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Codename Azteke

Codename Azteke

Titel: Codename Azteke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Vidal
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Kastells von Mont Sant lag unmittelbar südlich von Xátiva. Wie kräftige Wächter ragten zwei steinerne Säulen neben den offenen Toren der kilometerlangen, ulmengesäumten Auffahrt empor, die sich die sanften Hügel der Sierra del Castillo hinaufschlängelte. Am Ende der Straße wurden die Bäume von Blumenbeeten und Rasenflächen abgelöst, und dahinter erhob sich ein einstöckiges Haus mit roten Dachziegeln, das sich in mehreren Stufen über das leicht abfallende Gelände erstreckte. Vor einem großen Teil der Stirnseite standen auf der zwei Fuß erhöhten Terrasse gefällig arrangierte Gartenmöbel und Topfpflanzen.
    Hadley ging davon aus, dass es sich bei dem eleganten, lächelnden Mann, der beim Geräusch des vorfahrenden Wagens aus dem Haus kam, um Mercedes’ Vater handelte, noch bevor sie sagte: »Da ist Papa!«
    Luis Vilanova wirkte jünger als dreiundsechzig. Schon zu dieser frühen Jahreszeit war er außergewöhnlich braungebrannt und sah erstaunlich fit aus, wie jemand, der sehr auf seine Gesundheit achtete. Sein grau gesprenkeltes Haar war sorgfältig frisiert, und auf seiner lässigen Alltagskleidung prangten exklusive Markennamen. Mit breitem
Lächeln kam er die Stufen zum Parkplatz herunter, doch es bestand kein Zweifel daran, dass es hauptsächlich Mercedes galt, und so herzlich, wie sie ihn umarmte, schien sie seine Gefühle zu erwidern.
    »Herzlich willkommen in Sant Feliu. Wir haben schon so viel von Ihnen gehört!«
    Luis Vilanova hatte etwas Gebieterisches – das entspannte Verhalten eines Mannes, der es gewohnt war, Verantwortung zu übernehmen. Er winkte den Hausdienern, sich mit dem Gepäck zu befassen, und führte sie ins Haus.
    »Ihr zwei wollt euch nach der langen Reise doch sicherlich frisch machen.« Es klang eher wie eine höfliche Aufforderung als wie ein Vorschlag. »Dann nehmen wir einen Aperitivo .«
    Kurz darauf versammelten sie sich alle an der Bar im Salon und unterhielten sich über Jacks Arbeit an der Universität, seine Bücher und die neueste Entwicklung: die Biografie von Jesús Florin.
    »Offensichtlich ist er ein recht angenehmer Mensch«, verkündete Mercedes.
    »Tatsächlich?«, fragte ihre Mutter. »Wer denn?«
    »Jesús Florin«, erklärte Hadley. »Er ist ein alter Mexikaner, früherer Soldat, Guerillero , politischer Philosoph und einst ein Liebling der Linken.«
    »Oh, ich glaube nicht, dass wir Guerilleros in diesem Haus sehr schätzen«, bemerkte Susana mit leichten Anzeichen des Erschreckens und einem Blick auf ihren Mann.
    »Keine Sorge, Mama«, lachte Mercedes. »Das ist lange her. Und Jack arbeitet nur an seiner Biografie.«
    »Und er ist also recht nett?«, bemerkte Luis Vilanova ziemlich eisig.

    »Nun, zu mir war er es«, gab Jack entschuldigend zu.
    »Es wird interessant sein, zu sehen, wie Sie ihn beurteilen, wenn Sie mit Ihren Recherchen fertig sind. Er scheint eine Vorliebe dafür zu haben, sich in anderer Leute Kriege einzumischen.«
    »Nun, er hat gegen Franco und Hitler gekämpft …« Jack nahm an, dass Vilanova als Valencianer zumindest ebenfalls gegen Franco war.
    »Ja, und für Stalin!«, entgegnete Vilanova und lachte leise.
    »Da haben Sie recht«, musste Jack zugeben.
    »Wofür er zur Belohnung nach Sibirien verbannt wurde, wenn ich mich recht erinnere.« Vilanova schüttelte den Kopf. Doch dann kehrte sein Lächeln zurück. »Aber wir sollten nicht über Politik sprechen. Wir sollten essen, und dann können wir Jack Sant Feliu zeigen. Was haltet ihr davon?«
    Das Essen wurde von einem Mädchen in ordentlicher Tracht serviert, und das Gespräch kreiste um belanglose Themen. Die Geschäfte waren nie besser gelaufen, erklärte Vilanova, und seine Gesellschaft eröffnete Vertriebsstellen in England und Deutschland. Innerhalb von achtundvierzig Stunden nach dem Pflücken konnten die Kunden in Nordeuropa die VT-Orangen essen, versicherte er.
    Mercedes meinte, das sei jetzt genug von Orangen, und ihre Mutter verstand den Hinweis. Die Vilanovas, so zeigte sich, waren bereits in der Gegend gewesen, als Peter IV. Xátiva im vierzehnten Jahrhundert die Stadtrechte verliehen hatte.
    »Damals waren wir natürlich Villanos «, erläuterte Mercedes und fügte, um ihre Mutter zu ärgern, hinzu: »Bauern mit Grundbesitz.«

    Beim Kaffee beglückwünschte Vilanova Hadley zu seinen Büchern. Er hatte gerade das über die Schlacht von Ayacucho fertig gelesen und begann jetzt mit dem über Covadonga.
    Als sich die Männer über die Einzelheiten der

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