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Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Unternehmen. Zwei Jahre zuvor war der Letzte von denen, die sich dem von ihm geforderten Zusammenschluss widersetzten, in Ketten an die USA ausgeliefert worden und nie mehr zurückgekehrt. Das war Diego Montoya, der Chef des Cartel del Norte del Valle, der sich rühmen konnte, Nachfolger der Organisationen von Cali und Medellín zu sein.
    Wer das Telefongespräch mit Colonel Dos Rios geführt hatte, das zu der Razzia führte, wurde nie bekannt, aber nachdem Montoya mit Ketten an Händen und Füßen in den Medien präsentiert worden war, gab es keine Opposition gegen den Don mehr.
    Kolumbien wird von Nordosten nach Südwesten von zwei Kordilleren durchschnitten, von hohen Bergketten, zwischen denen das Tal des Rio Magdalena liegt. Alle Flüsse westlich der Cordillera Occidental fließen in den Pazifik oder in die Karibik, und alles Wasser im Osten der Cordillera Oriental mündet in den Orinoco oder in den Amazonas. Dieses östliche Land der fünfzig Flüsse bietet ein weites Panorama welligen Geländes, gesprenkelt mit Haziendas, von denen jede so groß ist wie eine englische Grafschaft. Don Diego besaß davon mindestens fünf, die sich mit ihm in Verbindung bringen ließen, und noch einmal zehn, bei denen das nicht so war, und auf jeder gab es mehrere Landebahnen.
    Das Treffen im Herbst 2010 fand auf dem Rancho de la Cucaracha bei San José statt. Die anderen sieben Vorstandsmitglieder waren durch persönliche Gesandte einbestellt worden und mit leichten Flugzeugen eingetroffen, nachdem ein Dutzend andere Maschinen zur Ablenkung gelandet waren. Auch wenn der Einsatz von Handys, die einmal benutzt und dann weggeworfen wurden, als extrem sicher galt, zog der Don es vor, seine Botschaften durch handverlesene Kuriere zu übermitteln. Er war altmodisch, doch er war noch nie ertappt oder abgehört worden.
    An jenem strahlenden Herbstmorgen begrüßte der Don sein Team persönlich in dem Herrenhaus, in dem er wahrscheinlich nicht mehr als zehnmal im Jahr übernachtete, das aber trotzdem ständig bereitgehalten wurde.
    Das Landhaus war nach der alten spanischen Architektur erbaut; unter den Dachziegeln war es kühl in der Hitze, Springbrunnen plätscherten im Hof, und unter den Sonnensegeln standen Kellner in weißen Jacketts mit Tabletts voller Gläser bereit.
    Der Erste, der von der Landebahn hereinkam, war Emilio Sanchez. Wie jeder andere Abteilungsleiter hatte er nur eine einzige Funktion zu erfüllen, und in seinem Fall war es die Produktion. Seine Aufgabe bestand darin, die Zehntausende bettelarmer Bauern, die Cocaleros, die in Kolumbien, Bolivien und Peru ihre Sträucher züchteten, in jeder Hinsicht zu beaufsichtigen. Er kaufte ihre Pasta, prüfte die Qualität, bezahlte sie und lieferte Tonnen von kolumbianischem Puro, verpackt und verschnürt, vor den Türen des Labors ab.
    All das erforderte ständigen Schutz, nicht nur vor der Polizei, sondern auch vor Banditen jeglicher Couleur, die im Dschungel hausten und es darauf abgesehen hatten, die Ware zu stehlen und dann wiederzuverkaufen. Die Privatarmee unterstand Rodrigo Perez, einem ehemaligen FARC -Terroristen. Mit seiner Hilfe war der größte Teil der furchterregenden, ehemals marxistischen Revolutionäre zur Räson gebracht worden und arbeitete jetzt für die Bruderschaft.
    Die Profite der Kokainindustrie waren so astronomisch hoch, dass die Geldfluten zu einem Problem wurden, das sich nur durch Waschen der »schmutzigen« Dollars lösen ließ. Wenn sie »sauber« waren, konnte man sie in Tausende von legalen Unternehmen in der ganzen Welt investieren. Doch das geschah erst nach Abzug der Kosten und Vergrößerung des Privatvermögens des Don, das hunderte Millionen betrug.
    Die Geldwäsche wurde großenteils von korrupten Banken erledigt; viele von ihnen präsentierten sich der Welt als angesehene Institute, generierten aber mit ihren kriminellen Aktivitäten zusätzliche Reichtümer.
    Der für die Geldwäsche zuständige Mann war ebenso wenig ein Gangstertyp wie der Don selbst. Er war ein auf Finanz- und Bankenrecht spezialisierter Anwalt mit einer angesehenen Kanzlei in Bogotá, und obwohl Colonel Dos Rios einen Verdacht gegen ihn hegte, konnte er diesen doch nie erhärten. Senor Julio Luz kam als Dritter, und während der Don ihn noch herzlich begrüßte, kam der vierte SUV von der Landebahn herangefahren.
    José-Maria Largo war der Supremo des Vertriebs. Seine Arena war die Welt, die das Kokain konsumierte, und die Hunderte von Banden und Mafias, die der

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