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Coaching to go

Coaching to go

Titel: Coaching to go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dasa Szekely
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Durchblick mehr, weil etwas Ihre Sicht verdunkelt. Beschreiben Sie, was Ihnen Ihrer Meinung nach die Sicht versperrt – wie sieht es aus? Wie groß ist es? Welche Farbe hat es? Wonach riecht es?
    Wenn Sie ein Bild haben, malen Sie es auf. Nehmen Sie sich ein Blatt Papier und ein paar Minuten. Anschließend (nun wird’s wieder albern) schneiden Sie ein Loch hinein und schauen durch. Beantworten Sie anschließend diese Fragen:

    Was sehen Sie, wenn Sie freie Sicht haben?
    Was ist dann anders? Ist denn dann überhaupt etwas anders?
    Was ändert es an Ihrer Situation, wenn Sie klarsehen? Sind Sie sicher, dass es Ihnen hilft, wenn Sie durchblicken – oder wäre vielleicht etwas anderes hilfreicher?
    Was könnte das sein?
    Sie können, wollen nicht malen? Schade! Das ist nämlich sehr effektiv, weil Sie nicht nur denken, sondern dabei auch etwas tun . Es macht einen Unterschied, ob man den Körper miteinbezieht!
    Macht aber nichts – ich habe noch zwei Perspektiven:
    Mal angenommen, Sie möchten gar nicht durchblicken?
    Klingt auf den ersten Blick komisch, weil Sie sich doch so sehr darum bemühen!
    Aber Sie könnten verschiedene, natürlich unbewusste, Gründe dafür haben. Schauen Sie doch einmal, ob hier in dieser Liste einer dabei ist:
    –Vielleicht gibt es in Ihnen etwas, was sich nach Ratlosigkeit sehnt? Vielleicht tut Ihnen das vorübergehende (!) Im-Dunkeln-Tappen gerade ganz gut?
    –Vielleicht kommt das Dunkel gerade recht, weil Sie bei klarer Sicht etwas tun müssten, wozu Sie keine Lust haben, was Sie nicht möchten, wofür die Zeit noch nicht reif ist.
    Ich denke da zum Beispiel an eine Freundin, die sehr häufig »nicht mehr durchblickte«, was ihre Gefühle zu ihrem Mann anbetraf. Das Dunkel schützte sie davor, sich klar für oder gegen die Beziehung auszusprechen. Sie hatte sozusagen Dunkel-Urlaub von der Entscheidung – das Nicht-mehr Durchblicken war das kleinere Übel! (Sie hat sich dann nach einem knappen Jahr getrennt.)
    Voilà (das sagt die Köchin Lea Linster immer, und das finde ich très charmant!), hier kommt die vierte und letzte Perspektive:
    Der mangelnde Durchblick könnte ein Zeichen dafür sein, dass es Zeit ist, den Blick nach innen zu wenden. Was gibt es denn da gerade alles zu sehen – oder besser zu fühlen?
    Dafür brauchen Sie keinen Durchblick, nur die Bereitschaft nachzuspüren, was in Ihnen gerade so los ist …

    Vier Perspektiven auf den verlorenen Durchblick
    1. Sie haben einmal durchgeblickt. Was haben Sie da alles gesehen?
    2. Etwas verdunkelt, versperrt Ihre Sicht, sodass Sie nicht mehr gut sehen.
    Wobei nicht gesagt ist, dass Durchblick Ihnen in Ihrer Situation helfen wird. Das ist lediglich eine Annahme, die es zu überprüfen gilt!
    3. Sie möchten vielleicht aus verschiedenen Gründen gar nicht durchblicken! Vielleicht tut Ihnen das Dunkel gerade ganz gut? Vielleicht wüssten Sie nicht, was tun, wenn Sie sehen – und dann handeln müssten.
    4. Im Dunkeln sieht man manchmal mehr, nämlich sehr konzentriert nach innen, weil es außen nichts zu sehen gibt. Schauen Sie doch mal in Ihrem dunklen Innenraum, was es da zu sehen gibt. Mag sein, dass es gerade wichtiger ist, nach innen zu schauen als nach außen!
    15. Da tappe ich im Dunkeln!

    Klingt auf den ersten Blick ähnlich wie in den vorangegangenen beiden Kapiteln, ist es aber nicht!
    »Ich habe über 50 Bewerbungen rausgeschickt und jedes Mal Absagen bekommen. Warum das so ist … Tja, da tappe ich im Dunkeln!« , sagte neulich ein Klient zu mir, und ich glaubte ihm sofort, dass ihm das unangenehm war. Was ich nicht glaubte, war, dass irgendetwas oder jemand ihn dazu zwang » zu tappen «, noch dazu im Dunkeln.
    Man könnte jetzt die große »Warum-Kiste« öffnen und erforschen, warum er im Dunkeln tappt. Viele versprechen sich viel davon, wenige kommen auf diese Weise ins Handeln. Also fragte ich: »Was ist denn anders, wenn Sie wissen, warum das so ist?« – »Dann ist es hell!«, sagte mein schlauer Klient.
    Also machten wir Licht!
    Und als es dann hell war, wurde schnell klar, warum er schon so lange im Dunkeln tappte: Bei Lichte sah er plötzlich vieles, was er lieber nicht sehen wollte: seine Bequemlichkeit, seine Unzuverlässigkeit, sein bislang unausgesprochener Wunsch, die Dinge mögen sich bitte von selbst erledigen.
    Zum Schluss bat ich ihn, sich zu entscheiden, ob er das Licht anlassen – und handeln – oder lieber wieder im Dunkeln tappen möchte. Er wollte Bedenkzeit. Zur nächsten Sitzung

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