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Cocktail fuer einen Vampir

Cocktail fuer einen Vampir

Titel: Cocktail fuer einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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andere Männer aufgetreten, die meisten von ihnen Elfen, die – nun ja – fast blank zogen.« Ich hob eine Augenbraue und versuchte, unergründlich dreinzuschauen.
    Erics Mund umspielte ein Zucken, das beinahe ein Lächeln war. »Claude ist ein sehr schöner Mann. Wie schneide ich im Vergleich mit den Elfen ab?«, fragte er.
    »Hmmm. Die Elfen waren ordentlich bestückt«, erwiderte ich und sah betont absichtlich in eine andere Richtung.
    Eric hakte nach. »Sookie?«
    »Eric! Du weißt doch, dass du ziemlich gut aussiehst nackt.«
    »Ziemlich gut?«
    »Genau, fisch nur nach Komplimenten«, erwiderte ich.
    »Das ist nicht alles, wonach ich fische«, flüsterte er und hob mich hoch, indem er die Hände unter meinen Hintern gleiten ließ; und plötzlich war ich auf genau der Höhe, um ihn küssen zu können.
    Und so endete ein langer Abend, der so viel Schlechtes bereitgehalten hatte, letzten Endes doch noch mit etwas Gutem, und eine Viertelstunde lang vergaß ich vollkommen, dass ich in dem Bett lag, auf dem er gesessen und das Blut einer anderen getrunken hatte … was vermutlich auch Erics Ziel gewesen war. Treffer, mitten hinein.
    Im Bruchteil einer Sekunde war er auf dem Weg nach unten.

Kapitel 5
    Ich kam nicht vor Mittag aus dem Bett. Nach sehr schwerem Schlaf und schlechten Träumen. Ich fühlte mich ganz groggy, als ich aufwachte, und kein bisschen erholt. Mir kam nicht einmal der Gedanke, nachzusehen, ob ich Anrufe aufs Handy bekommen hatte, bis ich es in meiner Handtasche klingeln hörte – aber das war erst, nachdem ich bereits Kaffee getrunken, geduscht und die Sachen zum Wechseln angezogen hatte, die ich hier im Wandschrank aufbewahrte, und ich doch (egal, was Eric dazu sagen würde) all die schmutzigen »Service-Artikel«, wie Stewardessen das nennen, weggeräumt hatte.
    Ich ließ die Haarbürste fallen, öffnete meine Handtasche und wühlte darin herum, aber als ich mein Handy endlich fand, hatte der Anrufer schon aufgelegt. Frustrierend. Ich sah auf die Telefonnummer und staunte nicht schlecht. Es war Mustapha Khan gewesen, der da versucht hatte, mich zu erreichen. Ich rief die Nummer zurück, so schnell ich die richtigen Knöpfe drücken konnte, aber es ging niemand dran.
    Mist. Nun, wenn er nicht dranging, konnte ich es auch nicht ändern. Aber es waren noch Nachrichten auf meiner Mailbox: eine von Dermot, eine von Alcide und eine von Tara.
    Dermots Stimme sagte: »Sookie? Wo bist du? Du bistgestern Abend nicht nach Hause gekommen. Ist alles okay?«
    Alcide Herveaux sagte: »Sookie, wir müssen miteinander sprechen. Ruf mich an, wenn du Zeit hast.«
    Tara sagte: »Sookie, ich glaube, die Babys werden bald kommen. Es tröpfelt schon und weitet sich. Stell dich drauf ein, Tante zu werden!« Sie klang ganz euphorisch vor lauter Aufregung.
    Tara rief ich zuerst zurück, doch sie meldete sich nicht.
    Dann rief ich Dermot an; endlich einer, der abhob. Ich erzählte ihm die Kurzfassung des vergangenen Abends. Er bat mich, sofort nach Hause zu kommen, nannte aber keinen Grund dafür. Ich versprach, noch in dieser Stunde loszufahren, falls die Polizei mich nicht aufhalten würde. Was, wenn die Detectives noch einmal in Erics Haus hineinwollten? Sie dürften es doch nicht einfach so betreten, oder? Dafür brauchten sie einen Durchsuchungsbefehl. Andererseits, das Haus war ein Tatort. Ich konnte nur hoffen, dass sie nicht versuchen würden, unten in Erics Schlafzimmer einzudringen, und dann fiel mir ein, dass in dem Zimmer auf der anderen Seite des Flurs ja auch Bill noch in einem der Gästesärge lag. Was, wenn die Polizei versuchen würde, den zu öffnen? Jetzt hätte ich gut ein paar von diesen »NICHT ÖFFNEN, RUHENDER VAMPIR«-Sarganhängern gebrauchen können, für die in der von Eric abonnierten Zeitschrift ›American Vampire‹ immer geworben wurde.
    »Ich komme so schnell wie möglich«, sagte ich zu Dermot und war etwas besorgt, als ich auflegte, weil er so sehr auf meiner Rückkehr bestand. Was war los bei mir zu Hause?
    Widerwillig rief ich zuletzt auch Alcide noch zurück. Esmusste sich um etwas ziemlich Wichtiges handeln, wenn er Kontakt zu mir aufnahm, denn wir waren nicht mehr unbedingt Freunde. Feinde waren wir allerdings auch nicht. Aber wir konnten anscheinend nie zur gleichen Zeit das Gleiche empfinden.
    »Sookie«, sagte Alcide mit seiner tiefen Stimme. »Wie geht’s dir?«
    »Ganz gut so weit. Ich weiß nicht, ob du schon gehört hast, was hier bei Eric gestern Abend passiert ist

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