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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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zurückgerufen worden.
    Pavlakis’ Wunder bestand in Sondra Sylvesters Intervention.
    Nicht er rief sie an, sondern sie ihn, und zwar aus ihrer Villa auf der Isle du Levant. Sie teilte ihm mit, daß sie es sich nach ihrem letzten Gespräch zur Aufgabe gemacht hatte, ihn und die Mannschaft der Sternenkönigin genau unter die Lupe zu nehmen. Sie lobte Pavlakis wegen seiner Maßnahmen, die Sicherheit der Sternenkönigin während ihrer Überholung sicherzustellen. Und für Wycherlys private Schwierigkeiten konnte man ihn schlecht verantwortlich machen. Ihre Anwälte in London hatten sie sehr ausführlich über den Piloten Peter Grant und den Ingenieur Angus McNeil in Kenntnis gesetzt. Im Hinblick auf das, was sie dort erfahren hatte, hatte sie sich persönlich an die Raumkontrollbehörde gewandt und eine freundliche Darstellung des Sachverhalts vorgelegt, ob man im Falle der Pavlakis-Linie nicht eine Ausnahme von der Regel der Drei-Mann-Besatzung machen könne, wobei sie sich auf ihr Vertrauen in die Firma berief und auf außergewöhnliche ökonomische Erwägungen. Außerdem hatte sie sich mit Lloyd’s in Verbindung gesetzt und darauf gedrängt, die Versicherung nicht zurückzunehmen. Nach Sylvester ausgezeichneten Informationen zu urteilen, würde man ihr die Abweichung fast sicher zugestehen. Die Sternenkönigin würde mit nur zwei Mann an Bord starten und ausreichend Ladung an Bord haben, so daß die Reise noch immer profitabel wäre.
    Als Pavlakis das Telefunkgerät weglegte, war ihm leicht schwindelig vor Erleichterung.
    Sylvesters ausgezeichnete Informationen erwiesen sich als korrekt; man beförderte Peter Grant zum Kommandanten einer Zwei-Mann-Besatzung. Zwei Tage später zogen schwere Schlepper die Sternenkönigin in die Startumlaufbahn hinter den Van-Allen-Gürteln. Der atomgetriebene Motor erwachte mit einem Strahl aus weißem Licht zum Leben. Unter stetiger Beschleunigung brach das Schiff zu seinem hyperbolischen, fünf Wochen dauernden Sprung zur Venus auf.

TEIL
3
ZERREISSPROBE

9
    Eigentlich genoß Peter Grant sein Kommando. Er war so entspannt, wie man bei der Arbeit nur sein kann. Locker angegurtet und schwerelos lag er auf der Couch des befehlshabenden Piloten auf dem Steuerdeck der Sternenkönigin und diktierte zwischen den Zügen einer starken türkischen Zigarette das Logbuch des Schiffes – als etwas gegen den Rumpf krachte.
    Während der ein oder zwei Sekunden, die Grant brauchte, um seine Zigarette auszudrücken und die Schalter wieder umzustellen, blinkten sämtliche Rotlichter, und die Sirenen heulten hysterisch auf. »Alles überprüfen und sofort durchgeben!« rief er. Er riß eine Not-Sauerstoffmaske aus dem Steuerpult und preßte sie über Nase und Mund, und plötzlich war alles wieder still. Er mußte eine Ewigkeit warten. Die Grafiken auf dem Steuerpult wechselten rasend schnell Form und Farbe. Es dauerte wenigstens weitere dreißig Sekunden, bis der Computer den Schaden festgestellt hatte.
    »Schwerer Überdruck im südöstlichen Quadranten des Versorgungsdecks«, verkündete der Computer mit seiner sachlichen Altstimme. »Treibstofftank Nr. 2 wurde zerstört. Automatischer Wechsel zu den Tanks Nr. 1 und 3 vollzogen. Die Gasleitungen der Sauerstoffreserven 1 und 2 sind gekappt worden. Die Notventile der Sauerstoffversorgung sind geöffnet.« Das wußte Grant selbst, schließlich atmete er das Zeugs gerade ein. Aber was zum Teufel war passiert? »Sensoren haben an der äußeren Rumpfverkleidung L-43 Luftströme mit Überschallgeschwindigkeit verzeichnet. Druckabfall auf dem Versorgungsdeck nach 23 Sekunden hundert Prozent. Das Deck wurde abgeriegelt und befindet sich jetzt im Vakuum. Ansonsten keine weiteren systematischen oder strukturellen Schäden. Weder in den Verbindungsgängen noch in anderen Teilen der Mannschaftskapsel hat es weitere atmosphärische Druckverluste gegeben.« Als er dies hörte, nahm Grant die Maske von seinem Gesicht und ließ sie wieder in die Verkleidung des Steuerpultes zurückschnellen. »Ende der Schadensfeststellung. Noch irgendwelche Fragen?« wollte der Computer wissen.
    Ja, verdammt noch mal, was, zum Teufel, ist passiert? Derartige Fragen beantwortete der Computer nicht, es sei denn, er hatte eine unzweideutige Antwort parat. »Keine weiteren Fragen«, sagte Grant und drückte auf die Tasten des Kommfunks: »McNeil, ist alles in Ordnung?«
    Keine Antwort.
    Er versuchte es über die Lautsprecheranlage. »McNeil, hier ist Grant. Ich möchte, daß du aufs

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