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Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers

Titel: Coe, David B. - Die Chroniken von Amarid 01 - Der Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry
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Schlaf heimgesucht. »Ich möchte betonen«, sagte Baden, »dass ich dir das alles im Vertrauen gesagt habe. Niemand darf wissen, wen ich im Verdacht habe, bis ich die Gelegenheit hatte, mit einigen meiner Freunde darüber zu sprechen. Ist das klar?«
    Wieder nickte Jaryd.
    »Gut.« Baden lächelte. »Du bist sicher sehr aufgeregt. Um ehrlich zu sein, das bin ich auch. Selbst bei den ernsten Problemen, die der Orden im Augenblick hat, finde ich Versammlungen immer sehr belebend. Und es gibt viele Leute dort unten, denen ich dich gerne vorstellen möchte.« Jaryd sagte nichts. Er reichte dem Magier den Beutel mit dem Obst wieder zurück, ohne sich etwas davon genommen zu haben, und Baden steckte den Beutel und ein paar andere Dinge wieder in Jaryds Rucksack. Kurz darauf machten sie sich auf den Weg. Baden, der vorausging, war ungewöhnlich gesprächig. Er wies unterwegs immer wieder auf Aspekte der Landschaft hin und sprach ausführlich über einige der exzentrischeren Magier, die Jaryd bald kennen lernen würde.
    Jaryd versuchte aufmerksam zu sein, aber die Tatsache, dass der Eulenmeister ihr Gespräch in Taima noch einmal erwähnt hatte, hatte seine vorherige Stimmung verändert, und nun war er nicht mehr aufgeregt, sondern spürte, wie seine Angst immer weiter wuchs. Er war auf dem Weg zur Versammlung des Ordens. Aber der Orden stand, wie Baden ihm in jener Nacht gesagt hatte, einem mörderischen Feind gegenüber, einem, der mächtiger war als jeder andere Magier, der derzeit lebte oder zuvor gelebt hatte, mit einer einzigen Ausnahme. Wie bekämpfte man ein Heer von Geistern?, fragte sich Jaryd, wie er es schon so oft in den vergangenen Wochen getan hatte. Wie können wir gegen Theron den Unbehausten ankommen?

5
    L ange bevor sie Amarid erreichten, sahen sie die Stadt vom Bergpfad aus, ein gewaltiges Meer weißen Steins und schiefergrauer Dächer, umgeben vom dunkelgrünen Falkenfinder-Wald und weit im Süden gesäumt vom Larian, der den hellen Sonnenschein wie ein smaragdgrünes Seidenband reflektierte. Im Zentrum der Stadt, an der Stelle, wo sich die fünf großen Ausfallstraßen trafen, und selbst über die höchsten weißen Gebäude aufragend stand ein großer ovaler Bau, ebenfalls aus weißem Stein, aber mit einer großartigen Kuppel aus hellblauen Fliesen. Oben auf der Kuppel stand die Statue einer Gestalt, die auf ihrem Unterarm einen Vogel mit ausgebreiteten Flügeln trug. Für Jaryd sah es beinahe so aus, als wäre die Statue aus Glas, denn sie glitzerte im Sonnenlicht und schimmerte in unzähligen Farben. Zwei kleinere Gebäude, beide rund und mit Türmen, waren an das ovale Haus angebaut worden. Auch auf jedem dieser Türme stand eine Statue, ebenfalls aus Glas. »Das ist die Große Halle von Amarid«, erklärte Baden zur Antwort auf Jaryds Frage nach dem kunstvollen Gebäude. »Die Statue auf der Kuppel der Halle zeigt Amarid mit Parne, und die Vögel über den Quartieren der Eulenweisen und ihres Ersten sind die beiden anderen Vögel Amarids, Beile und Wohl.« Jaryd nickte nur, den Blick immer noch auf die Aussicht unter ihnen gerichtet. Aber als der Magier hinzufügte, dass sämtliche Statuen aus riesigen Kristallen gemeißelt waren, die aus Ceryllon mitgebracht worden waren, starrte Jaryd Baden verblüfft an. Der Eulenmeister lächelte. »Ich dache mir, dass das deine Aufmerksamkeit weckt.«
    Jaryd schüttelte staunend den Kopf und wandte sich wieder der Stadt zu. Nie hätte er sie sich so groß und so schön vorgestellt. Das schimmernde Weiß und strenge Grau der Gebäude schufen eine Wirkung, die auf ihre Weise so machtvoll war wie die schönsten Landschaften, die Jaryd bei seiner Reise durch Tobyn-Ser gesehen hatte. Und die glitzernde Gestalt von Amarid oben auf der Großen Halle, von der Jaryds Blick immer wieder angezogen wurde, schien über der Stadt zu schweben und eine Art von Schutz zu bieten - oder vielleicht auch Inspiration für alle, die sich in ihrem Schatten aufhielten.
    Er riss den Blick wieder von der Statue los, und da entdeckte er einen kleinen Bereich der Stadt direkt am Fluss, der in starkem Kontrast zum Rest stand. Die Häuser wirkten dunkel und alt, und die Straßen waren vollkommen unregelmäßig.
    »Das ist der alte Stadtkern«, erklärte Baden, der bemerkt hatte, wohin Jaryd schaute. »Er wurde weitgehend so erhalten, wie er in Amarids Zeiten war. Und dort«, fuhr der Magier fort und zeigte auf eine Gruppe von Bäumen, die irgendwie merkwürdig wirkten zwischen all den

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