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Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Titel: Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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mit den Schultern, als wollte er damit andeuten, daß es sich wohl kaum lohnte, auf die Verdrehungen seiner Kollegin einzugehen.
    Als wäre ihr plötzlich etwas eingefallen, zupfte Katrina plötzlich an Cliffs Ärmel. »Warten Sie mal …«
    »Ja …?«
    »Ich wollte später ein paar nette Leute zu mir einladen. Um meine gelungene Rückkehr zu feiern. Wollen Sie nicht auch kommen? Ich freue mich immer, wenn ich jemanden neuen kennenlerne.«
    »Danke, sehr nett, aber … ich glaube, besser nicht. Ich habe auf der Rückreise wirklich kaum ein Auge zugetan.«
    »Ach, nur ganz kurz, ich würde mich freuen.« Sie warf einen Blick zur Seite. »Sie sind auch eingeladen, Piet.«
    Cliff betrachtete sie. Ihre blassen Augen waren ziemlich verführerisch. Schon seit ein paar Tagen versuchte er, sich das nicht einzugestehen, praktisch seit der Zufall sie in das gleiche Shuttle gesetzt hatte. Er zog die Schultern hoch. »Für Sie bleibe ich noch ein paar Stunden länger wach.«
    »Ich nehme Sie beim Wort, Cliff«, sagte sie. »Also dann so gegen sieben.« Dabei sah sie ihn mit einem ganz leicht triumphierenden Lächeln an, die Veränderung in ihrem Gesicht war allerdings kaum zu erkennen.
    Cliff stolperte in die Röhre. Er warf einen Blick zurück. Piet Gress winkte ihm kurz zum Abschied zu, und Katrina sah ihm immer noch mit glühenden Augen nach.
    Als Cliff vor der Innentür stand, setzte sich der Mechanismus knarrend in Bewegung und löste unter Poltern und Zischen den Saugegriff am Traktor. Durch das dicke Glastor der Schleuse beobachtete Cliff, wie der Traktor in den Mondtag zurücksetzte, wendete und auf die entfernte Antennenfarm zusteuerte. Der kleine Flirt ärgerte ihn bereits. Schließlich war er ein glücklich verheirateter Mann.
     
    Der große Traktor rollte an der Abschußrampe vorbei und näherte sich schnell den weit entfernten Radioteleskopen.
    »Du hast ihm ganz schön was vorgespielt«, murmelte Gress. »Paß auf, daß du es nicht übertreibst.«
    Katrina gähnte geräuschvoll und tat, als hätte sie nichts gehört. »Einen ganzen Tag lang schlafen! Ich platze fast vor Tatendrang.«
    »Wolltest du mich wirklich zu deiner Party heute abend einladen?« fragte Piet Gress.
    »Ach Unsinn. Du hast deine Chance bei mir gehabt. Mehr als einmal.«
    »Ich weiß nicht, ob ich den armen Kerl beneiden oder bedauern soll.«
    »Wenn du ein klein wenig Phantasie hättest, Piet, würdest du ihn beneiden. Aber wir haben uns bereits darauf geeinigt, daß du keine Ahnung hast, was du verpaßt. Er ist ziemlich süß, findest du nicht?«
    Gress brummte düster und konzentrierte sich auf das Fahren. Nach einer Weile fragte er: »Willst du mich eigentlich bis in alle Ewigkeit auf die Folter spannen?«
    »Also gut – wenn du so ungeduldig bist.« Sie wurde ernsthafter. »Die Neuigkeiten sind nicht gerade ideal.«
    »Welcher Sektor?«
    »Wie wir vermutet haben. Es ist der, den wir uns als nächstes vornehmen wollten«, sagte sie. »Crux.«
    Er fuhr einen Augenblick schweigend weiter. »Du scheinst dich regelrecht darüber zu freuen«, platzte er voller Bitterkeit heraus. »Der eigentliche Grund dieser Operation ist dir doch völlig egal. Dich interessiert doch nur die astrophysikalische Seite, zumindest erzählst du das jedem, der es wissen will.«
    Katrina sagte sanft: »Das stimmt nicht, Piet. Findest du es denn nicht aufregend, daß wir kurz vor dem Ziel stehen? Wir alle?«
    »Also gut, Crux.« Seine Stimme war kühl und voller Überdruß. »Schließlich kann ich nicht behaupten, daß man mich nicht darauf vorbereitet hätte.«
    »Natürlich hat man dich darauf vorbereitet. Mach dir keine Sorgen, es wird schon klappen.«
     
    Cliff Leyland zog sich den Helm vom Kopf und klemmte ihn unter den Arm. Seine rechte Hand hielt er fest um den Aktenkoffer geschlossen, den er unter beträchtlichen Kosten von L-5 mitgebracht hatte. Er schob den Koffer in einen Spalt in der Wand und wartete die Untersuchung ab. Eine Sekunde später öffnete sich die Innentür des Durchgangs, und Cliff betrat das Innere der Kuppel. Mehr war nicht dabei: Auf Farside gab es keine Leibesvisitationen.
    Die beiden großen Kuppeln waren die ältesten Gebäude der Station. Ursprünglich hatten sie die Bauarbeiter und ihr Gerät beherbergt, aber die Leute waren so bald es ging unter die Oberfläche gezogen. Die Kuppel, in der Cliff jetzt stand, diente als Hangar, Garage und Werkstatt für die großen Maschinen. Überall machten sich Männer und Frauen an

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