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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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hat einmal zu mir gesagt, jeder verkäufliche Gegenstand hat genau den Wert, auf den sich Käufer und Verkäufer einigen. Gemessen daran sind die Sieben Säulen eineinhalb Millionen Pfund wert. Diese Fälschung dürfte Sylvester ein halbe Million gekostet haben, an Arbeitszeit, Material, Bestechungs- und Schmiergeldern.«
    Sie mochte seine Stimme, aber er redete zuviel. »Das Buch, bitte.«
    Sein Blick wich nicht von ihren Augen. »Ich wußte, daß nur Sie mich noch an Bord der Sternenkönigin erwischen konnten. Genaugenommen, habe ich sogar darauf gerechnet.«
    Wieder war ihr etwas entgangen. Wieder fing ihr Herz plötzlich an zu rasen. Sie hatte Blake Redfield einmal sehr gut gekannt, so gut, wie sich Kinder eben untereinander kennen. Wieso war er ihr jetzt ein Rätsel?
    »Sparta«, sagte er ruhig. »Ich habe nie geglaubt, was man uns über dich erzählt hat, was deiner Familie passiert ist und warum man das Programm beendet hat. Ich habe dich sofort erkannt, damals auf der Straße in Manhattan. Aber du wolltest nicht einmal, daß ich von deiner Existenz erfahre. Also habe ich …«
    Ein lautes metallisches Knirschen und Reißen schnitt ihm mitten im Satz das Wort ab. Das widerwärtige Kreischen zerstörte die Wärme seiner Stimme.
    Als sie auf ihn zugekrochen war und noch nicht wußte, wer es war, hatte sie gesehen, daß der andere Laderaum offenstand, aber sie hatte nicht weiter darauf geachtet. »Bleiben Sie hinter mir«, schrie sie und tauchte an ihm vorbei durch die Schleuse.
    Im Korridor versengte ihr ein Hitzeschwall fast das Gesicht. Die offene Luftschleuse von Laderaum C war der reinste Hochofen. Sie schlug das Schott zu und kurbelte an dem Rad. »Weg hier, Blake!«
    Als er aus dem Laderaum kletterte, hatte er das gefälschte Buch immer noch unter den Arm geklemmt. »Schnell, hierher«, drängte sie ihn. »Wir müssen raus aus dem Schiff, und zwar schnell!«
    Blake zog sich durch die Eingangsluke; im selben Augenblick wurde der Lukendeckel von einem gewaltigen Stoß eingedrückt, so daß er seitwärts von der Leiter geworfen wurde. Sparta hievte ihn hoch und sprang hinterher. Augenblicke später fraß sich der diamantbesetzte Saugrüssel durch die Stahlplatte der Luke wie eine Kettensäge durch ein dünnes Furnier. Überall flogen schwerelose Splitter herum. Der Rolls-Royce-Roboter bahnte sich seinen Weg durch die verschlossenen Luke.
    Der Minenroboter, den man durch die äußere Druckschleuse eingeladen hatten, war nicht nur für die normale Luftschleuse zu groß, sondern auch für den Korridor. Um vorwärtszukommen, mußte er das Schiff in Stücke reißen, aber davon ließ er sich keineswegs abhalten.
    Blake segelte an den Kabinen vorbei, durch das Steuerdeck, das Lagerdeck, immer in Richtung Hauptluftschleuse. Mit der einen Hand zog und steuerte er, in der anderen hielt er das Buch. Sparta folgte dichtauf, nur einmal blieb sie stehen und schlug die Luke im unteren Teil des Korridors hinter sich zu.
    Blake erreichte den oberen Teil der Mannschaftskapsel. Er schleuderte gegen die äußere Luke der Hauptluftschleuse, kam zum stehen und wollte gerade auf die Schalter drücken –
    – und mußte seine Hand zurückziehen, als hätte er sich verbrüht.
    Unter ihm hielt sich Sparta fest und kam ebenfalls zum Stehen. »Los, Blake, weiter!« brüllte sie ihn an. Erst dann sah sie, was er längst bemerkt hatte. Das grelle Rotlicht: ACHTUNG. VAKUUM. »Sie müssen die Sicherheitszone abgeriegelt und dem Vakuum überlassen haben«, sagte sie.
    »Raumanzüge – dort an der Wand neben Ihnen.«
    Fast wollüstig arbeitete sich der Roboter immer weiter vor und zerstörte alles, was ihm in die Quere kam. Jeden Augenblick konnte er den Rumpf durchstoßen, und dann wären sie im luftleeren Raum verloren.
    »Die Zeit reicht nicht«, sagte sie. »Unsere einzige Chance ist, das Ding außer Gefecht zu setzen.«
    »Was sollen wir tun?«
    »Nicht hier. Wir sitzen in der Falle.«
    Sie tauchte zurück nach unten auf das Steuerdeck. Er tastete sich hinter ihr her. Für ihn war es hier abgesehen von den Lämpchen auf den Steuerpulten stockdunkel, aber sie sah alles. Sie konnte sogar durch das Stahldeck hindurchsehen. Was sie dort erblickte, ähnelte dem Schimmern eines schnell näherkommenden Zwergsterns.
    »Lassen Sie doch das verdammte Buch!« brüllte sie Blake an – aber er hielt sich an der Fälschung fest, als hinge davon sein Leben ab. Der Roboter erreichte das Steuerdeck zur gleichen Zeit wie er, es war ein alptraumhaftes

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