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Coffee, Love & Sugar - Roman

Coffee, Love & Sugar - Roman

Titel: Coffee, Love & Sugar - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beltz & Gelberg
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stammelte er, »wenn ich Ingwerbrot dabeihatte, dann hat sie es wahrscheinlich gemacht. Loretta ist eine wahnsinnig tolle Köchin.« Frank war offensichtlich verlegen, und ich konnte Ingwerbrötchens Verdruss-Schwingungen aus dem Wohnzimmer spüren, wo sie das umgestoßene Scrabblebrett überwachte. »Was möchtest du essen?«
    »Können wir dort essen gehen? In Miss Lorettas Restaurant?«
    »Nein«, sagte Frank hastig. Als er mein enttäuschtes Gesicht sah, fügte er hinzu: »Na ja, vielleicht demnächst mal. Nicht heute Abend.«
    Ingwerbrötchen und mir reichte es. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sagte: »Du meinst, nicht bevor du Miss Loretta erzählt hast, dass ich nicht deine Nichte, sondern in Wirklichkeit deine biologische Tochter bin, die entstand, als du damals deine Frau betrogen hast?«
    »Du nimmst kein Blatt vor den Mund, was, Cyd Charisse?«, sagte Frank. Er fühlte sich unwohl, aber ich glaube, er war auch ein bisschen beeindruckt.
    Ich zog mich mit einem Sprung am Küchentresen hoch und setzte mich. »Lass uns Klartext reden, Frank«, begann ich und schlug mit meinen Stiefeln an die Tresenwand.
    In Alcatraz hatte ich mir Tage vor meiner Abreise nach New York vorgestellt, dass Frank und ich sofort eine Vater-Tochter-Beziehung aufbauen würden, dass ich ihn »Daddy« nennen würde und er mich »Prinzessin« oder so was, aber das würde offensichtlich nicht passieren, und außerdem kam er mir, so wie ich ihn bis jetzt kennen gelernt hatte, nicht wie der Typ Mensch vor, den ich gerne »Dad« nennen würde.
    »Frank, ich bin nicht deine Nichte. Ich bin deine biologische Tochter. Werde damit fertig. Wenn ich dir peinlich bin, dann sag es gleich und ich gehe woandershin.« Keine Ahnung, was in dem Moment in mir vorging, denn in Wirklichkeit konnte ich in dieser Stadt nirgendwohin, und mehr als alles andere in dieser ganzen albernen Welt wollte ich diesen fremden Menschen kennen lernen, der jetzt vor mir stand. Aber genauso wenig wollte ich an einem Ort sein, wo ich nicht willkommen war.
    Frank hüpfte neben mich auf den Tresen. »Autsch«, sagte er. »Das tat weh.«
    Ich wusste nicht, ob er den Schmerz meinte, der ihm das Hochhieven seines alten Männerkörpers auf den Tresen bereitet hatte, oder was ich gesagt hatte.
    Er schwieg und drehte sich dann zur Seite, um mich anzusehen. »Du hast Recht, Kleines – ich meine, Cyd. Diese ganze Situation ist sehr unangenehm und neu für mich. Ich bin ein sechzigjähriger Mann mit zwei erwachsenen Kindern und nun einer neuen sechzehnjährigen Tochter. Ich habe in meinem Leben viele Fehler gemacht und hatte nicht immer eine Courtoisie, auf die ich stolz sein könnte. Ich bin bei all diesen Sachen ein Anfänger – hilfst du mir dabei?«
    Ich war noch immer sauer und hatte ganz sicher noch nie zuvor das Wort »Courtoisie« gehört, aber ich sagte: »Okay«, denn was wäre, wenn dieser sechzigjährige Mann, der eine Menge Fehler gemacht hatte, dann plötzlich nach dem Essen aus gebackenem Hühnchen mit Maisbrot, Kartoffelbrei und Apfelstrudel, das ich bestellen wollte, mit einem Herzinfarkt mausetot umfiele, und ich hätte nicht gesagt, ich wollte es versuchen? Ich glaube nicht, dass ich damit hätte leben können.
    »Du bist alles in allem hübsch, weißt du das, Cyd Charisse?«, sagte Frank. »Wenn man den Worten deiner Mutter und Sid glauben darf, bist du ein richtiger kleiner Teufel.«
    So ein Blödsinn.
    »Ich finde, wir sollten bestellen, Frank. Ich werde keine Ruhe geben, bis ich Miss Loretta kennen gelernt habe, aber lass uns heute einfach was bestellen. Außerdem glaube ich, heute Abend kommen ein paar Hexen-Mädchenserien im Fernsehen, die wir sehen sollten.«
    Echt-Dad Frank lächelte. Wenn ich jemals gelächelt haben sollte, würde ich behaupten, mein Lächeln sieht ganz genauso aus.

Kapitel 22
    Vielleicht waren Frank und ich uns bei einer Hexen-Mädchenserie und Miss Lorettas köstlichem Hühnchengericht näher gekommen, aber als ich am nächsten Tag gegen Mittag aufwachte (was Nancy niemals zugelassen hätte, selbst wenn ich die ganze Nacht mittels chinesischer Wasserfolter oder so was wach gehalten worden wäre), war Frank verschwunden. Am Kühlschrank hing ein Zettel, darauf stand: »Luis kommt am Nachmittag vorbei und zeigt dir alles. Ich werde heute Abend gegen zehn zu Hause sein – Geschäftsessen. Der Portier unten hat die Wohnungsschlüssel für dich. Viel Spaß, Cyd Charisse – F.« An dem Zettel hing ein Fünfzigdollarschein, den

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