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Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Titel: Cocaine oder die Lust zur Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Waters
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hoffen, es bringt für uns den Vorteil, dass alle Beteiligten miteinander beschäftigt sind und uns etwas weniger Aufmerksamkeit
    entgegenbringen." Glücklicherweise sollte er sich in ersterem gründlich irren.
    Joe nickte nur und wandte sich an Frank. „Welches Kaliber?"
    Es war offensichtlich, warum er nicht auf ihn einging. Aidan verstand das. Alle weiteren Gespräche über den Fall sollten besser auf später verschoben werden. Je weniger Leute von den Ermittlungen wussten, desto besser.

„Ich würde sagen, eine zweiundzwanziger Zimmerpatrone." „Klein, leise und richtet trotzdem großen Schaden an. Also könnte Gino im Wagen erschossen und nachher erst ins Wasser geworfen worden sein.", meinte Aidan.
    „Was die Frage aufwirft, weshalb dann eine Schießerei gemeldet wurde." Joe nickte Frank zum Abschied zu. „Wann glaubst du, wann du fertig bist? Wir brauchen den Bericht so schnell wie möglich."
    „Wann auch sonst.", brummte Frank und beugte sich wieder über die Leiche.
    ***
    „Es war eine Botschaft an uns.", sagte Aidan, als sie Richtung Hafen unterwegs waren.
    „Ja, kann sein, schade, dass wir nicht mehr über das Gespräch zwischen Don Michele und Ralston wissen."
    Aidan zuckte mit den Achseln. „Da kann man nichts machen. Ich bin enttarnt worden. Bevor es zu dem Gespräch kam, musste ich untertauchen."
    „Du bist enttarnt worden?" Joe warf ihm einen schnellen Seitenblick zu. Die langen, schwarzglänzenden Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht, das einzige, was man von ihm sah, waren seine vollen dunklen Lippen, deren Anblick ihn unvermutet wie ein elektrischer Schlag durchfuhr, direkt bis in seine Eier. Hastig sah er wieder auf die Straße, jedoch ohne viel mehr wahrzunehmen als das nö- tigste. Er fuhr wie in Trance.
    Verdammt, nicht schon wieder! Wenn er sich nicht bald zusammenriss ... warum verbiss er sich nicht wie sonst ganz und gar in den Fall? Dieses Mal war alles anders. Er fand einfach seinen Rhythmus nicht. Normalerweise konnte nichts und niemand ihn von den Gedanken an seine Ermittlungen ablenken, doch jetzt? Vielleicht verlief ja alles im Sande, wenn er so tat, als sei überhaupt nichts gewesen gestern Abend. War ja auch nicht – wenn man es genau betrachtete.
    Aidan räusperte sich. „Tja, da war nichts zu machen. Garcia Zafón war einer von Ralstons Männern, ich habe ihn vor ein paar Jahren festgenommen. Er hätte mich bestimmt erkannt. Hast du schon von ihm gehört? Ist einer von den ganz harten."
    „Nein", murmelte Joe abwesend.
    „Könnte sogar Garcia gewesen sein, der Gino umgebracht hat. Die Zweiundzwanziger ist seine Lieblingswaffe. Klein, handlich und leise. Er hat immer eine in seiner Jackettasche, zusätzlich zum Schulterhalfter mit der Fünf- undvierziger. Er schießt gerne damit. Dafür braucht er nicht immer einen Schalldämpfer."
    „Und was soll die Botschaft bedeuten, die er uns unter die Nase reibt?" „Weiß nicht. Sicher zumindest eine Warnung, dass sie mächtiger sind als selbst die Mafia. So etwas vielleicht. Wir sollen die Finger von dem Fall lassen."
    „Und, tun wir das?"
    „Ich lasse mich nicht gern erpressen.", sagte Aidan mit grimmiger Miene.

Fünf
    Jack McCarthy hatte sein Büro im zwanzigsten Stock eines Gebäudes direkt am Hafen. Die Glasfront bot einen überwältigenden Blick über die Bucht, die Skyline von Oakland und die Golden Gate Bridge.
    McCarthy ließ sie keine Sekunde warten, seine Sekretärin führte sie sofort zu ihm hinein, obwohl sie sich nicht telefonisch angemeldet hatten. Jack beendete sein Telefonat, das er gerade führte, und begrüßte sie dann, als gerade der Kaffee serviert wurde.
    „Ein wunderbares Büro, das Sie da haben, Mr. McCarthy.", begann Joe die Befragung, nachdem sie sich vorgestellt hatten. „Im Zuge der Ermittlungen wegen des bisher noch ungeklärten Todes von Arlena Dunkirk befragen wir alle, die an dem Abend das ,Blue Moon' besucht haben. Wir hörten außerdem, dass Sie flüchtig mit Mrs. Dunkirk befreundet gewesen seien."
    Jack nickte. „Das stimmt, wir trafen uns hin und wieder auf solchen Parties wie die an diesem Abend ..." Er machte eine kleine Pause und Aidan war sich nicht sicher, was er da für einen kurzen Augenblick in seinem Gesicht sah. Jacks Augen schienen dunkler zu werden, und tiefer ... ein dunkelblauer Strudel, der alle Wärme in leblose Tiefen zu saugen schien.
    McCarthy sah gut aus, groß, durchtrainiert und leicht gebräunt. Seine dunkelblonden Haare waren korrekt geschnitten, seine Augen

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