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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Bernhard. „Aber er wäre noch froher, wenn sie - nun, wenn sie morgen früh ohne Hilfe das Grundstück wieder verlassen könnte. Er ist sicher, daß Ihr Freund Alcide bis dahin wieder in seine Wohnung zurückgefunden hat, nachdem er nun heute Nacht den Mond genießen konnte. Ich hoffe doch sehr, daß sich dies nicht allzu hart und brüsk anhört?"
    „Durchaus nicht. Ich verstehe, worum es dem König geht", beteuerte Eric ebenso höflich wie unser Besucher.
    Anscheinend befürchtete Russel, ich könnte einige Tage bleiben und sozusagen Kapital aus meiner heroischen Tat schlagen. Russel war es nicht gewöhnt, weibliche sterbliche Hausgäste um sich zu haben und wünschte von daher, ich möge zu Alcide zurückkehren, sobald man sicher sein konnte, daß der sich um mich kümmern würde. Russel war nicht wohl bei dem Gedanken, eine ihm unbekannte Frau könne tagsüber sein Anwesen unsicher machen, während er und all die Seinen im Tiefschlaf lagen.
    Nun, mit diesen Bedenken hatte Russel durchaus recht.
    „Dann werde ich jetzt losgehen und ein Auto besorgen. Das Auto parke ich hinter dem Haus, so kann Miß Stackhouse morgen allein nach Hause fahren. Wenn Sie nur dafür sorgen können, daß man sie unbehelligt die Tore passieren läßt? Ich gehe doch recht in der Annahme, daß die tagsüber bewacht werden? Dann hätte ich meinem Freund Alcide gegenüber alle Freundespflichten erfüllt."
    „Das klingt doch ganz wunderbar einleuchtend", freute sich Bernhard, wobei er auch mir einen winzigen Bruchteil des strahlenden Lächelns zuteil werden ließ, mit dem er Eric fixierte. Ich gab das Lächeln nicht zurück, sondern schloß statt dessen erschöpft die Augen. „Ich werde am Tor eine entsprechende Nachricht hinterlassen. Ist es in Ordnung, wenn wir mit meinem Wagen fahren? Es ist nur eine alte Klapperkiste, aber sie bringt uns bestimmt bis nach - wohin müssen Sie denn überhaupt?"
    „Das werde ich Ihnen erzählen, sobald wir unterwegs sind. Das Auto steht in der Nähe des Hauses, in dem ein Freund von mir wohnt. Dieser Freund kennt einen Mann, der uns für ein oder zwei Tage sein Auto leihen kann."
    Wunderbar: Eric hatte einen Weg gefunden, sich einen Wagen zu beschaffen, ohne einen Rattenschwanz an Bürokratie hinter sich herzuziehen.
    Dann spürte ich, wie sich links von mir etwas bewegte. Es war Eric, der sich über mich beugte, was ich wußte, da sein Blut, das nun in mir war, die Information an mich weitergab. Eine so enge Verbindung war beängstigend. Eben deshalb hatte Bill mich auch davor gewarnt, das Blut eines anderen Vampirs zu trinken, Blut, das nicht von ihm stammte. Zu spät! Ein ganz klarer Fall von 'vom Regen in die Traufe' ...
    Eric küßte mich züchtig auf die Wange, ganz so, wie man es von einem Mann erwarten kann, der die Freundin eines nahen Freundes küßt, die krank zu Bett liegt. „Sookie", murmelte er dabei ganz leise, „kannst du mich hören?"
    Ich nickte kaum merklich.
    „Gut. Hör mal, ich gehe jetzt los und hole dir ein Auto. Wenn ich wiederkomme, lege ich die Schlüssel direkt neben dein Bett. Du mußt morgen früh gleich wegfahren, zurück zu Alcide. Hast du mich verstanden?"
    Ich nickte erneut. „Tschüs", murmelte ich, wobei ich mir alle Mühe gab, verschlafen und leicht verwirrt zu klingen. „Vielen Dank für alles."
    „Gern geschehen", erwiderte er und ich hörte die Spannung in seiner Stimme. Mit Mühe konnte ich verhindern, daß ich das Gesicht zu einem Grinsen verzog.
    Niemand wird das nachvollziehen können, aber nachdem sie alle gegangen waren, schlief ich tatsächlich noch einmal ein. Bubba hatte offenbar getan, wie ihm geheißen und war über den Zaun entschwunden, um sich eine Zuflucht für den Tag zu suchen. In der Villa wurde es ruhig, als nach und nach die lärmenden Gelage der Nacht ein Ende fanden. Ich nahm an, die Werwölfe waren alle zusammen irgendwohin entschwunden, um ein letztes Mal gemeinsam den Mond anzuheulen. Während ich langsam in den Schlaf glitt, fragte ich mich, wie es den anderen Gestaltwandlern wohl ergangen sein mochte. Was hatten sie mit ihren Kleidern gemacht? Das Drama im Club war der totale Zufall gewesen; bestimmt gab es doch für den Normalfall ein Standardverfahren, nach dem vorgegangen wurde? Ich fragte mich, wo Alcide wohl war. Vielleicht war es ihm ja gelungen, den Drecksack Newlin zu erwischen.
    Ich wachte auf, als ich neben meinem Kopf einen Schlüsselbund klirren hörte.
    „Ich bin wieder da." Erics Stimme klang so leise, daß ich

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