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Cocktails fuer drei

Cocktails fuer drei

Titel: Cocktails fuer drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Freundin.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, sagte Heather. »Roxanne …«
    »Roxanne mag dich sehr! Ehrlich, Heather!« Candice sah sie an. »Bitte komm mit. Ich fände das wirklich schön.« Heather waren die Zweifel anzusehen.
    »Candice, bist du dir deiner Sache ganz sicher?«
    »Na klar!« Candice umarmte Heather ungestüm. »Die werden sich freuen, dich zu sehen.«
    »Okay.« Heather strahlte. »Wir treffen uns unten, ja? In ungefähr … fünfzehn Minuten?«
    »Gut«, lächelte Candice. »Bis gleich.«
    Heather verließ die Damentoilette und sah sich um. Dann ging sie direkt zu Justins Büro und klopfte an.
    »Ja?«, sagte er.
    »Könnte ich Sie kurz sprechen?«, fragte Heather.
    »Ach ja?« Justin lächelte. »Noch mehr wunderbare Ideen für unsere Zeitschrift?«
    »Nein, diesmal nicht.« Heather strich ihre Haare zurück und zögerte. »Ehrlich gesagt … geht es um eine etwas unangenehme Sache.«
    »Aha?«, sagte Justin überrascht und deutete auf einen Stuhl. »Kommen Sie rein.«
    »Ich möchte kein großes Ding daraus machen«, sagte Heather kleinlaut und setzte sich. »Im Grunde ist es mir schon peinlich, überhaupt davon anzufangen. Aber ich muss mal mit jemandem sprechen …« Sie rieb an ihrer Nase herum und schniefte kurz.
    »Armes Mädchen!«, sagte Justin. »Was ist denn los?« Er stand von seinem Sessel auf, trat hinter Heather und schloss die Tür. Dann kehrte er an seinen Schreibtisch zurück. Hinter ihm, in der Fensterscheibe, spiegelten sich die Lichter des Büros: eine geschwungene Reihe heller Rauten vor dem dunklen Hintergrund.
    »Sollten Sie irgendwelche Probleme haben, möchte ich davon erfahren«, sagte Justin und lehnte sich zurück. »Egal, worum es sich dabei handelt.« Er nahm einen Bleistift und hielt ihn mit beiden Händen, als wollte er etwas vermessen. »Dafür bin ich doch da.«
    Es wurde ganz still in dem kleinen Büro.
    »Können wir das vertraulich behandeln?«, sagte Heather schließlich.
    »Selbstverständlich!«, sagte Justin. »Was Sie mir erzählen, wird in diesen vier Wänden …«, er machte eine Geste, »und zwischen uns beiden bleiben.«
    »Na gut … okay«, sagte Heather zweifelnd. »Wenn Sie absolut sicher sind …« Tief und bebend holte sie Luft, strich ihr Haar noch mal zurück und blickte Justin flehend an. »Es ist wegen Candice.«

Kapitel Dreizehn
    Die Manhattan Bar feierte an diesem Abend die berühmtesten Hollywood-Legenden, und Maggie wurde von einer strahlenden Marilyn-Monroe-Doppelgängerin hereingelassen. Sie tat ein paar Schritte ins Foyer, betrachtete das bunte Treiben, dann schloss sie die Augen und ließ die Atmosphäre einen Moment lang auf sich wirken. Das Stimmengewirr der plaudernden Gäste, die jazzige Musik im Hintergrund, der Duft brutzelnder Schwertfischsteaks, der Zigarettenrauch und die Designerdüfte, die an ihr vorüberwehten. Gesprächsfetzen, plötzlich kreischendes Gelächter – und durch die geschlossenen Augenlider das grelle Licht, der Glanz, die Farben. Großstädter amüsierten sich. Als sie die Augen wieder aufschlug, stieg ein Glücksgefühl in ihr auf, bei dem ihr fast die Tränen kamen. Ihr war gar nicht bewusst gewesen, wie sehr sie das alles vermisst hatte. Nach der Stille und dem Matsch der Felder, nach dem ständigen Geschrei von Lucia fühlte sie sich in dieser Bar, als käme sie nach Hause.
    Sie gab ihren Mantel an der Garderobe ab, nahm ihren Silberknopf und wandte sich der Menge zu. Anfangs dachte sie, sie sei die Erste. Doch dann entdeckte sie Roxanne. Sie saß allein an einem Tisch in der Ecke, und vor ihr stand bereits ein Drink. Als Roxanne sich umsah, ohne zu merken, dass sie beobachtet wurde, wollte sich Maggie schier der Magen umdrehen. Sie sah schrecklich aus. Dunkle Schatten lagen um ihre geröteten Augen, und ihre Mundwinkel deuteten grimmig abwärts. Verkatert, hätte Maggie gedacht, oder Jetlag – wäre da nicht der traurige Ausdruck in Roxannes Augen gewesen. Diese wachen, leuchtenden Augen, sonst so voller Witz und Lebensfreude, waren heute Abend matt und blind, als interessierte sie sich für nichts von dem, was um sie herum geschah. Maggie sah, wie Roxanne nach ihrem Glas griff und einen großen Schluck nahm. Offenbar war der Drink ziemlich stark, was Maggie mit einiger Sorge bemerkte.
    »Roxanne!«, rief sie und bahnte sich einen Weg zu dem Tisch hinüber, schob sich durch die Leute. »Roxanne!«
    »Maggie!« Roxannes Gesicht erstrahlte, und sie stand auf und breitete die Arme aus. Die beiden

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