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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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überlegte Chrys. »Oder ob die Trofts Ärger machen.«

    »Wenn es irgendetwas gibt, das ich unbedingt wissen muss, kann Theron mich erreichen«, meinte Jonny achselzuckend. »Bis dahin wollen wir davon ausgehen, dass es bei dem Besuch nur um Politik geht.«
    Ein paar Minuten später trafen sie am Flugplatz ein, und wiederum ein paar Minuten später waren sie mit einem Hauch unter Mach II auf dem Weg nach Capitalia. Es hatte Zeiten gegeben – eine ganze Menge sogar -, in denen Jonny es bereut hatte, den Posten eines Senators übernommen zu haben – schließlich hatte er die tagtäglichen Probleme einer einzelnen Siedlung gegen die Kopfschmerzen des Entscheidungsträgers für einen ganzen Distrikt eingetauscht. Aber ein Air-Mobil ständig auf Abruf bereitstehen zu haben war einer der Vorteile, für die sich dieser Job manchmal lohnte.
    Sein Leben nicht im Kampf gegen Stachelleoparden und Falx riskieren zu müssen war natürlich ein weiteres großes Plus.
    Der letzte Passagier des interstellaren Schiffes war bereits seit einiger Zeit von Bord, als Jonny und Chrys auf dem Star Field eintrafen, aber wegen der Abfertigungsformalitäten und dergleichen mehr verließen die Passagiere erst in diesem Augenblick das Eingangsgebäude. Chrys und Jonny stellten sich ein wenig seitlich auf und warteten.
    Allerdings nicht lange. Plötzlich war Gwen Moreau da … und Jonny, der unbewusst noch immer mit dem zehn Jahre alten Mädchen gerechnet hatte, das er damals auf Horizon zurückgelassen hatte, wäre fast über seine eigenen Beine gestolpert, als er sie entdeckte. »Gwen! Hier drüben!«
    »Jonny!« Sie strahlte wie ein historisches Honigkuchenpferd und kam mit genau jener guten Laune angelaufen, an die er sich erinnerte. Einen Augenblick lang war er versucht, sie in die Luft zu werfen, wie er es damals zu Hause immer gemacht hatte. Zum Glück – wahrscheinlich – widerstand er der Versuchung.
    Aufgedreht und mit strahlenden Gesichtern begrüßten und umarmten sie sich. Jonny stellte die beiden Frauen einander vor. Chrys und Gwen kannten sich gut genug von hin- und hergeschickten
Vids, so dass irgendwelche Verlegenheit, die Jonny halb befürchtet hatte, gar nicht erst aufkam.
    Gwen erkundigte sich nach ihrem Neffen, und man versicherte ihr, er sei wie jeder andere Zweijährige auch – nur klüger natürlich -, und Jonny wollte sich gerade umdrehen, um nach draußen voranzugehen, als sie ihn mit einer Hand auf seinem Arm und einem verschmitzten Lächeln zurückhielt. »Bevor wir gehen, Jonny, habe ich noch eine kleine Überraschung für dich«, sagte sie. »Jemand, den ich auf dem Schiff kennengelernt habe und der im gleichen Ort arbeiten wird wie ich.«
    Ein Verlobter, den sie an Bord eines Raumschiffs kennengelernt hat?, dachte Jonny. Er drehte sich um, in der Erwartung, einen Fremden zu sehen … und merkte, wie ihm der Unterkiefer runterklappte. »Cally!«
    Cally Hallorans Grinsen nahm geradezu erschreckende Ausmaße an. »Hi, Jonny. Verdammt, es tut gut, dich zu sehen!«
    »Worauf du einen lassen kannst.« Jonny grinste. »Chrys, das ist Cally Halloran, einer meiner Mitstreiter aus dem Krieg auf Adirondack. Ich dachte, Imel und du, ihr hättet vorgehabt, bis ans Ende eures irdischen Seins in der Armee zu bleiben.«
    »Imel ist auch noch dabei«, meinte Halloran und nickte, »aber ihr Verrückten hier draußen habt den hohen Tieren zu viele Flausen in den Kopf gesetzt, wozu Cobras eingesetzt werden könnten. Irgendwann habe ich dann eine Waldpatrouille auf Iberiand zu viel absolviert und meine Versetzung hierher beantragt.«
    »Wenn dir ein Dienst als Palastwache im Dawa-Distrikt vorschwebt, das kannst du vergessen«, warnte Jonny ihn. »Wahrscheinlich kommst du hier im Dschungel und obendrein auch noch bei harter körperlicher Arbeit zum Einsatz.«
    »Schon möglich, aber wenigstens bin ich hier mehr mein eigener Herr – ohne dass mir ständig ein Offizier im mittleren Dienst über die Schulter sieht.« Er machte eine vage Handbewegung in Richtung Himmel. »Oder ich kann vielleicht sogar dabei helfen, eine neue Welt zu erschließen – so wie du.«

    »Du meinst Palatine und Caelian?« Jonny schüttelte leicht angewidert den Kopf. »Suchst du Musterbeispiele für militärisches Denken? Dort findest du sie im Überfluss. Wir haben kaum ein Drittel von Aventine auch nur vermessen und erst recht nicht besiedelt, und diese Leute eröffnen Brückenköpfe auf zwei weiteren Welten. Wo wir gerade von der übermäßigen

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