Collection Baccara 0283
hätten uns verlobt. Nichts Offizielles natürlich. Irgendwann später dann kommt es zu einem heftigen Streit zwischen uns, Sie kehren in Ihr Heimatland zurück. Mir, einem Mann mit gebrochenem Herzen, kann man natürlich nicht zumuten, sich gleich wieder auf eine neue Beziehung einzulassen.
Zumindest nicht für den Rest des Jahres. Besser länger.“
Maggie öffnete den Mund, brachte aber keinen einzigen Ton heraus. Die Bedeutung seiner Worte sickerte langsam in ihr Bewusstsein ein, trotzdem ergab das alles keinen Sinn. „Ich … Sie … Das ist doch …“
„… ein äußerst vorteilhaftes Arrangement für uns beide.“ Er lächelte zufrieden. „Für einen Zeitraum von, sagen wir, sechs Monaten spielen wir ein Paar. Natürlich werde ich Sie dafür angemessen entschädigen.“ Er nannte ihr eine schwindelerregend hohe Summe.
Noch einmal zum Mitschreiben: Er wollte sie dafür bezahlen, mit ihm auszugehen, ja, sogar eine Verlobung mit ihm vorzutäuschen? Und das alles nur, um seinen Vater auszutricksen? „Wenn er das erfährt, bringt er mich um“, erklärte sie düster.
„Keine Sorge, solche drakonischen Strafen sind längst abgeschafft“, beruhigte er sie überflüssigerweise. „Es wird ihn traurig stimmen, das ist alles.“
Auch nicht gerade tröstlich, dachte Maggie. „Aber da können Sie doch genauso gut mit einer der jungen Damen ausgehen, die er Ihnen ständig präsentiert. Warum sollte das nicht funktionieren?“
„Die langweilen mich zu Tode.“
„Och, Sabrina wirkte eigentlich ganz nett.“
Er verdrehte verärgert die Augen. „Sie mussten ja auch nicht mit ihr tanzen.“
„Dem Himmel sei Dank.“ Maggie sah ihn fassungslos an. „Sie meinen das wirklich ernst, oder?“
„Allerdings. Betrachten Sie es doch mal von der praktischen Seite. Ich entkomme dem Würgegriff meines Vaters, und Sie verdienen eine hübsche Summe, die es Ihnen erleichtern wird, Ihr Geschäft wieder auf die Beine zu bringen.“
Schön ausgedrückt … eine hübsche kleine Summe. „Für eine solche Inszenierung tauge ich nicht, fürchte ich. Ich bin ein ganz anderer Typ als die Frauen, die sich in einem Palast wie diesem zu Hause fühlen.“
„Hm, ich empfinde Sie als äußerst angenehme Abwechslung.“
„Aber ich habe keine Ahnung, wie man sich richtig kleidet, geschweige denn, wie man sich bei Hof benimmt. Bitten Sie doch Victoria. Nadims Sekretärin. Hübsch, blond, und sie versteht sich zurechtzumachen.“
„Nicht nötig, Sie sind genau die Richtige. Die Zeit in Ihrer Gesellschaft wird wenigstens keine Qual.“
Maggie dachte an den Tanz in den Armen des Prinzen zurück. Nein, eine Qual würde es ganz sicher nicht werden. Vielleicht würden sie noch öfter zusammen tanzen? Sogar einem Kuss wäre sie nicht abgeneigt.
Die Vorstellung, wie sie eng aneinandergeschmiegt dastanden, die Lippen in einem hungrigen Kuss vereint, war so lebendig, dass Maggie unwillkürlich auf die andere Seite des Schreibtisches rutschte, um den Abstand zwischen sich und Quadir zu vergrößern. „Das ist doch völlig verrückt“, protestierte sie, wenn auch etwas halbherzig, wie sie zugeben musste.
„Ich finde es überhaupt nicht verrückt, sondern im Gegenteil ausgesprochen vernünftig. Mein Plan verschafft mir wenigstens ein Jahr Ruhe vor meinem Vater. Und auf Sie wartet eine paradiesische Zeit in einem paradiesischen Palast mit einer paradiesischen Bezahlung. Sie werden schöne Kleider tragen, interessante Menschen kennenlernen, Prominente, Staatsoberhäupter. Wir werden reisen, Tagungen besuchen. Die Zeit hier wird Ihren Horizont erweitern und Ihr Bankkonto aufpolstern.“
„Ein ganz schöner Aufwand, nur um Ihren Vater loszuwerden.“
„Sie wissen ja nicht, wie es ist, einen regierenden Monarchen zum Vater zu haben“, gab er düster zurück.
Der Punkt ging an ihn. Maggie war wirklich kurz davor, sein Angebot anzunehmen, das musste sie zugeben. Gar nicht mal in erster Linie wegen des Geldes, sondern wegen der Erfahrungen, die sie zweifellos machen würde. Eine solche Gelegenheit würde sich ihr bestimmt nie wieder bieten. Außerdem – wie würde wohl Jon reagieren, wenn er annehmen musste, dass sie mit einem schicken Prinzen Iiiert war? Eine reizvolle Vorstellung. „Ohne ein paar Grundregeln funktioniert das aber nicht“, hörte sie sich sagen.
„Zum Beispiel?“
„Während wir zusammen sind, dürfen Sie mit keiner anderen Frau ausgehen. Ich mag nicht gern betrogen werden.“
„Einverstanden. Das gilt
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