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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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der Mund offen stehenblieb. Alcide schlief in einer dieser langen, gestreiften Pyjamahosen und war ansonsten nackt. Oh weh! Hätte ich ihn so eine halbe Stunde zuvor zu Gesicht bekommen, wäre der Zeitpunkt vielleicht genau der richtige gewesen.
    „Was wollen Sie, Eric?" erkundigte sich Alcide weitaus ruhiger als ich zuvor.
    „Wir müssen reden." Eric klang ungeduldig.
    „Wenn ich ihn jetzt hereinlasse, kann ich das widerrufen?" wollte Alcide von mir wissen.
    „Aber klar doch." Ich grinste. „Das können Sie jederzeit widerrufen."
    „Na gut. Sie dürfen hereinkommen." Alcide schob das Fenster hoch, und Eric glitt mit den Füßen voran ins Zimmer. Rasch schloß ich das Fenster hinter ihm, denn nun war mir wieder kalt geworden. Auch auf Alcides Brust hatte sich eine Gänsehaut gebildet, und seine Brustwarzen ... ich zwang mich entschieden dazu, nur noch Eric anzusehen.
    Der warf uns beiden einen scharfen Blick zu, wobei seine blauen Augen im Lampenlicht schimmerten wie Saphire. „Was hast du herausbekommen, Sookie?" wollte er wissen.
    „Die Vampire hier haben ihn wirklich."
    Vielleicht hatten sich Erics Augen bei meinen Worten ein wenig geweitet, aber das war auch die einzige Reaktion, die er zeigte. Er schien angestrengt nachzudenken.
    „Ist es nicht gefährlich für Sie, unangekündigt in Edgingtons Revier aufzutauchen?" fragte Alcide, der wieder einmal, wie er es wohl gern tat, an der Wand lehnte. Er und Eric waren beide groß; mein kleines Zimmerchen fühlte sich mit einem Mal recht überlaufen an. Vielleicht lag es ja auch an den Egos der beiden, vielleicht verbrauchten sie gerade allen vorhandenen Sauerstoff.
    „Aber ja!" verkündete Eric mit einem strahlenden Lächeln. „Sehr gefährlich."
    Ob die beiden es überhaupt mitbekämen, wenn ich wieder ins Bett kroch? Ich mußte gähnen, woraufhin sich sofort zwei Augenpaare auf mich richteten. „Sonst noch was, Eric?" fragte ich.
    „Hast du denn außerdem noch was zu berichten?"
    „]a. Sie haben Bill gefoltert."
    „Dann haben sie nicht vor, ihn gehen zu lassen."
    Natürlich nicht. Man ließ keinen Vampir frei, den man gefoltert hatte. Sonst mußte man nämlich wirklich den Rest seines Lebens ständig auf der Hut sein. Soweit hatte ich noch gar nicht gedacht, wußte aber sofort, daß Eric recht hatte.
    „Heißt das, Sie greifen an?" Wenn das geschah, wollte ich weder in Jackson noch in der Umgebung sein.
    „Darüber muß ich erst einmal nachdenken", antwortete Eric. „Geht ihr morgen wieder in die Bar?"
    „Ja, Russel hat uns höchstpersönlich eingeladen."
    „Sookie hat heute Nacht Russels Aufmerksamkeit erregt", erklärte Alcide.
    „Aber das ist ja perfekt!" freute sich unser Gast. „Setz dich morgen zu Russel und seiner Bande und stöbere in ihren Hirnen herum, Sookie."
    „Mann, darauf wäre ich von allein niemals gekommen! Mein Gott, bin ich froh, daß du mich geweckt hast, um mir das zu sagen."
    „Keine Ursache", sagte Eric. „Wann immer du von mir geweckt werden willst, Sookie, sag einfach Bescheid."
    Ich seufzte. „Hau ab, Eric. Noch einmal gute Nacht, Alcide."
    Alcide richtete sich auf und wartete ab, ob Eric wieder durchs Fenster verschwinden würde. Eric rührte sich nicht. Er wollte abwarten, bis Alcide gegangen war.
    „Ich widerrufe die Einladung in meine Wohnung", erklärte Alcide, woraufhin Eric auf dem Absatz kehrtmachte, zum Fenster trat, es öffnete und sich grollend hinaus schwang. Er wirkte ungehalten. Draußen an der frischen Luft erlangte er aber rasch seine Fassung wieder, strahlte uns an und ließ sich winkend nach unten sinken.
    Alcide knallte das Fenster zu und schloß die Rollläden.
    „Nein, es gibt eine ganze Reihe Männer, die mich überhaupt nicht leiden können", teilte ich ihm fröhlich mit, denn ich hatte die ganze Zeit über mühelos hören können, was er dachte.
    Da warf er mir einen merkwürdigen Blick zu. „ Ach ja?"
    „Ja, wirklich."
    „Wenn Sie das sagen."
    „Das geht den meisten normalen Leuten so mit mir - die halten mich alle für verrückt."
    „Ist das so?"
    „Ja, das ist wirklich so, und es macht sie ungeheuer nervös, wenn ich sie bediene."
    Da fing er an zu lachen, eine Reaktion, die so anders war als die, die ich eigentlich bezweckt hatte, daß ich nun beim besten Willen nicht mehr wußte, wie ich fortfahren sollte.
    Immer noch mehr oder weniger vor sich hin kichernd verließ mein Gastgeber schließlich das Zimmer.
    Was das wohl gewesen sein mochte? Ich knipste die Lampe aus und warf

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