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Codex Regius - Indriðason, A: Codex Regius - Konungsbók

Codex Regius - Indriðason, A: Codex Regius - Konungsbók

Titel: Codex Regius - Indriðason, A: Codex Regius - Konungsbók Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnaldur Indriðason
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Weise gefunden wie wir, indem sie zuerst bei Färber waren.«
    »Glaubst du wirklich, dass es dieselben Täter sind?«, flüsterte ich.
    »Das Buch ist das Einzige, von dem ich mir vorstellen kann, dass es diese Männer verbunden hat. Jetzt ist einer von ihnen tot, und der andere schwebt in Lebensgefahr.«
    »Und wir beide auch«, fügte ich hinzu. »Du und ich. Wir stehen auch in Verbindung damit! Glaubst du, dass dieser Sigmundur jetzt den Codex Regius hat?«
    Der Professor kramte weiter in der Schublade, in der der Brief gelegen hatte, und fand ein paar Schwarz-Weiß-Fotos. Sie waren allem Anschein nach in Glockners Arbeitszimmer gemacht worden. Sie zeigten eine alte eingebundene Pergamenthandschrift, den Deckel vorne und zwei aufgeschlagene Seiten. Der Professor holte tief Luft, als er sah, was dort abgebildet war.
    »Das ist das Buch«, murmelte er vor sich hin. »Das sind Fotos vom Codex Regius ! Glockner hat das Buch in den Händen gehabt. Es hat hier auf dem Schreibtisch gelegen! In diesem Zimmer!«
    Der Professor verstummte, während er sich die Fotos ansah. Ich beobachtete ihn und traute mich kaum zu atmen. Er schien seinem Ziel einen Schritt näher gekommen zu sein. Ich fragte mich nur, ob ihm klar war, in welcher gefährlichen Lage er sich befand. Die brutalen Überfälle auf Färber und Glockner hatten der Suche nach dem Codex Regius ganz neue Dimensionen verliehen. Ich glaube, keiner von uns zweifelte daran, dass die Gewalttaten etwas mit der Handschrift zu tun hatten und dass wir in der gleichen Gefahr schwebten wie die beiden Deutschen.
    »Er hat dem Käufer Fotos geschickt, um ihm das Objekt zuzeigen«, sagte der Professor schließlich. »Um nachzuweisen, dass es sich um das richtige Buch handelt. Sigmundur hat sie sich angeschaut. Er ist der Unterhändler. Er ist der Experte. Sigmundur versteht sich auf einiges, er hat sicherlich Profit gewittert und sich überdies geschmeichelt gefühlt, den Mittelsmann spielen zu dürfen. Der Käufer hat ihn eingeschaltet, um ganz sicherzugehen, dass alles mit rechten Dingen zugeht, dass Glockner sie nicht betrügen will. Sigmundur hätte es besser wissen müssen, ihm ist bekannt, dass ein Fund wie dieser gemeldet werden muss, da führt kein Weg dran vorbei.«
    »Wer ist der Käufer?«
    »Wahrscheinlich ein Geschäftspartner von Glockner. Vielleicht ein Großhändler, ein Reeder oder Fischexporteur. Er ist jedenfalls zahlungskräftig.«
    »Sollten wir nicht machen, dass wir hier wegkommen?«, gab ich zu bedenken. Ich wollte ungern noch länger in Glockners Haus bleiben.
    »Richtig«, sagte der Professor, während er Sigmundurs Brief und die Fotos in die Tasche steckte. »Nichts wie weg!«
    »Glaubst du, dass dieser Sigmundur Glockner umgebracht hat?«
    Der Professor sah mich verwundert an. »Sigmundur ist ein Tattergreis, der nicht einmal einem Bewusstlosen etwas anhaben könnte.«
    Ich versuchte zu lächeln. »Ich habe vorhin etwas voreilig reagiert«, sagte ich verlegen. »Hoffentlich kannst du mir meine Dummheit verzeihen.«
    »Mach dir keine Gedanken, ich verstehe dich gut«, sagte der Professor. »Diese Angelegenheit ist bitterernst. Wir müssen herausfinden, auf welchem Weg Sigmundur wieder nach Island reist. Ob er von Deutschland aus fährt oder über Dänemark. Wir müssen ihn finden und ihm klarmachen,dass der Codex Regius nicht käuflich erwerbbar ist. Niemand kann diese Handschrift sein Eigen nennen, das muss er verstehen. Er muss sie uns überlassen.«
    »Glaubst du, dass Glockner seine Reisepläne gekannt hat?«, fragte ich und warf einen letzten Blick auf die Leiche, bevor wir das Arbeitszimmer verließen.
    »Ich fürchte, ja«, sagte der Professor und rannte die Treppe hinunter. »Ich bezweifle aber, dass Sigmundur weiß, in was für einer gefährlichen Lage er sich befindet.«
    Plötzlich schoss mir ein anderer Gedanke durch den Kopf, und ich zupfte den Professor am Ärmel. »Falls dieser Orlepp und seine Leute uns die ganze Zeit auf den Fersen waren …«, begann ich entsetzt.
    »Ja?«
    »Sie schrecken vor nichts zurück.«
    »Was willst du sagen, Valdemar?«
    »Wie haben sie Färber gefunden? Wir haben ihn nur über Umwege ausfindig gemacht.«
    »Ja?«
    »Und als Nächstes gingen sie zu Glockner.«
    »Ja.«
    »Nachdem wir mit ihm gesprochen hatten.«
    Der Professor starrte mich an. »Hilde Kamphaus!«, rief er und raste los. »Sie könnten uns zuerst zu Hilde gefolgt sein!«

Zwanzig
    Ich war mir vollkommen im Klaren darüber, wie bizarr der Gang

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