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Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Petty Officer bis hinunter zu den Mannschaftsdienstgraden. Jeder Spezialist konzentrierte sich auf sein jeweiliges Königreich: Brücke, Maschinenraum, Kombüse, Funkkabine, Deck, Laderaumabdeckungen.
    Als sie die fünf riesigen Getreidebunker betraten, blieben sie staunend stehen. Dort unten gab es eine komplette Kaserne der Special Forces, ganz ohne Bullaugen oder natürliches Tageslicht und deshalb von außen absolut unsichtbar. Auf See, so sagte man ihnen, würden die SEAL s ihre Quartier nicht verlassen können; sie würden ihr eigenes Essen kochen und sich überhaupt selbst versorgen.
    Die Besatzung würde sich auf die normalen Mannschaftsquartiere des Schiffs beschränken, die geräumiger und komfortabler waren als jene, die sie beispielsweise auf einem Zerstörer vorgefunden hätten.
    Zusätzlich gab es noch eine Gästekabine mit zwei Kojen, deren Zweck unbekannt war. Wenn die SEAL -Offiziere etwas mit der Brücke zu besprechen hätten, würden sie unter Deck durch die vier wasserdichten Schotten zwischen den einzelnen Laderäumen gehen und erst dann ans Tageslicht hinaufsteigen.
    Warum der vorderste Laderaum wie eine Art Gefängnis eingerichtet war, sagte man ihnen nicht, denn das brauchten sie nicht zu wissen – jedenfalls noch nicht. Aber man zeigte ihnen, wie die Abdeckungen von zwei der fünf Laderäume entfernt wurden, damit deren Inhalt in Aktion treten konnte. Diese Übung würden sie auf der langen Seereise noch oft wiederholen, teils, um sich die Zeit zu vertreiben, teils auch, damit sie lernten, es in kürzester Zeit und wie im Schlaf zu tun.
    Am dritten Tag verabschiedete sie der pergamenthäutige McGregor, und sie stachen in See. Er stand am Ende der äußersten Buhne, als die Chesapeake an ihm vorbeiglitt und Fahrt aufnahm, und hob ein Glas mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit. Er war bereit zu einem Leben mit Hitze, Malaria, Schweiß und Gestank, doch nicht ohne jederzeit ein oder zwei Flaschen des Destillats seiner heimatlichen Inseln, der Hebriden, griffbereit zu wissen.
    Die kürzere Route zu ihrem Ziel hätte sie durch das Arabische Meer und den Suezkanal geführt. Aber für den Fall, dass sich vor dem Horn von Afrika lästige somalische Piraten herumtreiben sollten, und weil sie genug Zeit hatte, würde sie auf Südwestkurs zum Kap der Guten Hoffnung und dann nach Nordwesten zu ihrem Rendezvous vor Puerto Rico fahren.
    Drei Tage später kamen die Briten, um die MV Balmoral abzuholen. Die vierzehn Mann, allesamt von der Royal Navy, machten sich, angeleitet von McGregor, ebenfalls zwei Tage lang mit ihrem Schiff vertraut. Weil die U.S. Navy im Hinblick auf Alkohol »trocken« ist, hatten sich die Amerikaner nicht mit zollfreiem Schnaps vom Flughafen eingedeckt. Die Erben der Marine Nelsons brauchen solche Unbilden nicht zu ertragen, und sie sammelten Punkte bei McGregor, als sie ihm meh rere Flaschen eines Single Malt von Islay überreichten, aus seiner Lieblingsdestillerie.
    Als die Balmoral fertig war, stach auch sie in See. Der Weg bis zu ihrem Treffpunkt war nicht so weit: um das Kap der Guten Hoffnung herum und nordwestwärts auf Ascension Island zu, wo sie sich auf hoher See mit einem Hilfsschiff der Royal Navy treffen würde. Es würde eine Marineinfanterieeinheit des Special Boat Service und die von ihr benötigte Ausrüstung an Bord haben.
    Als die Balmoral hinter dem Horizont verschwunden war, packte McGregor zusammen, was noch übrig war. Die Arbeiter- und Ausrüsterkolonnen waren längst fort, und die Vermietungsfirma hatte die Wohnmobile abgeholt, nur das letzte nicht, in dem der alte Schotte von seiner Diät aus Whisky und Chinin lebte. Die Brüder Kapoor hatten ihr Geld von Bankkonten erhalten, die kein Mensch je aufspüren würde, und sie hatten jedes Interesse an zwei Getreidefrachtern verloren, die sie zu Tauchbasen umgebaut hatten. Die Werft nahm ihr übliches Geschäft wieder auf und wrackte mit toxischen Chemikalien und Asbest verseuchte Schiffe ab.
    Colleen Keck hockte auf der Tragfläche der Buccaneer und zog im Wind das Gesicht kraus. Auf der ungeschützten Ebene von Lincolnshire ist es nicht einmal im Juni mild. Sie war gekommen, um sich von dem Brasilianer zu verabschieden, der ihr inzwischen sehr sympathisch geworden war.
    Neben ihr im vorderen Cockpit des Kampfbombers war Major João Mendoza bei den letzten Instrumentenchecks. Der Sitz im hinteren Cockpit, auf dem sie bei den Ausbildungsflügen gesessen hatte, war nicht mehr da. Stattdessen befanden sich

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