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Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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dort ein zusätzlicher Treibstofftank und ein Funkgerät, das direkt mit dem Kopfhörer des Piloten verbunden war. Hinter den beiden rumorten die zwei Spey-Triebwerke im Leerlaufbetrieb.
    Als es keinen Sinn mehr hatte, noch länger zu warten, beugte sie sich hinein und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
    »Gute Reise, João«, schrie sie. Er sah, dass sich ihre Lippen bewegten, und begriff, was sie gesagt hatte. Er lächelte, hob die Hand und streckte den Daumen hoch. Wegen des Windes, der dröhnenden Düsentriebwerke hinter ihm und der Stimme vom Tower in seinen Ohren konnte er sie nicht hören.
    Commander Keck rutschte von der Tragfläche herunter und sprang zu Boden. Die Plexiglaskuppel rollte nach vorn und schloss sich, und der Pilot war in seiner eigenen Welt gefangen: in einer Welt aus Steuersäule, Gashebeln, Instrumenten, Visiervorrichtung, Treibstoffanzeige und der taktischen Navigationsstation TACAN.
    Er erbat Startfreigabe und bekam sie, bog in die Startbahn ein, hielt noch einmal an, checkte die Bremsen, löste sie und rollte an. Sekunden später beobachtete die Bodencrew in dem Lieferwagen auf dem Rollfeld, die gekommen war, um ihn abfliegen zu sehen, wie die 22 000 Pfund Schubkraft der beiden Speys die Buccaneer in den Himmel hinaufkatapultierten. Sie legte sich auf die Seite und bog nach Süden ab.
    Wegen der Veränderungen, die man vorgenommen hatte, wurde entschieden, dass Major Mendoza auf einer anderen Route in die Mitte des Atlantiks zurückfliegen sollte. Auf den portugiesischen Azoren liegt der amerikanische Luftwaffenstützpunkt Lajes mit dem 65. Geschwader, und nachdem ein paar unsichtbare Strippen gezogen worden waren, hatte das Pentagon erlaubt, dass das »Museumsstück«, das sich vorgeblich auf dem Rückflug nach Südafrika befand, dort aufgetankt wurde. Nach 1 395 Seemeilen war das kein Problem.
    Dennoch übernachtete Mendoza im Offiziersclub in Lajes, um im Morgengrauen nach Fogo zu starten. Er hatte keine Lust, die erste Landung in seiner neuen Heimat im Dunkeln zu absolvieren. Als es hell wurde, startete er zu seiner zweiten Etappe. Jetzt waren es noch 1439 Meilen bis Fogo – eine Strecke, die weit unter seinem 2200-Meilen-Limit lag.
    Der Himmel über den Kapverdischen Inseln war klar. Als Mendoza seine Reiseflughöhe von 35 000 Fuß verließ, sah er die Inseln scharf umrissen unter sich. Aus 10 000 Fuß Höhe wirkte das Kielwasser einiger Schnellboote wie kleine weiße Federn auf dem blauen Wasser. Am Südende der Inselgruppe, westlich von Santiago, erkannte er den zerklüfteten Krater des erloschenen Vulkans von Fogo, in dessen südwestliche Felsflanke sich der schmale Streifen der Landebahn schmiegte.
    In einer lang gezogenen, weiten Kurve über den Atlantik ging er tiefer und hielt den Vulkan backbords über der Spitze der Tragfläche. Er wusste, dass Rufzeichen und Frequenz festgelegt waren und die Sprache nicht Portugiesisch, sondern Englisch sein würde. Er war »Pilgrim«, Fogo Central war »Progress«. Er drückte auf die Sendetaste und meldete sich.
    »Hier Pilgrim, Pilgrim. Progress Tower, hören Sie mich?«
    Die Stimme, die antwortete, erkannte er: Einer der sechs Leute aus Scampton, die ihm als technisches und Supportteam zur Seite stehen würden. Eine englische Stimme mit dem Akzent des North Country. Sein Freund saß im Kontrollturm des Flughafens auf Fogo neben dem kapverdischen Fluglotsen, der für den kommerziellen Verkehr zuständig war.
    »Ich höre Sie klar und deutlich, Pilgrim.«
    Der Buccaneer-Fan aus Scampton, auch ein von Cal Dexter mit dem Geld der Cobra rekrutierter Pensionär, spähte durch die Flachglasscheibe des gedrungenen kleinen Kontrollturms und sah deutlich, wie die Bucc über dem Meer herankurvte. Er gab die Landeanweisungen: Bahnrichtung, Windrichtung und Windstärke.
    Bei tausend Fuß fuhr João Mendoza Fahrwerk und Landeklappen aus und sah, wie Geschwindigkeit und Höhe sich verringerten. Bei derart klarer Sicht war nicht viel an technischen Hilfsmitteln nötig. Das war Fliegerei, wie sie früher war. Als er noch zwei Meilen weit draußen war, schwenkte er auf die Landebahn ein. Die weiße Gischt der Brandung zog hinter ihm hinweg, genau auf der Landeschwellenmarkierung setzten die Räder mit einem dumpfen Schlag auf, und er schoss behutsam bremsend auf einer Landebahn entlang, die halb so lang war wie die in Scampton. Die Tanks waren fast leer, und er war unbewaffnet. Kein Problem.
    Er hatte noch zweihundert Meter übrig, als er zum

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