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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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wußte, durfte mir nicht als Entschuldigung dienen - zumindest war es keine wirklich gute Entschuldigung. Auch die Tatsache, daß mich das Zusammensein mit Bill an regelmäßigen, spektakulären Sex gewöhnt hatte, war keine Ausrede, die ich gelten lassen konnte - wenigstens keine einleuchtende.
    Höchste Zeit, mich sozusagen moralisch geradezubiegen und mich fürderhin anständig zu benehmen. Schon durch diese Entscheidung ging es mir besser.
    „Ich muß noch etwas für Sookie erledigen", beantwortete Eric gerade die Frage des lockenköpfigen Vampirs. „Ich weiß nicht genau, ob ich es schaffe, bei Tagesanbruch wieder hier zu sein. Sollte das aber der Fall sein, so können Sie fest damit rechnen, daß ich mich nach Ihnen umtun werde." Eric flirtete doch glatt zurück! Ich hüllte mich, während um mich herum dieser kleine erotische Schlagabtausch stattfand, in den seidenen Bademantel, der mit roten, schwarzen und weißen Blumen bedruckt war. Es handelte sich um ein bemerkenswertes Kleidungsstück - sobald ich es anhatte, war ich Lockenköpfchen glatt einen Seitenblick wert. Scheinbar fand er mich mit einem Mal weitaus interessanter als zuvor, wo ich mich ihm spärlich mit Unterwäsche bekleidet präsentiert hatte.
    „Mm, lecker!" stellte er schlicht und einfach fest.
    „Noch einmal ganz herzlichen Dank", entgegnete ich höflich. „Können Sie mir sagen, wo sich das nächste Bad befindet?"
    Er wies den Flur hinab auf eine halb offenstehende Tür.
    „Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden", sagte ich an beide Vampire gerichtet. Dann machte ich mich auf, immer peinlich darauf bedacht, langsam und vorsichtig aufzutreten, um weiterhin den Anschein zu erwecken, als litte ich große Schmerzen. In der Nähe des Bades, vielleicht ein, zwei Türen weiter den Flur entlang, entdeckte ich das Kopfende einer Treppe. Gut - nun kannte ich also den Weg nach draußen. Das war eine große Erleichterung.
    Das Badezimmer war ein ganz schlichtes, gewöhnliches Bad voller ganz normaler Dinge, mit denen eigentlich jedes Bad vollgestopft ist: Föne und Lockenscheren, Deodorant, Shampoo, Gel. Ein bißchen Schminkzeug, Bürsten, Kämme, Rasierer.
    Die Abstellflächen wirkten alle sauber und aufgeräumt - und doch merkte man genau, daß sich mehrere Personen das Badezimmer teilten. Ich wäre jede Wette eingegangen, daß das persönliche Badezimmer Russel Edgingtons dieser schlichten kommunalen Einrichtung nicht im entferntesten glich. Ich stöberte ein paar Haarnadeln auf, mit deren Hilfe ich mir die Haare hochsteckte, und dann duschte ich derart geschwind, daß ich meine sämtlichen persönlichen Rekorde brach. Glücklicherweise hatte ich mir am Morgen erst die Haare gewaschen - dieser Morgen, so kam es mir vor, war schon Jahrhunderte her! - und da mein Haar Stunden braucht, ehe es wirklich trocken ist, war ich froh, diesen Schritt der Körperhygiene überspringen zu können und statt dessen meine Haut kräftig mit der duftenden Seife einseifen zu dürfen, die ich in der in die Fliesen der Duschkabine eingebauten Seifenschale gefunden hatte. Im Badezimmerschrank waren - welche Wohltat! - frische Handtücher gestapelt.
    Es dauerte keine Viertelstunde, dann stand ich wieder im Schlafzimmer. Das Lockenköpfchen war fort, Eric hatte sich mittlerweile angezogen und Bubba war zurück.
    Eric verlor kein einziges Wort über den peinlichen Zwischenfall, der sich zwischen uns beiden abgespielt hatte. Meinen Bademantel beäugte er zwar wohlwollend, ohne jedoch einen Kommentar dazu abzugeben.
    „Bubba hat die ganze Gegend ausspioniert, Sookie", begrüßte mich Eric bei meinem Eintreten und es war klar, daß er mit diesen Worten Bubba selbst zitierte.
    Der Vampir aus Memphis lächelte sein leicht schräges Lächeln. Er schien ausgesprochen zufrieden mit sich selbst. „Ich habe Bill gefunden, Miß Sookie!" verkündete er triumphierend. „In besonders guter Verfassung ist er nicht, aber er existiert noch."
    Da knickten mir ohne jegliche Vorwarnung die Knie weg und ich sackte auf einen Stuhl, wobei ich von Glück sagen konnte, daß dieser Stuhl direkt hinter mir stand. Sehr eigenartig fühlte sich das an: Ich hielt mich immer noch kerzengerade, aber statt zu stehen, saß ich auf einmal. Eine weitere merkwürdige Empfindung in einer langen Nacht voller eigenartiger Geschehnisse und Gefühle!
    Als ich nach einiger Zeit wieder an etwas anderes denken konnte als an meine Verwirrung, nahm ich am Rande wahr, daß sich in Erics Miene viele

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