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Cocktails fuer drei

Cocktails fuer drei

Titel: Cocktails fuer drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Roxanne und Maggie schwer auf die Stühle und sahen sich an.
    »Ich fühl mich total … erledigt«, sagte Maggie und fing an, ihre Schläfen zu massieren.
    »Das überrascht mich überhaupt nicht!«, sagte Roxanne. »Du warst fantastisch! So habe ich dich noch nie erlebt.«
    »Na, jedenfalls habe ich meinen Standpunkt deutlich gemacht«, sagte Maggie und lächelte zufrieden.
    »Deinen Standpunkt deutlich gemacht? Ich sage dir, nach deinem Auftritt wird Charles unserer Candice den roten Teppich ausrollen.« Roxanne streckte ihre Beine aus und trat die Schuhe von den Füßen. »Wahrscheinlich gibt er ihr auf der Stelle eine Gehaltserhöhung. Täglich frische Blumen auf dem Schreibtisch. E-Mails an die Belegschaft, in denen er ihre Tugenden preist.« Maggie musste kichern, dann stutzte sie.
    »Vorausgesetzt, wir finden sie«, sagte sie.
    »Vorausgesetzt, wir finden sie«, wiederholte Roxanne und sah Maggie ernst an. »War das dein Ernst, dass du dich an die Polizei wenden willst?«
    »Ich weiß nicht.« Maggie seufzte. »Ehrlich gesagt bin ich nicht sicher, ob die Polizei überhaupt was machen kann. Wahrscheinlich sagen die uns, wir sollen uns um unsere eigenen Angelegenheiten kümmern.«
    »Was können wir denn sonst tun?«, fragte Roxanne.
    »Weiß der Himmel«, sagte Maggie und rieb ihre Wangen. »Ihre Mutter anrufen?«
    »Da ist sie bestimmt nicht«, sagte Roxanne kopfschüttelnd. »Sie kann ihre Mutter nicht leiden.«
    »Sie hat doch sonst niemanden, oder?«, sagte Maggie und spürte, dass ihr die Tränen kamen. »Scheiße, ich kann den Gedanken kaum ertragen. Sie muss sich schrecklich allein fühlen.« Bedrückt sah sie Roxanne an. »Überleg mal, Roxanne. Erst haben wir sie im Regen stehen lassen, dann Heather …«
    Da klopfte es. Draußen vor der Glastür stand jemand und spähte unsicher herein. Es war Julie, die Neue am Empfang. Als Maggie ihr winkte, öffnete sie zögerlich die Tür.
    »Tut mir leid, wenn ich störe«, sagte sie und blickte von einer zur anderen.
    »Schon okay«, sagte Maggie und tupfte ihre Augen. »Was gibt es denn?«
    »Da ist unten jemand für Justin«, sagte Julie. »Doreen war nicht sicher, ob er in einem Meeting ist oder nicht.«
    »Ist er«, sagte Maggie.
    »Und es könnte noch eine Weile dauern«, fügte Roxanne hinzu. »Jedenfalls wollen wir es hoffen.«
    »Gut.« Julie wusste nicht weiter. »Was soll ich dem Besuch denn sagen?«
    »Was meinst du?«, sagte Maggie mit Blick auf Roxanne. »Soll ich ihn selbst empfangen?«
    »Ich wüsste nicht, wieso«, sagte Roxanne und reckte ihre Arme über dem Kopf. »Du bist doch nicht zum Arbeiten hier. Immerhin bist du im Mutterschaftsurlaub!«
    »Ich weiß«, sagte Maggie. »Aber trotzdem … es könnte doch wichtig sein.«
    »Du bist einfach zu pflichtbewusst«, sagte Roxanne. »So wichtig kann es gar nicht sein.«
    »Vielleicht hast du recht«, sagte Maggie nach kurzer Überlegung, dann zog sie eine Grimasse. »Ach, ich weiß nicht.« Sie sah Julie an. »Weißt du zufällig den Namen?«
    Julie konsultierte ihren kleinen Zettel.
    »Die Frau heißt … Candice Brewin.« Julie blickte auf. »Anscheinend hat sie hier mal gearbeitet oder so.«
    Candice stand am Empfangstresen und kämpfte gegen den unbändigen Drang, wegzulaufen und nie wieder herzukommen. Ihre Beine zitterten in ihrer nagelneuen Strumpfhose, ihre Lippen waren trocken, und jedes Mal, wenn sie daran dachte, dass sie gleich Justin gegenüberstehen würde, hatte sie das Gefühl, als müsste sie sich übergeben. Aber gleichzeitig war sie von einer eisernen Entschlossenheit, die ihre zitternden Beine daran hinderte, Reißaus zu nehmen. Ich muss es tun, sagte sie sich unentwegt. Wenn ich meinen Job und meine Glaubwürdigkeit wiederhaben will – dann muss ich es tun.
    Am Morgen war sie im Cottage aufgewacht und hatte eine seltsame Leichtigkeit empfunden. Fast ein Gefühl der Erlösung. Eine Weile hatte sie schweigend an die Decke gestarrt und versucht, die neue Situation einzuschätzen, herauszufinden, was passiert war.
    Und da hatte sie es gemerkt. Sie fühlte sich nicht mehr schuldig.
    Sie fühlte sich nicht mehr schuldig. Es war, als wäre ihr vergeben worden. Als wäre eine Last, die sie seit Jahren unbewusst mit sich herumtrug, von ihr genommen – und plötzlich konnte sie erhobenen Hauptes das Gefühl von Freiheit genießen und tun und lassen, was sie wollte. Die Schuld, die sie sich für die Schandtaten ihres Vaters aufgeladen hatte, war … wie weggeblasen.
    Sie hatte sich

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