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Codex Alera 06: Der erste Fürst

Codex Alera 06: Der erste Fürst

Titel: Codex Alera 06: Der erste Fürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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atmete langsam aus. »Vielleicht sollten wir Forcia, Attica und Riva mitnehmen.«
    Cereus schüttelte den Kopf. »Sie waren nie Kämpfer, so leid es mir tut. Im Nahkampf würden sie uns gefährlicher werden als den Vord.«
    »Es hängt von uns ab«, sagte Fürst Placida leise. »Und ich glaube nicht, dass wir noch eine bessere Gelegenheit bekommen. Ich glaube auch nicht, dass wir eine Wahl haben, selbst wenn es tatsächlich eine Falle ist. Ich bin dabei.«
    Seine Frau verschränkte ihre Finger stumm mit seinen.
    Cereus erhob sich, wobei entweder seine Rüstungsteile oder seine Knochen knirschten.
    Phrygius musterte Raucus und sagte: »Vielleicht bekomme ich ja endlich zu sehen, wie du auf dem Hintern landest.«
    »Wenn wir zurückkehren, werden wir beide ein Gespräch führen, bei dem du dich von deinen Zähnen trennen musst«, gab Antillus zurück, »denn ich werde sie dir eigenhändig aus dem Maul hauen. Mit den Fäusten.«
    »Ich denke, wir haben alle schon am Ende deines ersten Satzes verstanden, was du sagen wolltest, Einfaltspinsel.«
    »Jungs, Jungs«, sagte Aria voller Wärme. »Es spielt ohnehin keine Rolle, es sei denn, sie hat die Wahrheit über den nächsten Angriff gesagt. Bis dahin ändern wir unsere Pläne nicht, nicht wahr?«
    »Stimmt«, sagte Bernard. »Wir verhalten uns unauffällig und warten ab. Wir treffen uns dann in Kaserna wieder und besprechen den nächsten Schritt, nachdem wir gesehen haben, was geschieht. Wenn sie die Wahrheit gesagt hat, werden wir das in ungefähr drei Stunden wissen.«
    Das Treffen löste sich auf. Die Hohen Fürsten gingen wieder hinaus auf ihre Posten auf der Mauer und ließen Amara und Bernard allein im Zimmer zurück.
    Bernard musterte sie mehrere Sekunden lang aus ruhigen grünen Augen, bevor er sagte: »Was hast du verschwiegen?«
    »Was bringt dich auf den Gedanken, dass ich irgendetwas verschwiegen hätte?«, fragte Amara.
    Er hob die Schultern. »Ich kenne dich wohl einfach zu gut.« Er legte den Kopf stirnrunzelnd schief und nickte dann. »Du hast sehr viel über den nächsten Angriff der Vord geredet. Ihre Aufmerksamkeit allein darauf gelenkt. Also wird es später geschehen.« Es gruben sich noch tiefere Falten in seine Stirn. »Invidia wird uns im Nest verraten.«
    »Ja«, sagte Amara leise. »Das wird sie.«
    Bernard atmete langsam ein. »Was sollen wir dagegen unternehmen?«
    Das Zimmer fühlte sich, wie Amara fand, ohne die Anwesenheit der Hohen Fürsten darin geradezu höhlenartig an. Sie neigte den Kopf, schloss die Augen und versuchte, nicht zu genau über das nachzudenken, was sie tun musste. »Wir«, flüsterte sie, »werden es einfach zulassen.«

44

    Tavi erwachte von sich aus, sanft und schmerzfrei. Er trieb in einer Wanne voll warmem Wasser, Kopf und Schultern auf ein geneigtes Brett gestützt. Er war nackt. Seine Zehen ragten am Fußende der Wanne aus dem Wasser. Er hob den Kopf, was anstrengend war. Auf seinem Bauch hatte sich links von seinem Nabel, wo die Waffe der Königin ihn getroffen hatte, ein schreiend roter Hautwulst gebildet. Kleine, gereizte rote Adern gingen von der Verletzung aus.
    Tavi sah sich verschlafen um. Ein Heilerzelt. Offenbar eines derjenigen, die nicht zerstört worden waren. Es war von Elementarlampen erleuchtet. Also war er einige Stunden lang bewusstlos gewesen, aber nicht viele. Es sei denn, es hatte länger als einen Tag gedauert. Er verabscheute es, ohnmächtig zu werden. Das unterbrach immer alles, was er geplant hatte.
    Er wandte den Kopf nach links und erkannte, dass die Wanne neben ihm besetzt war. Maximus lag darin. Er sah fürchterlich aus, aber es handelte sich größtenteils um Blutergüsse an seinen Schultern, seinem Hals, seinem Gesicht und seinem Kopf … Tatsächlich schien sehr wenig an seinem Freund nicht von Prellungen bedeckt zu sein. Und seine Nase war gebrochen – schon wieder. Seine Augen waren geschlossen, aber er atmete.
    Tavi stemmte sich ein wenig hoch und musterte die nächste Wanne dahinter. Crassus lag darin, in demselben Zustand, in dem Maximus und Tavi sich befanden. Der junge Tribun regte sich, obwohl er aussah, als ob er sich sogar noch elender fühlte als Tavi.
    »Crassus«, sagte Tavi heiser.
    Obwohl der junge Mann blinzelnd die Augen öffnete, hatte er eindeutig noch immer Schmerzen. Er sah Tavi an und hob zur Antwort ganz leicht das Kinn.
    »Crassus«, krächzte Tavi. »Erstatte Bericht.«
    »Mir tut alles weh«, sagte Crassus undeutlich mit schwacher Stimme. Er schloss die

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