenblumen auf den Tischen, leise Musik und gedämpftes Licht. Rund um den Tresen hatte man in gleichmäßigen Abständen polierte Barhocker angeordnet. Links vom Tresen gab es eine kleine Tanzfläche, noch weiter links eine winzige Bühne für eine Band oder einen DJ. Um die restlichen drei Seiten des Rechtecks verteilt standen die üblichen kleinen Tische, von denen im Augenblick etwa die Hälfte besetzt war.
Als nächstes entdeckte ich an der Wand die Hausordnung. Man hatte die Regeln so vieldeutig formuliert, daß jeder Stammgast sie sofort verstehen konnte, nicht jedoch ein Tourist, der sich zufällig hierher verirrte. „Das Wandeln im Lokal ist streng untersagt", lautete eine der Regeln. Damit war gemeint, daß Werwölfe und Gestaltwandler sich hier nicht von Menschen in Tiere verwandeln durften - nun, das konnte ich nachvollziehen. „Bisse aller Art verboten", lautete eine weitere Regel, „Lebende Snacks werden nicht geduldet", eine dritte.
Igitt.
Die Vampire saßen über die ganze Bar verteilt, manche in Gesellschaft von
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