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Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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ein Blog, dessen Urheber sich niemals würde zurückverfolgen lassen. Der Blogger stellte sich als Veteran in dem komplexen Geflecht der Banden dar, von denen die USA verseucht sind. Er behauptete, Kontakt zu den meisten und sogar Zugang zu Quellen innerhalb der Polizei und Justiz zu haben.
    Mit den Informationen von DEA , CIA , FBI und einem Dutzend anderer Dienste, die ihm durch die Präsidentenorder zugänglich gemacht wurden, konnte der Blogger authentische Details preisgeben, die genügten, um die großen Gangs auf dem Kontinent zu verblüffen. Manche dieser Perlen handelten von ihnen selbst, andere von ihren Konkurrenten und Feinden. Und zusammen mit dem echten Material verbreitete er die Lügen, die den zweiten Bürgerkrieg provozierten – den zwischen den Gefängnisbanden, den Straßen- und den Bikergangs, die zusammen das Kokaingeschäft vom Rio Grande bis Kanada beherrschten.
    Am Ende des Monats waren junge Shock-Jocks bereits tägliche Leser des Bandenblogs. Sie überhöhten die dort gefundenen Informationen zu biblischen Wahrheiten und sendeten sie von Staat zu Staat.
    In einem seltenen Aufflackern von Humor nannte Paul Devereaux den Blogger »Cobra«. Und er begann mit der größten und brutalsten unter den Straßenbanden, der salvadorianischen MS -13.
    Diese riesige Gang war im Gefolge des bösartigen Bürgerkriegs in El Salvador entstanden. Junge Terroristen, unfähig zu Mitleid oder Reue, sahen sich arbeitslos und ohne Hoffnung auf Beschäftigung, und sie nannten ihre Bande La Mara nach einer Straße in der Hauptstadt San Salvador. Nachdem ihre Verbrechen die Grenzen eines so kleinen Landes zu sprengen begannen, breiteten sie sich in das benachbarte Honduras aus und rekrutierten dort mehr als 30 000 Mitglieder.
    Nachdem Honduras drakonische Gesetze erließ und Tausende von ihnen einsperrte, setzten sich die Anführer nach Mexiko ab, und als es ihnen selbst dort zu eng wurde, zogen sie nach Los Angeles und hängten die 13th Street an ihren Namen an.
    Die Cobra hatte sie eingehend studiert – ihre Ganzkörper-Tattoos, ihre Kleidung in Hellblau und Weiß, den Farben der salvadorianischen Flagge, ihre Vorliebe für das Zerhacken ihrer Opfer mit Macheten und ihren Ruf. Der nämlich war so, dass sie selbst im bunten Geflecht der amerikanischen Gangs weder Freunde noch Verbündete hatten. Alle fürchteten und hassten sie, und deshalb begann die Cobra mit MS -13.
    Cobra brachte noch einmal die Beschlagnahme in Nogales zur Sprache und erzählte den Salvadorianern, dass die Lieferung für sie gedacht gewesen sei, bevor die Behörden sie abgefangen hätten. Dann fügte er zwei Informationen ein, die stimmten, und eine, die falsch war.
    Die erste lautete, man habe die Besatzung des Lastwagens entkommen lassen, und Information Nummer zwei war, das konfiszierte Kokain sei auf dem Weg von Nogales zur Hauptstadt Flagstaff, wo es verbrannt werden sollte, verschwunden. Gelogen war, dass die Latin Kings den Stoff »befreit« und somit der MS -13 gestohlen hatten.
    Die MS -13 besaß Filialen, sogenannte »Cliquen«, in hundert Städten in zwanzig Bundesstaaten, und so war es unmöglich, dass sie davon nichts erfuhren, auch wenn es nur ein Radiosender in Arizona verbreitete. Innerhalb einer Woche hatte die MS -13 der zweiten großen Latinobande in den USA den Krieg erklärt.
    Als es Februar wurde, hatten die Bikergangs einen langen Waffenstillstand beendet: Die Hells Angels attackierten die Bandidos und ihre Verbündeten, die Outlaws.
    Eine Woche später waren Blutvergießen und Chaos über Atlanta hereingebrochen, die neue Drehscheibe des Kokaingeschäfts in den USA . Atlanta wird von Mexikanern beherrscht; Kubaner und Puertorikaner arbeiten mit, aber unter ihrem Kommando.
    Ein Netz von großen Interstate Highways führt von der amerikanisch-mexikanischen Grenze nordostwärts in Richtung Atlanta, und ein zweites verläuft südwärts nach Florida, wo die Zugangsmöglichkeiten von der Seeseite her durch die von Key West ausgehenden DEA -Operationen buchstäblich verschlossen worden waren, sowie nordwärts nach Baltimore, Washington, New York und Detroit.
    Durch Desinformation mobilisiert, wandten sich die Kubaner gegen die Mexikaner, weil sie davon überzeugt waren, dass diese sich an den Transporten vergriffen, die aus dem Grenzgebiet kamen.
    Die Hells Angels, die in ihren Kämpfen mit Outlaws und Bandidos schreckliche Verluste hinnehmen mussten, riefen ihre Freunde, die weiße Aryan Brotherhood, zu Hilfe und lösten

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