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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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dann ein, wenn man sie braucht«, sagte er abwehrend. Forster wußte das besser als die meisten anderen.
    »Richtig. Was hat sie dort auf Ganymede vor? Hat sie in Ihrer Gegenwart irgendwelche Andeutungen gemacht?«
    »Tut mir leid. Ich weiß nicht mehr darüber als Sie.«
    »Also gut … Mir wäre lieber, sie hätte uns früher etwas darüber verraten. Das hätte uns ein oder zwei Wochen in dieser schaurigen Eishöhle erspart.« Forster richtete sein Augenmerk auf den Labortisch und tippte auf den kleinen Flachbildschirm des Laserspektrometers. »Und was haben Sie sonst noch vorzuweisen, mein Junge?«
    »Werfen Sie einen Blick auf die Grundzusammensetzung von diesem Zeug. Hier sind die Mengenverhältnisse.« Zuerst zeigte Blake Forster Vergrößerungen der Eiskristalle auf dem großen Bildschirm, dann eine chemische Analyse der in den Kristallen eingeschlossenen Fremdmaterialien.
    Beim Betrachten der farbigen Grafiken und zackigen Kurven auf dem Bildschirm weitete sich Forsters Gesicht zu einem wahrhaft glücklichen Grinsen. »Donnerwetter, Sie sind der reinste Zauberer.«
    »Was meinen Sie damit, Sir?« wollte Blake wissen, denn offenbar war der ältere Mann nicht überrascht.
    »Zuerst Sie, junger Mann – was schließen Sie aus all dem hier?«
    »Die kristalline Struktur ist eher gewöhnlich. Ganz gewöhnliches Eis, wir wissen also, daß es unter geringem Druck gefroren ist.«
    »Davon muß man wohl ausgehen.«
    »Ja, es sei denn, Amalthea ist ein Reststück eines viel größeren Eismondes.«
    »Das haben Sie bereits in Erwägung gezogen, nicht wahr?« sagte Forster anerkennend.
    »Der Gedanke war mir gekommen. Sehen Sie, ich glaube nicht, daß dieses Zeug im Vakuum gefroren ist. Wie wollen Sie dann diese gelösten Mineralien erklären – Salze, Kalziumkarbonat, Phosphate, all die anderen …« Er zeigte auf die Grafik auf dem Bildschirm.
    »Wofür halten Sie das?« drängte Forster.
    »Wie wäre es mit gefrorenem Meerwasser?«

13
    Unter der federleichten Anziehungskraft von Amalthea verließ die Michael Ventris ihre Umlaufbahn, bis ihre flachen, dreibeinigen Füße tief in der schaumigen Oberfläche versanken. Im metallischen Gleißen der Arbeitslichter hing der Eismaulwurf locker in seiner Halterung im Ausrüstungsbunker. Blake und Forster zwängten sich in sein Cockpit und schnallten sich fest. Der Professor bebte vor Ungeduld.
    »Seltsame alte Kiste«, murmelte Blake gelassen, während er die bunte Anzeigentafel betrachtete. Er fingerte endlos an den Instrumenten herum, während Forster, der bereits in der nervenzehrenden Vorstartphase nervös gewesen war, zunehmend angespannter wurde.
    »Da haben wir einen wirklich alten Maulwurf, was?« ertönte Joshua Walshs rauhe und fröhliche Stimme im Funk.
    »Der Maulwurf ist zwar alt, aber er hat immer noch eine Menge Kraft in den Beinen«, sagte Blake schließlich. »Laut Überprüfung ist alles in Ordnung. Wir sind startbereit.«
    »Machen Sie schon«, sagte Forster.
    »Alles bereit, Jo?« Blake sprach ungefähr in die Richtung, wo das Mikrofon sein mußte.
    Es blieb einen Augenblick lang still im Kommfunk, bevor Walsh antwortete.
    »Alles bereit. Ihr könnt weitermachen.«
    Blake zog die durchsichtige Kugelhaube über ihre Köpfe und versiegelte sie. »Voller atmosphärischer Druck bestätigt, keine erkennbaren Lecks.«
    »Solange ihr eure Noteinheiten habt, kann euch nichts passieren«, kam Walshs Antwort. Für den Fall eines plötzlichen Druckabfalls trugen sie ihre Notraumanzüge, deren Sichtscheiben in den Helmen sie offengelassen hatten. Der Maulwurf war viel zu alt, als daß er für Virtualitätsanzüge eingerichtet wäre, mit denen der Pilot sich völlig als Teil der Maschinerie fühlen konnte.
    »Ich kann mir kaum vorstellen, daß wir hier an mangelndem Druck eingehen«, sagte Forster scharf.
    Blake warf ihm einen kurzen Blick zu. Vielleicht war der Professor so gereizt, weil ihm das Gefühl der Isolation und die Notwendigkeit zu schaffen machte, mehrere Schutz- und Interpretationsschichten zwischen sich und die Umgebung zu schieben. Vielleicht dachte er auch an seine beinahe gescheiterte Expedition zur Venus.
    »Ich werde euch also nicht länger aufhalten«, sagte Walsh. Die Muscheltüren der Ausrüstungsbucht schoben sich auseinander –
    – und gaben den Blick frei nach oben auf die Sterne und nach unten auf den unirdischen weißen Dunst sowie auf einen rötlichen Schimmer am Horizont, hervorgerufen durch den Jupiter selbst, der unterhalb des

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