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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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überwachen, um seine eigene Übertragung perfekt zeitlich abzustimmen.
    Das ist wirklich ein Riesending, sagte sich Bergren, während er seinen Flieger entriegelte, einstieg und sich in den Pilotensessel setzte. Das ist wirklich ein Riesending, und es gab kaum mehr als ein Dutzend Leute, die so etwas auf die Beine hätten stellen können – wahrscheinlich eher weniger. Jetzt galt es nur noch herauszufinden, wer genau es aus diesem Dutzend war, und dann würde der liebe Carl Bergren den Rest seines Lebens einen äußerst angenehmen Lebensstil pflegen können.
    Er lächelte und aktivierte den Antrieb seines Fliegers, und die Explosion riss zwei gesamte Stockwerke des Parkhauses und sechsunddreißig Unbeteiligte in sehr, sehr kleine Stücke. Vierzig Minuten später bekannte ein anonymer Sprecher einer Aktivistengruppe vom ›Schwert Gottes‹ sich zu dem Anschlag.

 
    Kapitel Fünfunddreizig
     
    Die letzten beißenden Pulverschwaden verwehten, und Sean MacIntyre betrachtete eine Szenerie, die ihm nur allzu vertraut geworden war. Das Einzige, was sich geändert hat, sind die Farben der Kleider, die die Gefallenen tragen, dachte er verbittert, denn die Tempelgarde aus dem Osten war auf kaum mehr als vierzigtausend Mann zusammengeschrumpft, und die wurden zurückgehalten, um den ›Tempel‹ selbst zu sichern. Sean kämpfte jetzt gegen die Armeen der weltlichen Herrscher Pardals, und er erschauerte, als er sah, wie sich die ›lediglich‹ Verwundeten zwischen den Leichen wanden.
    Seine Armee hatte endlich das Keldark-Tal hinter sich lassen können, und nun waren seine Männer und er, genau wie er sich das gedacht hatte, damit beschäftigt, jedem Gegner, auf den sie stießen, nacheinander eine lange Nase zu drehen. Oberhauptmann Terrahk hatte sich nach Baricon zurückfallen lassen, doch ihm hatten zu diesem Zeitpunkt schon die Männer gefehlt, um einen Angriff aus dem Westen abwehren zu können. Es gab einfach zu viele verschiedene mögliche Angriffsrouten. Als Tamman sich dann mit fünfzehntausend Mann einen Weg freigeschossen und -gesprengt hatte, um ihn von der Flanke aus anzugreifen, hatte Terrahk sich verzweifelt zurückgezogen. Sein Versuch, dem Gegner die Stirn zu bieten, hatte ihn die gesamte Nachhut gekostet – weitere achttausend Mann (die meisten davon, und dafür war Sean sehr dankbar, gefangen genommen, nicht gefallen), und Sean war in die sanft geschwungenen Hügel des Herzogtums Keldark vorgerückt.
    Das deutlich offenere Gelände bot ihm ungleich mehr Möglichkeiten zu manövrieren. Trotzdem: Mit jedem Schritt, den er vorrückte, entfernte er sich von dem Tal und machte damit seine Nachschublinien für Gegenangriffe anfällig. Im Augenblick war der ›Tempel‹ zu sehr in Bedrängnis – da gab es für die Garde und ihre profanen Mitstreiter keinen Spielraum, um gegnerische Kommunikations- und Nachschubwege zu unterbrechen. Immer wieder musste sich Sean selbst daran erinnern, dass es auf Pardal keine klassische ›Kavallerie‹ wie auf Terra gab. Aber er musste auch daran denken, was ein pardalianischer Nathan Bedford Forrest oder ein Philip Henry Sheridan oder ein anderer ähnlich brillanter Stratege anrichten könnte, wenn er hinter Seans Truppen gelänge. Die Vorteile, die Sean bei der Aufklärung genoss, würden es dem Gegner deutlich erschweren. Mehr und damit genügend Männer, um seine Versorgungslinien anständig zu sichern, hatte er deswegen allerdings nicht. Natürlich hätte er Männer dafür abstellen können, aber das hätte dann seine Möglichkeiten eingeschränkt, weiter vorzurücken.
    Sean seufzte und ließ sein Branahlk weiterstapfen. Das Tier stieß einen Pfiff aus, unglücklich über den Gestank des Schlachtfeldes, und Sean konnte die Abneigung seines Reittieres gut nachvollziehen. Der für die letzte Schlacht verantwortliche Kommandeur der ›Tempel‹-Truppen gehört wirklich standrechtlich erschossen, dachte er grimmig, aber diese Aufgabe hatte bereits einer seiner Gewehrschützen übernommen. Sean sah darin ein deutliches Zeichen für die wachsende Verzweiflung des ›Tempels‹: Sie hatten ihm in einer offenen Schlacht fünfundvierzigtausend Pikeniere und nur zehntausend Musketiere entgegengeschickt, was einem Himmelfahrtskommando gleichkam.
    Hätte Sean seine Männer im klassischen pardalianischen Verhältnis von Piken zu Schusswaffen ausgestattet, dann hätte er tatsächlich fast die Viertelmillion Soldaten aufbringen können, von denen der ›Tempel‹ überzeugt war, er habe

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