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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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die durch die Straßen eilten und zum Einkaufen wollten.
    Ich fragte mich, ob Bill Weihnachten zu Hause sein würde. Ob er in der Lage wäre, Heiligabend mit mir in die Kirche zu gehen und wenn, ob er das überhaupt tun würde. Ich dachte an die neue Säge, Marke Skil, die ich für Jason erstanden hatte. Ich hatte sie mir monatelang bei Sears in Monroe zurücklegen lassen und letzte Woche abgeholt. Arlenes Kindern hatte ich je ein Spielzeug gekauft und Arlene selbst einen Pullover. Das waren die Menschen, für die ich Weihnachtsgeschenke kaufte, mehr gab es eigentlich nicht, und das war recht kläglich. Spontan beschloß ich, Sam dieses Jahr eine CD zu schenken, und der Gedanke heiterte mich auf. Ich liebe es, Leute zu beschenken. Dies hatte das erste Weihnachten sein sollen, das ich mit einem Freund verbrachte ...
    Mein Gott, nun war ich wieder dort, wo ich angefangen hatte, ganz wie die Schlagzeilen im Fernsehen, bei denen ja auch eine Staffel immer wieder von neuem gezeigt wird ...
    „Sookie!" ertönte da plötzlich eine Stimme.
    Ich schreckte aus meinen trüben Gedanken hoch und sah Janice, die mir von der anderen Straßenseite her zuwinkte, wo sie in der Tür ihres Ladens stand. Ganz unbewußt hatte ich bei meinem Spaziergang eine Richtung eingeschlagen, die mir bereits vertraut war. Ich winkte zurück.
    „Kommen Sie doch rüber", rief Janice.
    Ich ging bis zur Straßenecke und wartete, bis die Fußgängerampel auf grün sprang. Im Salon ging es hoch her, und sowohl Jarvis als auch Corinne hatten alle Hände voll zu tun.
    „Heute Abend finden viele Weihnachtsfeiern statt", erklärte Janice, während ihre Hände geschäftig das schulterlange schwarze Haar einer jungen Matrone auf Lockenwickler rollten. „Normalerweise haben wir Samstag Nachmittag gar nicht offen." Janices Kundin, an deren Händen eine beachtliche Zahl sehenswerter Diamantringe blitzte, blätterte in einer Nummer der Zeitschrift Southern Living, während meine neue Freundin mit ihrem Kopf beschäftigt war.
    „Klingt das lecker?" fragte sie nun Janice. „Hackklöße mit Ingwer?" Ein glitzernder Fingernagel richtete sich auf das entsprechende Rezept.
    „Irgendwie orientalisch", meinte Janice.
    „Hm, ja, irgendwie schon." Aufmerksam las die Frau das Rezept. „Das bringt außer mir so schnell niemand auf den Tisch", murmelte sie nachdenklich. „Man könnte sie auf Zahnstocher spießen."
    „Sookie, was haben Sie denn heute vor?" wollte Janice wissen, als sie sicher sein konnte, daß ihre Kundin voll und ganz mit dem Nachdenken über Hackfleisch beschäftigt war.
    „Ich hänge rum, bummele ein wenig durch die Gegend, mehr nicht", antwortete ich mit einem Achselzucken. „Ihr Bruder ist los, ein paar Sachen erledigen. Er hat mir eine Nachricht hinterlassen."
    „Er hat Ihnen eine Nachricht hinterlassen und notiert, was seine Pläne sind? Mensch, darauf können Sie aber mächtig stolz sein. Der Mann hatte keinen Kuli mehr in der Hand, seit er aus der Schule ist." Bei diesen Worten warf sie mir einen raschen Seitenblick zu und grinste. „Habt ihr euch gut amüsiert gestern Abend?"
    Darüber mußte ich nachdenken. „Es war ganz in Ordnung", erklärte ich dann zögernd. Immerhin hatte es mir ja wirklich auch Spaß gemacht, mit Alcide zu tanzen.
    Daraufhin brach Janice in schallendes Gelächter aus. „Wenn Sie erst so lange nachdenken müssen, kann es kein perfekter Abend gewesen sein."
    „Nein, war es eigentlich auch nicht", mußte ich zugeben. „In der Bar kam es zu einer kleinen Schlägerei, und ein Mann ist daraufhin hinausgeworfen worden. Dann war da noch Debbie."
    „Wie lief denn deren Verlobungsfeier?"
    „An ihrem Tisch saßen ziemlich viele Leute", erklärte ich. „Aber nach einer Weile kam sie rüber zu uns und stellte eine Menge Fragen." Bei der Erinnerung an Debbie mußte ich lächeln. „Sie war weiß Gott nicht erbaut darüber, Alcide in Begleitung einer anderen Frau zu sehen."
    Janice lachte erneut.
    „Wer hat sich denn verlobt?" wollte die Kundin wissen, die sich gegen das Rezept entschieden hatte.
    „Debbie Pelt, kennen Sie die? Die früher mit meinem Bruder zusammen war?" fragte Janice.
    „Aber klar", antwortete die schwarzhaarige Frau erfreut. „Die war mal mit Ihrem Bruder zusammen, mit Alcide? Aber jetzt heiratet sie jemand anderen?"
    „Sie heiratet Charles Clausen", erklärte Janice ernsthaft nickend. „Kennen Sie den auch?"
    „Klar! Wir sind zusammen zur Schule gegangen. Er heiratet Debbie Pelt? Na, besser er

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