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Codex Regius - Indriðason, A: Codex Regius - Konungsbók

Codex Regius - Indriðason, A: Codex Regius - Konungsbók

Titel: Codex Regius - Indriðason, A: Codex Regius - Konungsbók Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnaldur Indriðason
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für uns abgewickelt hat, ist vor drei Jahren verstorben. Der hätte sicher mehr darüber gewusst.«
    »Soweit wir wissen, ist Ihr Vater 1863 nach Island gereist. Ist er von dieser Reise mit irgendwelchen Büchern zurückgekehrt?«
    »Darüber weiß ich eigentlich nichts.«
    »Aber seine Korrespondenz. Bewahrte Ihr Vater seine Briefe auf?«
    »Er ließ alles vor seinem Tod vernichten. Es war ihm sehr daran gelegen, dass seine Briefe niemand anderem in die Hände fielen, und ließ sie verbrennen.«
    »Einzelne Seiten oder Blätter, womöglich sogar auf Pergament mit alter Schrift – können Sie sich an so etwas in seiner Sammlung erinnern?«
    Ernst D. Jörgensen schüttelte unsicher den Kopf.
    »Leider kann ich Ihnen nicht weiterhelfen«, sagte er.
    »Kommt Ihnen der isländische Name Rósa Benediktsdóttir bekannt vor?«
    »Leider nein.«
    »Oder Hallsteinsstaðir? Das ist ein Hof in Nordisland.«
    »Nie davon gehört. Ich weiß überhaupt nichts über Island.«
    »Sie kennen aber den Codex Regius mit den Eddaliedern?« »Ich weiß, was die Edda ist, die haben wir in der Schule durchgenommen.«
    »Die Edda ist das Kostbarste, was die Isländer besitzen, auch wenn die Handschrift zurzeit noch in Dänemark aufbewahrt wird«, erklärte der Professor.
    Ernst D. Jörgensen erhob sich.
    »Falls Sie keine weiteren Fragen mehr haben …«
    »Nein«, sagte der Professor enttäuscht und sah mich an, als sollte ich etwas beisteuern, irgendwelche Fragen, die man dem Alten stellen konnte. Mir fiel nichts ein. Wir standen ebenfalls auf, aber der Professor ließ sich sehr viel Zeit dabei, er schien noch nicht mit Ernst D. Jörgensen fertig zu sein.
    »Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihre Hilfe«, sagte er, als der alte Mann die Wohnungstür für uns aufhielt. »Und entschuldigen Sie bitte die Störung. Vielleicht dürfen wir später noch einmal bei Ihnen vorsprechen, falls weitere Fragen auftauchen.«
    »Wie Sie möchten.«
    Ich gab Ernst D. Jörgensen zum Abschied die Hand, und das Gleiche tat der Professor, der aber die Hand des alten Mannes länger in seiner behielt, er wollte einfach noch nicht aufgeben.
    »Können Sie sich an eine besondere Rarität im Besitz ihres Vaters erinnern, ein paar relativ kleine Pergamentseiten?«, fragte der Professor. »Ein Bogen aus einer alten Handschrift.«
    »Leider nein«, antwortete der alte Mann.
    »Mit ganz kleiner, kaum leserlicher Schrift.«
    »Nein.«
    Der Professor ließ seine Hand los und verbeugte sich knapp. Ernst D. Jörgensen schloss die Tür hinter uns.
    Der Professor seufzte tief, und wir gingen die Treppe hinunter. Wir waren erst ein paar Stufen tiefer, als sich die Tür noch einmal öffnete und der alte Mann wieder auf dem Treppenabsatz erschien.
    »Höchstens an das, was er mit ins Grab nahm«, sagte er.
    »Was sagen Sie da?«, fragte der Professor.
    »Sie sprachen von alten Pergamentblättern«, sagte ErnstD. Jörgensen. »Unsere Mutter erzählte uns davon, dass er ein paar Seiten mit ins Grab genommen hat. Wie ich Ihnen vorhin sagte, hat er über ein Jahr zum Sterben gebraucht und alles sorgfältig vorbereitet, jedes kleinste Detail bei der Bestattung. Unter anderem hat er von meiner Mutter verlangt, ihm diese Pergamentseiten mit in den Sarg zu legen.«
    »Er hat Pergamentseiten mit ins Grab genommen?«, stöhnte der Professor und vermochte kaum, seine Erregung zu verbergen.
    »Es war aber kein Buch«, erklärte Ernst D. Jörgensen. »Nur ein paar lederne Fetzen, die meiner Meinung nach nur für ihn einen Wert hatten.«
    »Lederne Fetzen? Können Sie das etwas präzisieren?«
    »Pergamentseiten, wie Sie sich ausgedrückt haben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Mutter ebenfalls dieses Wort verwendet hat, Pergamentseiten. Er verlangte, dass sie ihm in den Sarg gelegt würden.«
    »Wissen Sie, was für Blätter das waren?«
    »Keine Ahnung«, sagte der alte Mann. »Wahrscheinlich eine von den Handschriften aus seiner Sammlung. Ich weiß es nicht.«
    »Wo liegt …?« Der Professor unterbrach sich mitten im Satz, und ein Lächeln huschte über sein Gesicht »Herzlichen Dank, Herr Jörgensen. Und noch einmal: Entschuldigen Sie bitte die Störung.«
    »Er liegt in unserer Familiengruft in Schwerin«, sagte Ernst D. Jörgensen. »Falls sie denn überhaupt noch existiert. Ich bin seit Jahren nicht dort gewesen und werde wohl auch nicht mehr hinkommen.«
    Als wir auf die Straße traten, war der Professor ganz aus dem Häuschen vor Freude.
    »Jörgensen hat die verschollenen

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