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Coffee, Love & Sugar - Roman

Coffee, Love & Sugar - Roman

Titel: Coffee, Love & Sugar - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beltz & Gelberg
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war.
    »Tschau, Baby«, murmelte er, während ich zur Treppe stürmte, die nach unten führte. Als ich an ihm vorbeirannte, streifte seine ausgestreckte Hand das Fußkettchen, das er für mich gemacht hatte.
    Er ist ein TraumTraumTraum, genau wie sein Bruder, und ich werde diese Störungen durch meine Elternteile nicht länger zulassen.

Kapitel 14
    Als ich nach Hause kam, stellte ich fest, dass in Pacific Heights auch eine kleine Pyjama-Party stattgefunden hatte. Die Sorte Pyjama-Party, die steigt, wenn Nancy mitten in der Nacht aufwacht und in mein Zimmer geht, um nachzusehen, ob ich schlafe oder wach bin und an meiner Nagelhaut rumzupfe oder sonst was Geisteskrankes mache. Doch stattdessen sieht sie, dass ich weg bin, woraufhin sie das ganze Haus mit ihrem Geschrei und Gekreisch aufweckt.
    Als Fernando und ich vorfuhren, wartete meine kleine Schwester Ashley an der Tür auf mich.
    »Miss Cyd Charisse ist zu Hause und kriegt riesigen Ä-Ä-Ärger!«, sang sie. Sie ist sechs, benimmt sich aber wie sechzehn und ist manchmal ein schlimmerer Alptraum als Hyper-Junge Josh. Sie ist ein Dickerchen mit einem dreckigen Mundwerk und Engelsgesicht. Ich finde sie hinreißend. Ihr werdet mich aber niemals dabei erwischen, dass ich ihr das sage.
    Früher fand ich Ash nicht so hinreißend, denn sie stöberte andauernd in meinen Sachen herum. Doch dann hat Nancy mein Zimmer renovieren lassen, und jetzt habe ich nicht mehr die geringste Lust, meine Sachen in diesem Piss-Prinzessinnenzimmer aufzubewahren. Außerdem bin ich nicht die Sorte Mädchen, die ein Tagebuch mit einem Schloss und einem Schlüssel hat. Ich behalte meine ganzen Geheimnisse im Kopf, wo sie niemand durcheinanderbringen kann, außer ich und Ingwerbrötchen, die Telepathin ist. All die anderen wichtigen Sachen – alte Briefe von Justin, Zeichnungen von Shrimp, mein Pillenrezept, das »Trautes Heim, Glück allein«-Kissen, das ich für Ingwerbrötchen in der Handarbeitsklasse bestickt habe – bewahre ich in einer Kiste in Sugar Pies Zimmer im Pflegeheim auf. Sie würde niemals in meinen Sachen stöbern. Sie ist zu sehr damit beschäftigt, mit Kartenspielen Geld zu verdienen und den alten Leuten Tarot zu legen.
    Ash quoll aus dem Elfenkostüm, doch sie rastet aus, wenn man versucht, sie aus dem Teil herauszubekommen. Sie stand in einer rosafarbenen Strumpfhose, einem rosafarbenen Gymnastikanzug, einem rosafarbenen Tüllrock und mit einer mit Glitzersteinen besetzten Tiara auf dem Kopf und einem rosafarbenen Brausepulverschnurrbart in der Auffahrt und winkte mir mit ihrem glitzersteinbesetzten Elfenzauberstab zu. Als ich an ihr vorbeizischte, gab ich dem Dickerchenbauch einen Stoß.
    »Fass mein Babyfett nicht an!«, rief sie mir hinterher.
    Wenn ich mich wirklich als Mitglied dieser Familie betrachten würde, würde ich sagen, sie besteht nur aus totalen Freaks.
    »Das ist kein Babyfett«, rief ich zurück. »Das sind die Cremetörtchen, die du unter deinem Bett versteckst und von denen nur du und die Ratten wissen, die unter deinem Bett herumkriechen.«
    Erzähl du mir nicht, wer hier den echten scheiß Ä-Ä-Ärger kriegt. Da Nancy sich solche Wahnsinnssorgen um Ashs Gewicht macht, hoffte ich, sie würde mit dem Anschreien so schnell wie möglich fertig sein wollen, damit sie das geheime Zuckerlager unter Ashs Bett einer Razzia unterziehen kann.
    »Halt die Klappe!«, sagte Ash.
    »Nein, du hältst die Klappe«, erwiderte ich.
    Nancy wartete in der Diele auf mich. Sie zeigte auf Ash und sagte: »Was habe ich dir über solche Kraftausdrücke gesagt, Ashley? Du gehörst ins Bett, kleine Miss Prinzessin. Und wehe, ich finde irgendwelchen Esskram unter deinem Bett, wenn ich in ein paar Minuten hochkomme.«
    Ash beachtete unsere Mutter nicht weiter und blieb in der Tür stehen, durch die es von der San Francisco Bay ziemlich kalt hereinzog.
    »Mach die Tür zu!«, rief Josh, während er auf dem Treppengeländer in die Diele runterrutschte. »Burr-ito!«
    »Das ist mein Wort!«, erinnerte ich ihn. Mein Wort durch Shrimplicissimus.
    Sid-Dad war nirgendwo zu sehen, aber ich konnte seine Zigarre riechen, deren Duft aus dem Arbeitszimmer herüberwehte, wo der Martini Schlummertrunk sicher neben ihm stand.
    »Danke, Fernando«, sagte Nancy, und es klang tatsächlich einmal so, als ob sie es auch meinte.
    Ich hatte nicht vor, mich bei Fernando zu bedanken. Ich hatte ihn nicht nur mit seiner neuen Seelenheilerin, Sugar Pie, bekannt gemacht, sondern es gefiel mir persönlich

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