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Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Stehen kam. Ein kleiner Pick-up kurvte heran und setzte sich vor ihn; ein Mann auf der Ladefläche winkte ihm, er solle folgen. Mendoza rollte vom Terminal weg auf den Komplex der Flugschule zu und schaltete dort schließlich die Triebwerke ab.
    Fünf von denen, die ihm von Scampton aus vorausgeflogen waren, umringten die Maschine und begrüßten Mendoza jubelnd, als er herunterkletterte. Der sechste kam auf einem gemieteten Motorroller vom Tower herübergefahren. Alle sechs waren zwei Tage zuvor mit einer britischen C130 Hercules hier gelandet. Sie hatten Raketen für RATO -Starts mitgebracht, jedes Werkzeug, das sie brauchten, um die Bucc in ihrer neuen Rolle zu warten, und die entscheidend wichtige Munition für die Aden-Kanonen. Zu den sechsen, die jetzt zuversichtlich auf eine sehr viel komfortablere Pension blicken konnten als noch vor einem halben Jahr, gehörten ein Ausrüster, ein Mechaniker, ein Waffenmeister (der »Klempner«), ein Luftfahrtelektroniker, ein Funktechniker und der Fluglotse, der ihn soeben hereindirigiert hatte.
    Die meisten bevorstehenden Einsätze würden im Dunkeln stattfinden – sowohl der Start als auch die Landung, die kniffliger sein würde –, aber sie hatten noch zwei Wochen Zeit zum Üben. Vorläufig brachten sie Mendoza in sein Quartier, wo seine Ausrüstung schon bereitlag. Dann ging er in die Messe, um seine brasilianischen Ausbilderkollegen und die Portugiesisch sprechenden Kadetten kennenzulernen. Der neue Kommandant und sein persönliches »Museumsstück« waren eingetroffen. Nach vier Wochen theoretischem Unterricht und dem Vertrautmachen mit den Maschinen freuten sich die jungen Männer auf die ersten Zwei-Mann-Unterrichtsflüge am nächsten Morgen.
    Verglichen mit ihren schlichten und einfachen kleinen Tucano-Ausbildungsmaschinen sah der frühere Schiffskiller der Navy ehrfurchtgebietend aus. Aber er wurde schon bald in seinen Hangar geschleppt und verschwand hinter dem Stahlportal. Am Nachmittag wurde er aufgetankt, die Raketen wurden eingehängt und die Bordkanonen geladen. Die erste Nachtflugübung würde am übernächsten Abend stattfinden. Ein paar Passagiere des Shuttleflugs aus Santiago, die ins zivile Terminal trotteten, sahen nichts.
    Am Abend führte Cal Dexter von Washington aus ein kurzes Gespräch mit Major Mendoza und antwortete auf dessen naheliegende Frage, er solle Geduld haben. Lange werde er nicht mehr warten müssen.
    Julio Luz versuchte sich normal zu benehmen. Roberto Cardenas hatte ihn Stillschweigen schwören lassen, aber die Vorstellung, den Don zu betrügen – und sei es nur dadurch, dass er schwieg –, jagte ihm Todesangst ein. Sie beide jagten ihm Todesangst ein.
    Er nahm seine vierzehntägigen Besuche in Madrid wieder auf, als sei nichts passiert. Auf dieser speziellen Reise, seiner ersten seit dem Ausflug nach New York und einer weiteren entsetzlichen Stunde, in der er Cardenas Bericht erstattet hatte, wurde er wiederum unbemerkt verfolgt. Er ahnte ebenso wenig wie das ausgezeichnete Management des Hotels Villa Real, dass sein gewohntes Zimmer durch ein Zwei-Mann-Team vom FBI unter Cal Dexters Leitung verwanzt worden war. Ein anderer Hotelgast, dessen Zimmer zwei Stockwerke höher lag, würde jedes Geräusch hören können, das von dort unten kam.
    Der Mann saß geduldig mit den »Kannen« auf beiden Ohren in seinem Zimmer und segnete die drahtige Extunnelratte, die ihn in dieser komfortablen Umgebung untergebracht hatte statt in dem bei Überwachungseinsätzen sonst üblichen Versteck: in einem engen Lieferwagen auf einem Parkplatz, mit miserablem Kaffee und ohne »sanitäre Einrichtungen«. Wenn die Zielperson unterwegs war, auf der Bank, beim Essen oder beim Frühstück, konnte er es sich vor dem Fernseher bequem machen oder die Cartoons in der International Herald Tribune vom Zeitungsstand in der Lobby lesen. Aber an diesem Morgen, am Morgen des Tages, an dem die Zielperson zum Flughafen zurückfahren würde, lauschte er angestrengt und hielt sein Handy in der Linken.
    Der Hausarzt des Anwalts hätte Verständnis gehabt für das andauernde Problem seines Patienten, eines Mannes in mittleren Jahren. Die ständigen Atlantiküberquerungen hatten katastrophale Auswirkungen auf seine Verdauung. Gegen die Verstopfung führte er stets eine Flasche Feigensirup mit; man hatte sie entdeckt, als man sein Zimmer durchsuchte, während er auf der Bank war.
    Er ließ sich eine Kanne Earl-Grey-Tee ans Bett bringen und zog sich dann wie immer in

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