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Codename Azteke

Codename Azteke

Titel: Codename Azteke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Vidal
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Kriegsführung unterhielten, schienen die Frauen erleichtert, dass die erste Runde so gut verlief.
    Nach dem Essen gingen Mercedes und Susana auf die Terrasse, um die Frühjahrssonne zu genießen, und Vilanova lud Jack ein, mit ihm in einem offenen Suzuki über Sant Feliu zu fahren.
    »Wir pflanzen hier alle einheimischen Sorten an«, erklärte er, als sie zwischen endlosen Reihen von Orangenbäumen entlangfuhren. »Clementinen, Clemenvillas, Hernandinas, Navelinas, alles.«
    »Unglaublich. Es ist riesig.«
    »Ja. Im Augenblick ernten wir Navelates, und das noch bis Mai. Dann sind wir bis zum Oktober fertig.«
    Sie erreichten höheres Gelände auf den schroffen Hängen der Sierra, und Vilanova schaltete den Motor aus. Zu ihren Füßen schien sich in der darauffolgenden Stille ein Meer aus Grün und Orange zu erstrecken, so weit das Auge reichte.
    »Dreitausend Hektar«, bemerkte Vilanova, der Jacks Gedanken offenbar erraten hatte.
    »War das schon immer Familienbesitz?«
    »Nein.« Vilanova schien seine Worte sorgfältig zu wählen. »Meine Familie lebte in Xátiva und bearbeitete dort ein wenig Land. Aber das hier stammt alles von mir.«
    »Mercedes sagte, dass Sie einige Zeit in Argentinien verbracht haben?«

    »In den dreißiger Jahren, nach den Unruhen des Bürgerkriegs, gingen meine Eltern dorthin«, sagte Vilanova. »Argentinien war damals sehr vielversprechend.«
    »Das war vor Ihrer Geburt«, bemerkte Hadley.
    »Ja. Ich bin in Buenos Aires geboren«, erklärte Vilanova. »So wie Mercedes. Und Susana. Aber Susana ist natürlich reine Argentinierin.« Er lachte; wahrscheinlich meinte er, dass sie nicht nur von Geburt, sondern von ihrer ganzen Einstellung und Haltung her Argentinierin war. »Sie stammt aus Trelew in Patagonien … Aber für meine Eltern lief es dort nicht so gut. Schlechte Zeiten, politische und wirtschaftliche Unruhen. Vor fünfunddreißig Jahren sind sie nach Hause zurückgekehrt, und wir sind ihnen schließlich gefolgt.«
    »Hatten Sie in Argentinien auch Grundbesitz?«
    »Nein, überhaupt nicht. Meine Eltern betrieben eine Zeitlang eine Farm.« Vilanova sah Jack direkt an. »Ich war in der Armee.«
    »Dann freut es mich besonders, dass Ihnen mein Buch gefallen hat.« Jack lächelte.
    »Ich freue mich schon auf das nächste.«
    Hadley schwieg eine Weile, dann entschied er sich, es zu erwähnen. »Hat Ihnen Mercedes erzählt, dass ich auch in der Armee war?«
    »Nein.« Vilanova schien überrascht, aber nicht unangenehm berührt von der Enthüllung.
    »Na ja …« Jack lächelte verlegen. »Nach der Schule, mit achtzehn, hatte ich keine Ahnung, was ich mit meinem Leben anstellen sollte.«
    »Ist Ihr Vater in der Armee gewesen?«
    »Nein, es war meine eigene Entscheidung, wenn überhaupt.
Es kam einfach so.« Hadley lächelte bei der Erinnerung daran. »Ich glaube, meinen Eltern hat es überhaupt nicht gefallen. Aber ich habe sechs Jahre lang gedient, und ich bereue es nicht.«
    »Wann war das?«
    »1985 bis 1991.«
    »Golfkrieg?«
    »Ja.«
    Vilanova fragte nicht nach, doch Hadley spürte die unausgesprochene Frage.
    »Ich hatte nichts gegen den Kampf. Dafür waren wir ausgebildet worden. Und wir glaubten, für eine gerechte Sache zu kämpfen.« Er warf einen Blick auf Vilanova in der Hoffnung, dass seine letzte Bemerkung nicht als Kritik an der militärischen Haltung des älteren Mannes aufgefasst wurde.
    »Aber wir haben unsere Arbeit dort nicht beendet. Danach habe ich die Armee verlassen.«
    »Weil die Sache nicht zu Ende war?«
    »Vielleicht. Ich bin mir nicht sicher«, gestand Hadley. »Ich hatte mich nur für sechs Jahre verpflichtet und entschied mich einfach, nicht weiterzumachen. Außerdem wartete ein Studienplatz auf mich«, fügte er mit warmem Lächeln hinzu. »Ich habe meine Entscheidung nie bereut, wirklich nicht.«
    Sie gingen den sanften Hügel zwischen zwei Reihen von niedrigen Orangenbäumen hinunter. Der Boden unter ihren Füßen fühlte sich fruchtbar an und war wie die Bäume gut gepflegt. In der Luft hing ein süßer Zitrusduft.
    »Soweit ich weiß, waren Sie verheiratet, Jack.«
    »Ja.«
    »Und jetzt ist alles vorbei?«

    »Ja. Ich habe zwei Kinder. Ihre Mutter hat das Sorgerecht.«
    »Mercedes hat sie erwähnt.« Vilanova sah Hadley an. »Ich glaube, sie hat Sie sehr gern.«
    »Das hoffe ich. Ich liebe sie jedenfalls sehr.«
    »Wie Sie wahrscheinlich bemerkt haben, ist Mercedes eine sehr selbstständige Person.«
    »Ja, das war von Anfang an offensichtlich.« Die

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