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Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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opportunistischer Penner in der Gepäckabfertigung des Madrider Flughafens Barajas habe das Kokain darin versteckt. Er schilderte, was er mit diesem Gepäckarbeiter anstellen würde, wenn er ihn erst in die Finger bekäme, bis Julio Luz übel wurde.
    Schließlich einigten sie sich auf eine Geschichte, die sie den New Yorker Behörden präsentieren würden. Keiner der beiden hatte je etwas von einem Domingo de Vega gehört, und sie konnten sich nicht erklären, warum Letizia nach New York geflogen war.
    Die Häftlingspost, die amerikanische Haftanstalten verlässt, wird zensiert, und Letizia hatte nicht geschrieben. Julio Luz wusste nur das, was das Außenministerium ihm berichtet hatte.
    Der Anwalt würde vorbringen, die junge Frau sei Waise, und er sei ihr Vormund. Entsprechende Papiere wurden gefälscht. Geld, das zu Cardenas zurückverfolgt werden konnte, würden sie unmöglich verwenden können. Luz würde die nötigen Beträge aus seiner eigenen Kanzlei abziehen, und Cardenas würde sie ihm später erstatten. Luz würde mit Geld in New York eintreffen, er würde das Recht haben, sein Mündel im Gefängnis zu besuchen, und er würde sich um den besten Strafverteidiger bemühen, der mit Geld zu kaufen war.
    Genau das tat er auch – in dieser Reihenfolge. Als sie ihrem Landsmann gegenübersaß, sprudelte Letizia Arenal trotz der Spanisch sprechenden Frau von der DEA , die in der Ecke saß, ihre Geschichte hervor, auch wenn sie diesen Mann bisher nur zum Abendessen und zum Frühstück im Hotel Villa Real getroffen hatte.
    Luz war fassungslos, nicht nur über die Geschichte von dem teuflisch gut aussehenden Pseudodiplomaten aus Puerto Rico und wegen der unglaublich dummen Entscheidung, gegen den Befehl ihres Vaters über den Atlantik zu fliegen, sondern vor allem bei dem Gedanken an die vulkanische Wut ihres Vaters, wenn der das alles hörte. Und er würde es hören müssen.
    Der Anwalt konnte zwei und zwei zusammenzählen und bekam vier heraus. Der angebliche Kunstfan »de Vega« gehörte offensichtlich zu einer in Madrid ansässigen Schmugglerbande und hatte sein Gigolotalent benutzt, um ahnungslose junge Frauen als »Mulis« zu rekrutieren, die Kokain in die USA transportierten. Luz zweifelte nicht daran, dass bald nach seiner Rückkehr nach Kolumbien eine ganze Armee spanischer und kolumbianischer Gorillas in Madrid und New York einfallen würde, um den rätselhaften »de Vega« zu suchen.
    Der Idiot würde geschnappt und nach Kolumbien gebracht werden; man würde ihn Cardenas übergeben, und dann sei Gott ihm gnädig. Letizia erzählte ihm, in ihrer Handtasche sei ein Foto ihres Verlobten gewesen, und in ihrer Wohnung in Moncloa habe sie ein noch größeres. Er nahm sich vor, die Herausgabe der Handtasche zu verlangen und das größere Foto aus dem Apartment in Madrid entfernen zu lassen. Die Bilder würden bei der Suche nach dem Schurken, der hinter diesem Desaster stand, eine große Hilfe sein. Luz nahm an, dass der junge Schmuggler nicht besonders tief untertauchen würde. Er konnte ja nicht wissen, wer jetzt hinter ihm her war; er wusste nur, dass er eine Lieferung verloren hatte.
    Unter der Folter würde er den Namen des Gepäckarbeiters preisgeben, der das Kokainpaket in Madrid in den Koffer gelegt hatte. Auf sein umfassendes Geständnis hin würde New York die Anklage fallen lassen müssen. So dachte der Anwalt sich die Sache.
    Später wurde entschieden bestritten, dass in der auf dem Flughafen JFK beschlagnahmten Handtasche ein Foto eines jungen Mannes gewesen sei, und das Foto aus der Wohnung in Madrid war bereits verschwunden. Dafür hatte Paco Ortega gesorgt. Aber eins nach dem anderen. Luz engagierte Mr. Boseman Barrow von der Kanzlei Manson Barrow, der als einer der besten Strafverteidiger von Manhattan galt. Das Honorar, das Mr. Barrow dafür erhielt, alles stehen und liegen zu lassen und über den Fluss nach Brooklyn zu kommen, war zutiefst beeindruckend.
    Aber als die beiden Männer am nächsten Tag aus dem Bundesgefängnis nach Manhattan zurückkehrten, machte der New Yorker ein ernstes Gesicht. Innerlich war ihm allerdings weniger ernst zumute. Er sah monatelange Arbeit für ein astronomisches Honorar vor sich.
    »Señor Luz, ich muss brutal offen zu Ihnen sein. Die Sache sieht nicht gut aus. Persönlich habe ich keinen Zweifel daran, dass Ihr Schützling von einem Kokainschmuggler, der sich Domingo de Vega nannte, in eine katastrophale Situation manövriert wurde und dass sie nicht wusste,

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