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Club Dead

Club Dead

Titel: Club Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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einen recht kleinen, der für den Winter mit einer riesigen schwarzen Plane abgedeckt war. Die Ränder der Plane waren mit Gewichten beschwert, und die Plane selbst bedeckte weit mehr als nur den eigentlichen Durchmesser des Schwimmbeckens. Die winzige Umkleidekabine beim Pool war stockfinster. Ich schlich einen mit unregelmäßigen Gehwegplatten gepflasterten Pfad entlang, trat durch ein Loch in einer dichtgewachsenen Hecke und befand mich nun auf einem gepflasterten Areal. Das mußte der Vorhof der ehemaligen Stallungen sein, das erkannte ich sofort, trotz der immer noch vorherrschenden Dunkelheit: Mein enorm gesteigertes Sehvermögen machte es möglich. Bei diesem Stallgebäude handelte es sich um ein ziemlich großes Haus mit weißen, schindelverkleideten Außenwänden und Gaubenfenstern im ersten Stock (wo Bubba seiner Meinung nach Wohnungen entdeckt hatte). Insgesamt war dies das schmuckste, aufwendigste Garagengebäude, das ich je zu Gesicht bekommen hatte - und doch hatten die einzelnen Parkbuchten für die Autos keine Türen, sondern lediglich offene Torbögen. So konnte ich ganz klar die vier dort geparkten Fahrzeuge erkennen: von der Limousine bis zum Jeep. Auf der rechten Seite des Hauses entdeckte ich dann statt eines weiteren Torbogens eine solide Mauer und in dieser Mauer eine Tür.
    Bill, dachte ich. Bill! Indessen klopfte mein Herz, als wolle es gleich zerspringen. Dann überkam mich ein fast überwältigendes Gefühl der Erleichterung, als ich den Lincoln entdeckte, der relativ dicht an der fraglichen Tür geparkt stand. Ich steckte den Schlüssel in das Schloß der Fahrertür, drehte ihn um, und das Türschloß klickte. Dann öffnete ich die Tür, woraufhin das Licht im Innenraum des Wagens anging, was aber keinem aufzufallen schien, da offenbar niemand in der Nähe war. Ich verstaute das Bündel mit meinen Habseligkeiten auf dem Beifahrersitz und drückte, nachdem ich den winzigen Schalter gefunden und betätigt hatte, mit dem sich die Innenbeleuchtung ausschalten ließ, die Tür wieder an, ohne sie jedoch einschnappen zu lassen. Dann verwendete ich eine kostbare Minute darauf, mir das Armaturenbrett anzuschauen, obwohl ich eigentlich so aufgeregt und verängstigt war, daß es mir wirklich schwer fiel, mich richtig zu konzentrieren. Danach trat ich ans Heck des Wagens und schloß den Kofferraum auf. Dieser war riesig, im Gegensatz zum Wageninnern jedoch nicht sauber. Eric schien alle größeren Gegenstände entfernt und weggeworfen zu haben; geblieben waren nur ein paar kleine Plastiktüten auf dem Fußboden, Zigarettenpapier und Spuren von weißem Pulver. Hm. Na ja. Gut - das durfte jetzt keine Rolle spielen. Eric hatte zwei Flaschen Blut in den Kofferraum gelegt, die ich jetzt auf eine Seite schob. Gut, der Kofferraum war dreckig, aber zumindest enthielt er nichts, was Bill den Aufenthalt darin unbequem machen könnte.
    Dann holte ich tief Luft und preßte meine Wolldecke an die Brust. In die Decke gehüllt war der Pfahl, der mir eine so schreckliche Wunde zugefügt hatte, die einzige Waffe, die mir zur Verfügung stand. Ich hatte ihn aus dem Papierkorb gefischt und mitgenommen, auch wenn er eigentlich ein ziemlich grauenvolles Bild bot (immer noch klebten mein Blut und einige Gewebereste daran). Zumindest wußte ich mit Gewißheit, daß sich mit diesem Pfahl großer Schaden anrichten ließ.
    Der Lichtstreifen am Horizont war breiter geworden. Aber nun spürte ich die ersten Regentropfen im Gesicht und war sicher, daß die Dunkelheit noch ein wenig länger andauern würde. Auf Zehenspitzen schlich ich zur Garage. Jeder, der mich sah, würde es sofort verdächtig finden, wie ich dort herumschlich, aber ich brachte es nicht fertig, zielstrebig und hocherhobenen Hauptes auf die Tür zuzugehen, auf die ich es abgesehen hatte. Der Garagenhof war mit Kies ausgestreut - es war fast unmöglich, sich geräuschlos zu bewegen, aber ich tat mein Bestes, möglichst leise aufzutreten.
    An der Tür angekommen, legte ich erst einmal mein Ohr an das Holz und lauschte mit meinen - durch Erics Blut geschärften - Sinnen. Ich vernahm gar nichts. Immerhin wußte ich nun, daß sich hinter der Tür keine Menschen befanden. Leise drückte ich die Türklinke herunter, ließ sie langsam wieder in ihre Ausgangsposition zurückgleiten, gab der Tür einen leichten Stoß und betrat den dahinterliegenden Raum.
    Das Zimmer hatte Holzfußboden, einen ziemlich fleckigen Holzfußboden, und es stank fürchterlich. Sofort war mir

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