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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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widersprüchliche Dinge spiegelten: Freude erkannte ich da, aber auch Bedauern, Zorn und Befriedigung. Bubba hingegen war einfach nur glücklich.
    „Wo ist er?" wollte ich wissen, indes sich meine Stimme gar nicht so anhörte, als sei es wirklich meine eigene.
    „Es gibt hier hinter dem Haus noch ein großes Gebäude. Eine Art Garage, mit Stellplätzen für vier Autos. Über den Garagen liegen Wohnungen. Unten, neben den Garagen, gibt es auf der einen Seite noch ein Extrazimmer."
    Russel hatte seine Hilfskräfte wohl gern ständig dicht bei der Hand.
    „Gibt es noch weitere Gebäude? Könnte ich das, was du mir eben geschildert hast, mit einem anderen Haus verwechseln?"
    „Es gibt einen Swimmingpool, Miß Sookie, mit einem kleinen Häuschen direkt daneben, in dem die Leute sich umkleiden können, und es gibt einen ziemlich großen Geräteschuppen - ich glaube jedenfalls, daß es ein Geräteschuppen ist. Aber der hängt nicht mit der Garage zusammen."
    „In welchem Teil der Garage hat man Bill denn untergebracht?" wollte Eric nun wissen.
    „Im Zimmer unten auf der rechten Seite", sagte Bubba. „Vielleicht waren die Garagen früher mal Ställe - dann haben sie in dem Raum da unten die Sättel und so was aufbewahrt. Groß ist das Zimmer nicht."
    „Wie viele sind bei ihm?" Eric stellte lauter wichtige, gute Fragen. Ich dagegen hatte weder Bubbas Aussage, Bill gehe es gut, richtig verdaut, noch die Bestätigung meiner Vermutung, daß sich mein Liebster ganz in der Nähe befand.
    „Momentan sind drei im Zimmer. Zwei Männer und eine Frau - alles Vampire. Die Frau ist die mit dem Messer."
    Ich sackte in mich zusammen. „Messer", wiederholte ich dumpf.
    „Ja, Madam, sie schnippelt ziemlich übel an ihm herum".
    Zögern durfte ich also auf keinen Fall noch länger, dafür war keine Zeit. Gerade hatte ich mir noch selbst gratuliert, weil ich fand, ich sei nicht zimperlich. Nun war es an der Zeit, mir zu beweisen, daß ich mit meiner Einschätzung richtig gelegen hatte.
    „Er hat lange durchgehalten", sagte ich.
    „Ja, das hat er", pflichtete Eric mir bei. „Ich ziehe jetzt los und besorge dir ein Auto. Ich werde versuchen, es dort hinten bei den Ställen zu parken."
    „Glaubst du, man läßt dich auf das Grundstück zurück, wenn du es erst einmal verlassen hast?"
    „Wenn ich Bernhard mitnehme, bestimmt."
    „Bernhard?"
    „Den Kleinen." Eric lächelte mich an, und diesmal fiel auch sein Lächeln ziemlich schief aus.
    „Du meinst ... natürlich: wenn du Lockenköpfchen mitnimmst, kommst du auch wieder ins Haus, denn er wohnt ja hier."
    „Ja. Aber das heißt auch, daß ich unter Umständen bleiben muß. Hier, bei ihm."
    „Da könntest du dich nicht - irgendwie rauswinden?"
    „Vielleicht ja, vielleicht aber auch nicht. Wenn die herausfinden, daß Bill verschwunden ist und du mit ihm, dann will ich eigentlich nicht ausgerechnet hier aufwachen."
    „Miß Sookie, die haben Werwölfe darauf angesetzt, tagsüber auf Bill aufzupassen."
    Sowohl Eric als auch ich blickten Bubba verständnislos an. „Die Werwölfe, die auf Sie angesetzt waren? Die sollen Bill bewachen, wenn die Vampire schlafen gehen."
    „Aber heute ist Vollmond", überlegte ich. „Die Werwölfe werden völlig erschöpft sein, wenn sie schließlich an der Reihe sind, die Wache zu übernehmen. Falls sie überhaupt hier auftauchen!"
    Eric sah mich erstaunt an. „Da hast du recht! So eine Gelegenheit erhalten wir nie wieder."
    Wir sprachen noch eine ganze Weile über unser Vorgehen. Vielleicht sollte ich doch lieber so tun, als sei ich noch zu schwach zu irgend etwas und mich im Haus verkriechen, während Eric versuchte, aus Shreveport einen menschlichen Verbündeten kommen zu lassen? Eric meinte, er würde, sobald er die unmittelbare Umgebung dieses Hauses verlassen hatte, versuchen, mich von seinem Handy aus anzurufen.
    „Vielleicht könnte uns ja Alcide morgen früh ein wenig unterstützen", schlug der große Vampir dann vor.
    Ich muß zugeben, daß ich die Möglichkeit, Alcide erneut um Hilfe zu bitten, nicht übel fand. Alcide war groß, zäh und kompetent - irgend etwas tief in mir Verborgenes, Schwaches versuchte mir einzuflüstern, Alcide sei doch ganz sicher viel besser als ich in der Lage, mit all dem hier umzugehen und fertigzuwerden. Aber umgehend zwickten mich auch schon die Gewissensbisse, und ich wies mich streng zurecht.
    Alcide durfte unmöglich noch weiter in die Sache hineingezogen werden. Er hatte seinen Teil getan. Er mußte den

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