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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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herrliches Erlebnis! Darf ich mich vorstellen? Ich bin Russel Edgington."
    Russel Edgington, der König von Mississippi; so etwas hatte ich bereits geahnt, als ich sah, wie die Rocker auf sein Eingreifen reagierten. „Angenehm, Ihre Bekanntschaft zu machen", antwortete ich höflich, wobei ich mich fragte, ob es angebracht war, einen Knicks zu machen. Aber er hatte sich ja nicht mit seinem Titel vorgestellt. „Ich bin Sookie Stackhouse, und dies ist mein Freund, Alcide Herveaux."
    „Die Familie Herveaux ist mir seit Jahren bekannt", sagte der König von Mississippi. „Nett, Sie zu treffen. Wie geht es Ihrem Vater?" Statt in einer Vampir-Bar um Mitternacht hätte unser Gespräch ebensogut auf dem sonnenbeschienenen Rasen vor der Presbyterianischen Kirche stattfinden können, an einem schönen Sonntagvormittag.
    „Es geht ihm gut, vielen Dank", antwortete Alcide ein wenig steif. „Es tut mir wirklich leid, daß es Probleme gegeben hat."
    „Das war doch nicht ihre Schuld", erklärte der Vampir großherzig. „Manchmal kann ein Mann einfach nicht anders, er muß seine Dame allein lassen, und keine Dame trägt die Schuld an den schlechten Manieren irgendwelcher Narren." Edgington verbeugte sich wahrhaftig vor mir. Ich wußte wirklich nicht, wie ich die Geste erwidern sollte; so schien es mir am besten, noch einmal den Kopf zu senken, und zwar diesmal ein wenig tiefer als zuvor. „Meine Liebe, Sie sind wie eine Rose, die in einem ungepflegten Garten blüht", fuhr der König von Mississippi galant fort.
    Sie hingegen, mein Herr, labern ziemlichen Schwachsinn. „Danke, Mr. Edgington", sagte ich, wobei ich den Blick senkte, damit er mir nicht ansehen konnte, wie wenig ich seinen Worten traute. Hätte ich lieber 'Hoheit' sagen sollen? „Alcide? Ich fürchte, ich muß unseren Abend für beendet erklären." Ich gab mir alle Mühe, ganz sanft und lieb und zittrig zu klingen, was mir auch leicht fiel, allzuleicht.
    „Natürlich, Liebling", sagte er sofort. „Ich hole eben deine Stola und die Handtasche." Auf der Stelle machte sich der Gute auf den Weg zurück an unseren Tisch.
    „Miß Stackhouse, wir alle würden es sehr gern sehen, wenn Sie morgen Abend wiederkämen", sagte Russel Edgington, hinter dem inzwischen sein menschlicher Begleiter aufgetaucht war, dessen Hände nun auf Edgingtons Schultern ruhten. Der kleine Vampir langte hoch und tätschelte eine der Hände. „Wir wollen doch nicht, daß die schlechten Manieren eines Einzelnen Sie dauerhaft abschrecken."
    „Danke, ich werde es Alcide gern ausrichten", erklärte ich, bedacht, mir keine Begeisterung anmerken zu lassen. Es sollte so aussehen, als würde ich mich Alcides Wünschen beugen, ohne jedoch auf eine eigene Meinung zu verzichten. Leute ohne Rückgrat machen es in Vampirkreisen nämlich nicht lange. Edgington war der felsenfesten Überzeugung, das perfekte Bild des Südstaatengentleman alter Schule zu verkörpern. Wenn das sein Ding war, wollte ich gern mitspielen.
    Mit finsterer Miene kehrte Alcide zu uns zurück. „Ich fürchte, deiner Stola ist ein Mißgeschick widerfahren", sagte er, und ich mußte feststellen, daß er vor Zorn bebte. „Ich nehme an, das war Debbie."
    Irgend jemand hatte ein riesiges Loch in meine wunderschöne Seidenstola gebrannt. Ich versuchte, mir meine Betroffenheit nicht allzusehr anmerken zu lassen, aber leider vergeblich - mir traten sogar die Tränen in die Augen, was sicher auch daran liegen mochte, daß mich der Zwischenfall mit dem Rocker doch sehr aufgewühlt hatte.
    Edgington sog das alles natürlich in sich auf. Konnte man sagen - begierig?
    „Lieber der Schal als ich", beschied ich, versuchte ein lässiges Achselzucken und zwang meine Mundwinkel, sich nach oben zu verziehen. Zumindest schien meine Handtasche unversehrt. Daran lag mir viel, auch wenn die Tasche nur meine Puderdose, einen Lippenstift und das Geld, das ich mitgenommen hatte, um für unser Abendessen zu bezahlen, enthielt. Nun zog Alcide den Mantel aus und hielt ihn so, daß ich hineinschlüpfen konnte. Das machte mich sehr verlegen, und ich wollte schon protestieren, aber ein Blick in das Gesicht meines Begleiters genügte, um mich verstummen zu lassen. Ein Nein würde er nicht akzeptieren.
    „Gute Nacht, Miß Stackhouse", verabschiedete sich der Vampir. „Herveaux, wir sehen Sie morgen? Sind Sie geschäftlich in Jackson?"
    „Ja", erwiderte Alcide. „Es war nett, mit Ihnen zu plaudern, Russell."
    * * *
    Als wir aus der Bar traten, erwartete uns

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