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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gesagt, dass wir gar nicht würden eingreifen können, Stomald – nur dass es Grenzen dafür gibt, in welcher Art und Weise wir das tun können. Wir werden euch helfen, aber du musst wissen, dass der ›Innere Kreis‹ niemals ruhen wird, bis ihr vernichtet seid. Ihr bedroht sowohl ihren Glauben als auch ihre weltliche Macht über Malagor. Die Bedrohung, die von euch ausgeht, ist jetzt noch größer geworden, nicht geringer. Denn die Kunde über das, was letzte Nacht geschehen ist, wird sich auf Talmahk-Schwingen verbreiten.
    Und deswegen werden schon bald frische Armeen gegen euch zu Felde ziehen, und ich sage dir, dass es nicht unsere Absicht ist, euch in diesem Kampf sterben zu sehen. Wir wollen keine Märtyrer. Der Tod ereilt alle Menschen, doch wir glauben, dass es der Zweck des Menschen ist, seinen Mitmenschen zu helfen, nicht, ihn in Gottes Namen zu erschlagen. Verstehst du das?«
    »Das tue ich«, flüsterte Stomald. Nichts anderes war stets sein eigenes Begehr gewesen, und nun von einem Engel zu hören, dass er damit Gottes ureigensten Willen erfüllte …!
    »Gut«, sagte der Engel leise, dann richtete sie sich in ihrem Stuhl auf, und ihr Mund wurde entschlossener, ihre Augen dunkler. »Doch wenn andere dich angreifen, dann hast du jedes Recht der Welt, dich zu verteidigen, und dabei werden wir dir helfen, wenn du das wünschst. Die Entscheidung liegt bei dir. Wir werden dich nicht zwingen, unsere Hilfe und unseren Ratschlag anzunehmen.«
    »Bitte!« Stomald hob die Hände und widerstand dem Drang, sich vor ihr auf die Knie zu werfen. »Bitte, helft meinem Volk, ich flehe Euch an!«
    »Es gibt keinen Grund zu flehen.« Der Engel schaute ihn ernst an. »Was wir tun können, werden wir tun, aber als Freunde und Verbündete, nicht als die, die euch euer Tun diktieren!«
    »Ich …« Wieder schluckte Stomald. »Vergebt mir, oh Sandy! Ich bin nur ein einfacher Unterpriester, nicht an die Ereignisse gewöhnt, die mir hier widerfahren!« Seine Lippen zuckten, obschon er so angespannt war, denn es fiel ihm schwer, nicht zu lächeln, wo ihr Blick doch so viel Verständnis verriet. »Ich bezweifle, dass selbst Hohepriester Vroxhan wüsste, was er sagen oder tun sollte, wenn ein Engel in sein Zelt getreten käme!«, hörte er sich selbst sagen und zitterte, doch der Engel lächelte nur. Sie hat Grübchen, stellte er fest, und angesichts ihres Lächelns kehrte sein Mut zurück.
    »Nein, das bezweifle ich auch«, gab sie ihm Recht, und in ihrer sanften Stimme klang ein kehliges Lachen mit, und dann schüttelte sie den Kopf.
    »Also gut, Stomald. Versteh einfach nur, dass wir eure Verehrung weder ersehnen noch brauchen! Erbitte von uns, was du willst, so wie du einen jeden anderen Menschen bitten würdest! Wenn wir deine Bitte erfüllen können, werden wir es tun, und wenn nicht, dann werden wir es dir sagen und dir diese Bitte nicht vorwerfen. Kannst du das tun?«
    »Ich kann es versuchen«, stimmte er mit größerer Zuversicht zu. Es fiel ihm schwer, vor jemandem Furcht zu empfinden, der es so offensichtlich gut mit ihm und seinem Volk meinte.
    »Dann lass mich dir sagen, was wir tun können, da ich dir bereits gesagt habe, was wir nicht tun können! Wir können euch helfen und euch Ratschlag geben, und es gibt viele Dinge, die wir euch lehren können. Wir können euch vieles von dem berichten, was an anderen Orten geschieht, wenn auch nicht an allen, und auch wenn wir eure Feinde nicht mit unseren Waffen vernichten können, so können wir euch doch helfen, um euer Leben zu kämpfen, wenn ihr das wünscht. Wünscht ihr das?«
    »Das tun wir!« Stomald richtete sich auf. »Wir haben kein Fehl getan, und doch ist Mutter Kirche gegen uns in den Heiligen Krieg gezogen. Wenn das ihre Entscheidung ist, so wollen wir uns gegen sie verteidigen, so gut wir es eben vermögen!«
    »Auch wenn du weißt, dass nicht ihr und der ›Innere Kreis‹ gleichzeitig diesen Kampf werdet überstehen können? Eine Seite von beiden wird und muss untergehen, Stomald! Bist du bereit, diese Verantwortung zu tragen?«
    »Das bin ich«, antwortete er, und seine Stimme gewann noch weiter an Festigkeit. »Ein Hirte mag für seine Herde sterben, aber es ist seine Pflicht, diese Herde zu beschützen, nicht sie zu vernichten. Das lehrt Mutter Kirche selbst. Wenn der ›Innere Kreis‹ das vergessen hat, dann muss man es ihn aufs Neue lehren.«
    »Ich denke, du bist ebenso weise, wie du mutig bist, Stomald von Klippenend«, meinte sie, »und da du dein

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