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Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin

Titel: Codename Sparta 01 - Die Sternenkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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die ganze Angelegenheit ins Wasser gefallen. Oder zumindest aufgeschoben. Erst die Nachricht, daß man seine Neuerwerbung beschlagnahmt hatte. Dann hieß es, die Polizei verzögere das Verlassen der Helios. Was, zum Teufel, konnte an einem kleinen Unfall im Raum denn so kompliziert sein …?
    Es war eine schrecklich peinliche Angelegenheit, aber er wollte das Museum von Port Hesperus auf keinen Fall eröffnen, solange sein Schatz noch nicht sicher auf seinem Ehrenplatz stand.
    Darlington riß sich von dem leeren Altar los. Er schreckte vor dem Gedanken zurück, sich unter die Masse aus Reportern und Neugierigen zu mischen, die zum Sicherheitssektor gerannt waren, nachdem die Sternenkönigin endlich eingetroffen war. Anschließend hatte er ein diskretes Telefongespräch mit einigen einflußreichen Leuten geführt und darauf gedrängt – fast möchte man sagen gefleht –, den drohenden Papierkrieg irgendwie einzudämmen, der ihn daran hinderte, das wertvollste Buch in der Geschichte der englischen Sprache augenblicklich in Empfang zu nehmen.
    Im Grunde ging es ihm gar nicht um das Buch, das heißt, den Inhalt des Buches – Kriegsgeschichten, die nicht sonderlich aufregend waren, auch wenn diese Lawrence gemeinhin als ein sehr geachteter Autor galt. Er hatte verdammt viel Geld für dieses Buch bezahlt. Im gesamten Universum gab es nur fünf Exemplare davon, drei waren verlorengegangen, und jetzt existierte nur noch eines in der Kongreßbibliothek der Vereinigten Staaten von Amerika und eben jenes, das dem Museum von Port Hesperus gehörte, was sich wiederum in seinem Besitz befand. Er hatte es aus einem ganz bestimmten Grund gekauft, nämlich um diese Frau zu demütigen, die ihn gedemütigt hatte, als sie diesem … nun, diesem ganz besonderen Jemand öffentlich nachgestellt hatte. Er war einmal sein Geschäftspartner gewesen.
    Eigentlich sollte er froh sein, diese kleine Schlampe so einfach losgeworden zu sein. Aber das konnte er nicht. Sie konnte bemerkenswert charmant sein, und es war nicht anzunehmen, daß Darlington in dieser kosmischen Sardinenbüchse etwas Vergleichbares finden würde.
    Seitdem hatte er angefangen, endlos darüber zu grübeln, ob er jemals Port Hesperus verlassen und nach Hause fahren könnte. Tief im Innern wußte er wohl, daß das unmöglich war. Man würde den armen Vincent Darlington im All beisetzen, wenn man seine Schwestern nicht durch irgendein Wunder zuerst begraben würde. Es ging gar nicht so sehr darum, gegen eine Auslieferung auf die Erde anzugehen – weder war die Angelegenheit so bekannt noch strafrechtlich so gravierend. Es war lediglich der Preis, den seine Familie – die beiden giftigen Schwestern, genaugenommen – dafür angesetzt hatten, daß sie ihre Dörrpflaumenlippen fest zusammengepreßt hielten und ihn so davor bewahrten, in einem Schweizer Gefängnis zu landen. Natürlich war es ausgerechnet auch noch ihr Geld gewesen …
    Hierhin hatte er sich also zurückgezogen, und hier wollte er auch bleiben, in diesen kleinen Räumen mit ihren samtbezogenen Wänden und dieser wirklich erstaunlichen Glaskuppel (vielleicht hatte man es wirklich als Kirche gebaut?), wo er von seinen toten Schätzen umgeben war.
    Er betrachtete die Krabben. Sie wurden nicht gerade frischer.
    Wieder zog er los, um die Bilder gerade zu hängen. Wann würde man ihm endlich erlauben, es in seinen Besitz zu nehmen? Vielleicht sollte er jetzt absagen. Captain Antreen war alles andere als zuvorkommend gewesen. Ja, sie hatte gelächelt, hatte gesagt, sie täte alles, was in ihrer Macht stünde, aber die Ergebnisse? Da kann ich Ihnen leider gar nichts versprechen, mein Lieber. Es lag ihm alles etwas säuerlich im Magen und drohte seinen Triumph über Sylvester zu verderben.
    Darlington ging nervös in einen der kleineren, dunkleren Seitenräume. Er blieb neben einem Glaskasten stehen, eine Lichtspiegelung auf ihrem Deckel hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Er strich sich über seine dünner werdenden schwarzen Haare, rückte seine altmodische Hornbrille zurecht und verzog seine Lippen zu einem kleinen Schmollmund, dann ging er weiter. Der Inhalt des Glaskastens interessierte ihn nicht.
    Was Darlington in diesem kleinen Raum hinter sich ließ, waren seine eigentlichen Schätze, wenn er es auch ablehnte, sie als solche anzuerkennen. Hier gab es die seltsamen Reste fossiler Abdrücke, die Forschungsroboter auf der Oberfläche der Venus gefunden hatten und die das Museum von Port Hesperus für

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