Cocaine oder die Lust zur Hingabe
hatte jeden Augenblick damit gerechnet, erschossen zu werden. Den Streifschuss, den sein linker Oberarm abbekam, registrierte er nicht einmal. Das Adrenalin pulsierte heiß in seinen Adern und schaltete den Schmerz vollständig aus ... erst als ihm das Blut über die Hand
tropfte, merkte er, dass irgend etwas nicht stimmte, achtete aber nicht darauf. Huschte von Deckung zu Deckung, bis eine satte Maschinengewehrsalve den Tuchballen zerfetzte, hinter dem er gerade steckte.
Und während er sich noch, auf dem Bauch robbend, wie durch ein Wunder in Sicherheit bringen konnte, schlug seine Angst in heiße, sexuelle Erregung um. So stark, dass sein Schwanz steinhart geworden und auch geblieben war, die ganze restliche Zeit, die er in diesem Lagerhaus bis zu seiner Rettung hatte ausharren müssen. Danach hatte er sich auf der Toilette im Revier erst mal einen runterholen müssen. Ekstase im Angesicht der Bedrohung ... ein wenig wie Hingabe an den Tod ... das klang pathetisch, aber genau so war es.
Ein Schauer überlief seinen Rücken. War es Verlangen oder Angst, was ihn jetzt steif werden ließ, als er sah, wie Aidans Riesending hinter seinem Hosenschlitz zum Vorschein kam? Angst nicht nur vor Aidans Unberechenbarkeit, sondern auch vor den Konsequenzen, wenn er seiner Sehnsucht nach Aidan nachgäbe. Joe wusste es nicht und drehte sich frustriert auf die Seite.
***
Er musste wohl sofort eingeschlafen sein, denn diese Frage war das letzte, an das er sich erinnerte, als er wach wurde. Draußen ging gerade die Sonne unter, soviel er durch die Öffnung zwischen den vorgezogenen Gardinen erkennen konnte.
Es war immer noch sehr warm und Aidan hatte die Decke im Schlaf vom Bett gestoßen und lag völlig nackt und entspannt auf den Laken. Die letzten rosigen Sonnenstrahlen drangen in einem breiten Streifen ins Zimmer und hüllten seine Gestalt in ein unwirkliches Licht. Es sah aus, als durchglühe es ihn, als sei Aidan selbst die Quelle, von der es ausging.
Er war so schön, es verschlug Joe bei seinem Anblick den Atem. In diesem Moment beschloss er, es wenigstens zu versuchen. Wenn er seiner Sehnsucht nach ihm niemals nachgab ... nein, er musste einfach Klarheit haben, ein für alle Mal. Wenn seine Gefühle für Aidan nur Einbildung waren, wenn er sich da in etwas hineingesteigert hatte – umso besser, dann wusste er wenigstens, woran er war. Und er brauchte sich mit diesen Zweifeln nicht weiter auseinander zu setzen, die ihn in letzter Zeit aus der Bahn warfen. Nie zuvor hatte er sich so unsicher gefühlt. Das musste aufhören, und wenn er dafür mit einem Mann schlafen musste!
Entschlossen zog er seinen Slip aus, schmiegte sich an Aidans Seite und schob vorsichtig ein Bein über seine Schenkel. Aidan stöhnte und drehte ihm seinen Kopf zu.
Joe stützte sich auf und strich ihm sanft eine Strähne seines schwarzen Haares aus den Augen. Sein Herz klopfte zum Zerspringen, als Aidan die langen, dunklen Wimpern hob. Dahinter funkelten glühende Kohlen in den schwarzen Tiefen seiner Iris. Der Panter war erwacht.
„Was willst du?", knurrte Aidan unwillig. „Lass mich schlafen." Doch Joe hielt seinem Blick so lange stand, bis Aidan klar wurde, was da vor sich ging. Seine Augen weiteten sich, als er langsam kapierte.
„Du ..."
Er kam nicht weiter. Joe verschloss ihm den Mund mit seinen Lippen und drängte seine Zunge in seinen Mund.
Aidan durchzuckte es heiß. Endlich!, dachte er und dann versank jeder Gedanke in einem glühenden Nebel. Er zog Joe in seine Arme, küsste ihn so leidenschaftlich, dass er nach Luft ringend zu keuchen begann.
„Hey, nicht so stürmisch!", lachte Joe und machte sich von ihm los. Doch Aidan ließ keinen Widerspruch zu, jetzt nicht mehr. „Komm her!", flüsterte er heiser. „Komm endlich her!" Er zog ihn an sich, nahm seinen Kopf in die Hände und küsste ihn, streichelte ihn, konnte nicht genug bekommen von seiner seidigen Haut. Joe schmolz in seinen Armen, endlich ließ er sich ganz auf ihn ein, lieferte sich ihm rückhaltlos aus. Und dann spürte Aidan sein Glied an seiner Hüfte – er war steif! Joe war steif für ihn. Ein tiefes Glücksgefühl durchströmte seine Adern. Aidan presste ihn an sich, um es noch stärker zu spüren. Ließ seine Hände über die sanften Hügel seines Hinterns gleiten, tastete nach seinem Glied.
Erst zuckte Joe zurück, doch dann ließ er es geschehen, drängte sich stöhnend seiner Hand entgegen. Es war wie ein Wunder. Andächtig sah er ihm in die Augen.
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