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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sie hat sie mit Hilfe der ihnen eingesetzten Implantate ausgebildet«, fuhr er dann deutlich nüchterner fort. »Meine Gefühle haben noch Schwierigkeiten, mit meinem Verstand Schritt zu halten, aber wenn sie denen wirklich menschliche oder fast-menschliche Intelligenz gegeben hat, dann verschiebt das die ganze Gleichung. Ich meine, falls Cohanna wirklich aus Hunden intelligente Individuen gemacht hat, kann man die wohl kaum noch wie verhungernde Streuner einschläfern lassen, oder? Ob das jetzt Versuchstiere sind oder nicht: Ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt rein rechtlich gesehen verlangen kann, dass sie getötet werden, von der moralischen Frage mal ganz zu schweigen, egal, welche Konsequenzen es haben könnte, wenn man sie am Leben ließe!«
    »Verzeihung, Euer Majestät«, schlug Jefferson scheu vor, »aber ich denke, Sie sollten vielleicht genau das tatsächlich in Erwägung ziehen.« Fragend hob Colin eine Augenbraue, und Jefferson zuckte mit den Achseln. »Wir haben jetzt schon genügend Anti-Narhan-Probleme, wir müssen dieses Feuer nicht noch zusätzlich schüren. Die letzte Demonstration ist ziemlich unschön abgelaufen, und das war jetzt noch nicht einmal in einer unserer reaktionäreren Gegenden. Die war in London.«
    »London?« Sofort blickte Colin Horus scharf an, und Cohannas Experimente waren vorerst vergessen. »We schlimm war es denn?«
    »Schlimm genug«, gab Horus zu. »Die fiel schon eher in die Kategorie ›Nur ein toter Achuultani ist ein guter Achuultani‹. Es gab ein paar Schlägereien, aber die haben erst angefangen, als die Demonstrationsteilnehmer in eine Gegenveranstaltung geraten sind. Also könnten die vielleicht sogar ein Zeichen für einen Hauch von Vernunft gewesen sein. Das hoffe ich zumindest.«
    »Großer Gott!«, seufzte Colin. »Wisst ihr, irgendwie war es viel einfacher, gegen die Achuultani zu kämpfen. Naja, es war zumindest weniger kompliziert.«
    »Das ist wahr. Dennoch denke ich, das die Zeit für uns arbeitet.« Colin verzog das Gesicht, und wieder lachte Horus leise. »Ich weiß. Ich bin es langsam ebenso leid, das immer und immer wieder zu sagen, wie du es bestimmt schon längst nicht mehr hören kannst, aber es stimmt nun einmal. Und Zeit ist etwas, das wir wirklich reichlich haben.«
    »Vielleicht. Aber wenn wir schon bei diesem Thema sind: Wer hat diese Demonstration eigentlich organisiert?«
    »Das wissen wir nicht genau«, erwiderte Jefferson. »Gus versucht das gerade herauszufinden, aber offiziell steckt dahinter eine Gruppe, die sich MIM nennt – ›Menschen für ein Menschen-Imperium‹. Oberflächlich betrachtet wirkt das Ganze wie ein Haufen von hauptberuflichen Schlägertypen, die von einer Gruppe unzufriedener Intellektueller gelenkt werden. Dabei reden wir hier von der Sorte Bildungsphilister, die sich darüber ärgern, dass alles, womit die ihr ganzes akademisches Leben verbracht haben, über Nacht völlig veraltet ist. Es sieht ganz so aus …«, er lächelte matt, »… dass ein paar unserer furchtlosen intellektuellen Vorkämpfer sich dann doch nicht ganz so weit in die Welten neuen Wissens vorwagen möchten, wie sie es immer von sich selbst geglaubt haben.«
    »Man kann es ihnen auch kaum verdenken«, bemerkte Horus. »Sie stellen sich ja nicht wirklich gegen die Wahrheit. Vielmehr fühlen sie sich vom Lauf der Dinge irgendwie verraten. Und wie du schon sagtest, Lawrence: Sie haben ihr ganzes Leben darauf verbracht, sich als die intellektuellen Anführer unserer Kulturen zu etablieren, und jetzt werden sie einfach beiseite geschoben.«
    »Ich weiß.« Einen Augenblick lang betrachtete Colin mit gerunzelter Stirn seine Handrücken, dann hob er den Blick wieder. »Dennoch klingt das Ganze für mich nach einer sehr sonderbaren Mischung. Hauptberufliche Schlägertypen und Professoren? Wie sind die denn überhaupt in einem Boot gelandet?«
    »Man hat schon Pferde kotzen sehen, Euer Majestät, aber Gus und ich haben uns diese Frage auch schon gestellt, und er glaubt, die Antwort findet sich in der ›Kirche des Armageddon‹.«
    »Ach du Scheiße!«, stieß Colin angewidert hervor.
    »Nicht gerade elegant, aber doch treffend zusammengefasst«, merkte Horus an. »Das ist auch, was mir am meisten Sorgen macht: Die Kirche hat als einfacher Zusammenschluss von Fundamentalisten angefangen, die in den Achuultani die wahren Gegner aus dem Armageddon gesehen haben. Nur das jetzt ist auch neu für die. Hass gegen die Achuultani schlägt nun ganz offen

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