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Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums

Titel: Colin-Saga 03 - Die Erben des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Faust, unterdrückte die letzten Spuren seines Lachens, und schaute den Narhani dann scharf an.
    »Im Gegensatz zu dem, was ihr armen, unbedarften Nichtmenschen glauben mögt, Brashan, sind nicht alle Menschen wehrlos ihren Hormonen ausgeliefert.«
    »Tatsächlich?« Brashan neigte den Kopf zur Seite und blickte sein Gegenüber entlang seiner lang gezogenen Schnauze an, wobei er in einer Geste höflichen Zweifels seinen Kamm aufstellte. »Ich würde natürlich niemals die Wahrheit deiner Worte anzweifeln, aber ich muss sagen, dass meine eigenen Beobachtungen auf dem Gebiet menschlichen Balz- und Paarungsverhaltens deiner Grundaussage zu widersprechen scheinen. Und auch wenn wir Narhani uns doch recht deutlich von euch Menschen unterscheiden, scheint es mir, dass eine distanziertere Sichtweise weniger zur Selbsttäuschung angetan ist. Wie du weißt, hat mein Volk über dieses Thema der Sexualität in den letzten Jahren einige Überlegungen angestellt, und …«
    »Schon gut, Brashan Brashieel-nahr!« Sandy schleuderte einen Stiefel nach dem Zentauroiden. Sean hatte nicht gesehen, wie sie ihn ausgezogen hatte, doch eine sechsfingrige Hand schnellte empor und pflückte den Schuh einfach aus der Luft, und dann stieß Brashan diesen blubbernden Laut aus, ein Lachen. Sean jedoch musste jedes Mal aufs Neue an ein Abflussrohr denken, das verstopft einen vergeblichen Versuch unternahm, sich selbst zu reinigen.
    Der lachende Narhani überreichte Sandy den Stiefel, ohne auch nur von seinem Sitz aufzustehen. Er senkte den saurierartigen Schädel in einer galanten Verneigung, und Sean schüttelte den Kopf. Wie die meisten Klon-Kinder der Narhani hatte Brashan so viel Zeit mit Menschen verbracht, dass seine Vorfahren seinen Sinn für Humor schlichtweg unverständlich fanden, doch er war zugleich deutlich fortgeschrittener darin, die menschliche Psychologie zu verstehen, als Brashan selbst einzugestehen bereit gewesen wäre. Er verstand, dass Menschen lachen mussten, damit sie nicht weinten. Und, so sinnierte Sean mit wachsendem Respekt vor dem Narhani, vielleicht verstand er auch, wie seine Frotzeleien seine menschlichen Freunde dazu bringen konnten, sich ungezwungen mit einem Thema zu befassen, das gewiss früher oder später von ganz allein und mit Sicherheit nicht gerade erwünscht auf das Tapet kommen würde.
    »Wenn wir uns dann vielleicht mal einem weniger lasziven Thema zuwenden könnten?«, meinte Sean, ohne den anderen von seinen Gedankengängen etwas mitteilen zu wollen. Seine Freunde und Schicksalsgenossen drehten sich wieder zu ihm um, und ihre Körpersprache, stellte Sean zufrieden fest, ließ vermuten, dass sie jetzt deutlich weniger angespannt waren.
    »Danke sehr. Also, Harry und ich haben unseren Kurs schon berechnet, aber bevor wir uns jetzt auf den Weg machen, möchte ich wissen, dass wir uns auf unsere Systeme wirklich verlassen können.« Alle nickten, genau wie er jetzt wieder deutlich ernsthafter, und Sean wandte sich Tamman zu. »Wie sieht's im Maschinenraum aus, Tam?«
    »Brash und ich sind mit unserer Inspektion noch nicht ganz fertig, aber so weit wir das bisher beurteilen können, sieht alles nach einhundertprozentiger Leistung aus. Das Kraftwerk arbeitet im Sollbereich, das Fangfeld liegt im grünen Bereich. Sobald wir mehr als null Komma drei C erreichen, werden wir mehr Wasserstoff ansaugen, als wir verbrennen. Und der Antrieb sieht in Ordnung aus, trotz des Blitzstarts.«
    »Lebenserhaltungssystem?«
    »War das Erste, was wir uns angesehen haben. Das Kraftwerk scheint keine Probleme zu machen, aber es könnte Schwierigkeiten bei der Verpflegung geben.« Fragend hob Sean eine Augenbraue, und Tamman zuckte mit den Schultern. »Zur gesamten Besatzung der Terra haben nur fünf Narhani gehört, Sean. Ich bin noch nicht dazu gekommen, eine Bestandsaufnahme der Logistik zu machen, aber es könnte durchaus sein, dass wir ein bisschen knapp sind, was Nahrungsergänzungsmittel angeht.«
    »Hmmm.« Sean zupfte an seinem Ohrläppchen und runzelte die Stirn. Die Biochemie der Narhani beruhte auf einem Schwermetallgehalt, der für Menschen tödlich wäre. Brashan konnte alles essen, was auch seine Freunde zu sich nehmen konnten, aber er konnte nicht alles davon verstoffwechseln, und auf Menschen abgestimmte Nahrungsmittel würde ihm auch nicht alles liefern, was er zum Leben brauchte.
    »Macht euch keine Sorgen!«, warf Sandy ein. Sean blickte sie an und sah die ausdruckslose Miene eines Menschen, der gerade

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