Cocaine oder die Lust zur Hingabe
ich habe mich gerade den Cops angeschlossen, arbeite im Augenblick gemeinsamen mit der Mordkommission an einem Fall."
Michael zeigte seine Grübchen, um die dunkelgrünen Augen spielte ein Lächeln. „Dann sind wir also Gegner?" Mit seinem kecken, jungenhaften Grinsen versicherte er sich, dass sie alleine waren, schmiegte sich an ihn, legte eine Hand in seinen Nacken und zog ihn zu sich herunter. Aidan spürte mehr, als dass er es sah, wie Michaels Blick an seinen Lippen hängen blieb, die prompt zu pochen begannen, so aufgesext, wie er in letzter Zeit wegen Joe war.
„Wie wäre es mit einem kleinen Kuss? Nur so zur Erinnerung." Ihre Lippen kamen sich näher, bis er Michaels sanfte Berührung spürte. Er streichelte ihn mit seinem Mund, und schließlich drang seine Zunge in ihn ein. Michael stöhnte vor Verlangen, und das brachte Aidan wieder zur Vernunft. Er schreckte hoch und sah gerade noch Joes Kopf hinter der Tür zu den Duschen verschwinden.
Er hatte sie gesehen!
Verdammte Scheiße! Das war genau das, was nicht passieren durfte. Wenn Joe auf dem Revier herumerzählte, er sei schwul ... nicht dass er sich verstecken wollte. Aber im Job war es nicht gerade förderlich, es jedem auf die Nase zu binden.
***
„Möchtesh'u noch'n Bier?", lallte Joe, als sie spät Abends immer noch nebeneinander an der Theke vom ,Cops Barrel' saßen, und schenkte nach, ohne Aidans Antwort abzuwarten. So betrunken, wie er war, verschüttete er die Hälfte. Sie becherten jetzt schon seit vier Stunden, die meiste Zeit hatten sie stumm vor sich hin gebrütet, jeder in seiner eigenen Hölle.
„Hey Tom, lash damal die Luft raus.", rief er dem Mann hinter der Theke zu und ließ den leeren Bierkrug in seine Richtung schlittern.
„Habe ish dir ershzählt, dash dieser Mann hier", er klopfte Aidan auf die Schultern, „mish gerade beim Schwimmen beshiegt hat?"
Tom nickte geduldig. „So etwa Hundert Mal in der letzten halben Stunde." Aidan konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Nur Vince war schneller. Hihi. Hasht wohl nich gedacht, dash'u mal nich erster bisht, wash?", nuschelte er und klopfte ihm auf die Schulter, wobei er abrutschte und mit seinem Kopf gegen seine Brust fiel, wo er einfach angelehnt liegen blieb.
Aidan erschrak, brachte es nicht fertig, ihn sofort von sich zu stoßen und genoss für ein paar Sekunden die Berührung, legte unwillkürlich die Arme um ihn. Dann schob er ihn vorsichtig wieder in eine senkrechte Position.
„Es wird Zeit, nach Hause zu fahren, Joe.", meinte er und räusperte sich. „Hey, jetsht wird esh'och ersh jemütlich. Hat shich ein schwer arbeitender Cop nich am Feierabend einen ordenlichen Schluck verdient?"
„Du hattest bereits einen ordentlichen Schluck, Joe."
„Und wen intereshiert dash?" Er winkte ihn näher zu sich heran. „Weißht'u was, Kumpel? Wir sagn es dieshem Aidan einfach nich. Wenn du dicht hälshtsh, tu ich'asch auch. Wenn diesher geschniegelte Kerl wash dagegen hat, soll er's gefälligst für sich behalten. Das gehtihn nix an, washein hart arbeitender Cop nach Dienshschlush tut."
Tom grinste breit. Aidan konnte sich schon vorstellen, was für ein blödes Gesicht er gerade machte.
Joe sah sich im Raum um. „Mensch wo shind die'n alle? Die waren doch gerade noch da.", nuschelte er. Die Kneipe war so gut wie leer.
„Die wissen eben, was vernünftig ist. Und das hier ist das letzte Bier, das du heute von mir bekommst.", brummte Tom und knallte ein gefülltes Glas vor ihn hin, dass es überschwappte. „Es ist spät, und du hast genug gehabt für einen Abend."
„Das geht dichjawohl nichs an. Niemand geht daschwash an, wash Joe Hooker in sheiner Freizeit mach, verschtanden?", raunzte er mit schleppender Zunge.
„Ich finde, wir sollten gehen, Joe.", meldete sich Aidan.
Er trank sein Glas leer und stellte es entschlossen auf den Tresen. „Morgen ist wieder ein harter Tag, da können wir keinen Kater gebrauchen." Er packte Joe, legte sich seinen Arm um die Schultern und zog ihn vom Barhocker.
„Wo wohnt er?", fragte er den Barkeeper, und der gab ihm prompt eine Adresse in Downtown. „Danke, Tom, hast was gut bei mir. Bis morgen."
Tom grinste breit und zeigte seine überraschend weißen Zähne. Seine reichlich vorhandenen Lachfalten verzogen die Sommersprossen auf seinen Wangen zu kleinen Gedankenstrichen. „Pass gut auf ihn auf, er ist einer meiner besten Kunden."
Joe stützte sich schwer auf ihn, als Aidan ihn zum Ausgang manövrierte. Oh, Mann, auch
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