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Cocktails fuer drei

Cocktails fuer drei

Titel: Cocktails fuer drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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zitterte ein wenig, als sie die Wimpern tuschte, und im grellen Licht sah ihr Gesicht abgespannt aus. Sie hätte sich auf den Abend freuen sollen – auf die Gelegenheit, Maggie und Roxanne wiederzusehen und etwas zu entspannen. Aber sie konnte sich unmöglich entspannen, solange sie noch dermaßen verstört war, was Heather anging. Eine weitere Woche war vergangen, und noch immer hatte Candice nichts gesagt. Sie hatte nichts von dem erwähnt, was sie bedrückte – Heather aber auch nicht. Und so blieb die Situation ungeklärt, und auch das beklemmende Gefühl im Bauch blieb ihr erhalten.
    Oberflächlich betrachtet waren Heather und sie noch immer beste Freundinnen. Sie war sicher, dass Heather nichts ahnte, und ganz bestimmt hatte auch niemand im Büro etwas gemerkt. Maggie und Roxanne jedoch hatten einen schärferen Blick dafür. Sie würden ihr das Unbehagen ansehen. Sie würden merken, dass irgendwas nicht stimmte. Sie würden Candice ausfragen, bis sie alles zugab – und sie dann dafür tadeln, dass sie den Rat der beiden ignoriert hatte. Am liebsten wollte sie kneifen.
    Die Tür ging auf, und Heather kam herein, in einem adretten, violetten Kostüm.
    »Hi, Heather«, sagte sie und lächelte sie unwillkürlich an.
    »Candice.« Heathers Stimme klang angespannt. »Candice, du musst mich hassen. Ich fühle mich schrecklich!«
    »Weshalb?«, sagte Candice halb lachend. »Wovon redest du?«
    »Von deiner Idee natürlich!«, sagte Heather und sah sie mit ihren ernsten, grauen Augen an. »Deinem Artikel übers Late Night Shopping!«
    Candice starrte sie an und spürte einen leisen Schock. Sie strich ihr Haar zurück und schluckte.
    »W-was meinst du?«, fragte sie, um Zeit zu schinden.
    »Ich habe gerade die Liste für Juli gesehen. Justin stellt es so dar, als wäre dieser Artikel meine Idee.« Heather nahm Candice’ Hände und drückte sie ganz fest. »Candice, ich habe ihm gesagt, dass es eigentlich deine Idee war. Ich weiß gar nicht, wie er darauf kommt, dass es meine Idee sein soll.«
    »Wirklich?« Candice musterte Heather mit pochendem Herzen.
    »Ich hätte überhaupt nichts sagen sollen«, meinte Heather entschuldigend. »Aber ich habe es auch eigentlich nur nebenbei erwähnt, und Justin war spontan begeistert. Ich habe ihm gesagt, dass die Idee von dir kam … doch offenbar hat er mir nicht zugehört.«
    »Verstehe«, sagte Candice. Ihr wurde ganz heiß vor Scham, vor schlechtem Gewissen. Wie hatte sie an Heather zweifeln können? Wie hatte sie zu einer falschen Schlussfolgerung kommen können, ohne vorher die Fakten zu prüfen? Es lag an Maggie und Roxanne, dachte sie mit leiser Abscheu. Die beiden hatten sie gegen Heather aufgehetzt.
    »Weißt du, ich hab schon gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt«, sagte Heather blinzelnd, »dass zwischen uns keine gute Stimmung war. Aber ich wusste nicht, worum es ging. Ich dachte, vielleicht habe ich irgendwas in der Wohnung gemacht, was dich nervt, oder du hast einfach genug von mir … aber dann habe ich die Liste gesehen und wusste gleich Bescheid.« Heather sah Candice tief in die Augen. »Du dachtest, ich hätte dir deine Idee geklaut, stimmt’s?«
    »Nein!«, sagte Candice sofort und lief rot an. »Na ja, vielleicht …« Sie biss sich auf die Lippe. »Ich wusste nicht, was ich denken sollte.«
    »Du musst mir glauben, Candice. So etwas würde ich dir nie antun. Niemals!« Heather beugte sich vor und umarmte Candice. »Du hast so viel für mich getan. Ich stehe tief in deiner Schuld …« Als sie sich löste, schimmerten ihre Augen ein wenig, und Candice spürte, wie ihr vor Mitgefühl selbst die Tränen kamen.
    »Ich schäme mich so«, flüsterte sie. »Ich hätte dich nie verdächtigen dürfen. Ich hätte wissen sollen, dass Justin, dieser Fiesling, schuld an allem ist!« Sie lachte unsicher, und Heather grinste sie an.
    »Lass uns heute Abend was zusammen unternehmen«, sagte sie.
    »Das wäre zu schön«, sagte Candice. Sie wischte sich die Augen und grinste reumütig ihr verschmiertes Spiegelbild an. »Aber ich treffe mich mit den anderen in der Manhattan Bar.«
    »Ach so«, sagte Heather leichthin. »Na, dann vielleicht ein andermal …«
    »Nein, hör zu«, sagte Candice, getrieben von plötzlicher Zuneigung. »Komm doch mit. Komm einfach mit und schließ dich unserer Gang an.«
    »Wirklich?«, fragte Heather argwöhnisch. »Meinst du nicht, die anderen hätten was dagegen?«
    »Natürlich nicht! Du bist meine Freundin … also bist du auch ihre

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