Collection Baccara Band 0250
– da ging nichts schief. Sie wissen, was Sie tun.“
„Hm. Es gäbe da schon etwas, wobei Sie mir sehr helfen würden.“ Ethan sah das Misstrauen in ihrem Blick und lachte. „Nicht, was Sie denken! Ich schaffe es einfach nicht, Kontakt mit Ihrem Bruder aufzunehmen. Könnten Sie nicht ein Treffen zwischen uns arrangieren?“
„Ich habe zwei Brüder, wissen Sie? Wahrscheinlich meinen Sie Derrick. Ich verstehe nicht, warum Sie überhaupt mit ihm sprechen wollen. Wir sind doch jetzt hinter Norblusky her. Wir haben den Namen seines letzten Arbeitgebers und die von einigen seiner Saufkumpane.“
Ethan trommelte auf das Lenkrad. Sein Instinkt empfahl ihm zu lügen, aber er hatte angefangen, Claudia Barone wirklich zu mögen. „Norblusky ist eine wichtige Spur, aber er kann es nicht ganz allein getan haben – wenn überhaupt. Deshalb muss ich noch eine Menge Steine umdrehen und nachsehen, was darunter ist. Derrick ist der Leiter der Qualitätskontrolle, und er war Norbluskys Chef.“
Ethan wartete auf ihren Ausbruch, auf einen Hagel von Gegenargumenten. Aber nichts dergleichen geschah. Sie saß still neben ihm und wirkte nachdenklich und besorgt.
Er mochte es gar nicht, wenn sie so verletzlich und sorgenvoll aussah. Darum beschloss er, das Thema zu wechseln. Das würde sie vielleicht ablenken. „Wie hat diese Fehde zwischen den Barones und den Contis überhaupt angefangen? Und welche Bedeutung hat dabei der Valentinstag?“
„Was? Oh.“ Claudia schüttelte den Kopf, als ob sie ganz andere Gedanken vertreiben müsste. „Es wundert mich, dass Sie das nicht wissen. Hat Sal Conti Ihnen nichts davon erzählt?“
„Er hat gesagt, es wäre eine uralte Geschichte, und an Flüche würde heute doch niemand mehr glauben. Da wurde ich natürlich neugierig, aber er wollte nicht mit mir darüber reden. Meine Recherchen haben mich auch nicht sehr viel weitergebracht. Im Herald ist mal ein Artikel erschienen, in dem von Valentinstag und von vom Schicksal verfolgten Liebenden die Rede war, aber das hat für mich sehr nach Spekulation ausgesehen.“
„Den Artikel habe ich auch gelesen. Auf dem Niveau der Klatschpresse, um es freundlich auszudrücken. Fast alles in dem Artikel war frei erfunden, sogar der Fluch war völlig falsch dargestellt.“
„Sie meinen, es gibt wirklich einen Fluch?“
„Allerdings. Wollen Sie die Geschichte hören?“
Ethan nickte.
„Vor langer Zeit, gar nicht weit weg von hier, verliebte sich ein junger Mann. Er war natürlich arm – alle guten Helden sind arm, am Anfang jedenfalls. Aber die jungen Liebenden waren nicht vom Schicksal verfolgt. Die Auserkorene des jungen Mannes erwiderte seine Liebe, und eines sonnigen Valentinstags brannten sie miteinander durch und heirateten.“
„Lassen Sie mich raten. Die jungen Liebenden waren Ihre Großeltern, Marco Barone und Angelica … an ihren Geburtsnamen erinnere ich mich nicht.“
„Gut geraten. Die beiden Liebenden bekamen ihr Happy End, zumindest sah es so aus. Aber wie fast alles hatte es einen Preis.“
„Der Fluch?“, fragte Ethan lächelnd.
„Etwas viel Wichtigeres. Freundschaft. Wissen Sie, damals waren die Contis sehr reich und die Barones arm. Aber die beiden Familien waren auf Sizilien Nachbarn gewesen, und als Marco nach Amerika kam, tat er das mit Unterstützung der Contis. Er war ihr Patensohn. Sie gaben ihm einen Job in ihrem Restaurant, wo er Angelica kennenlernte, die dort für die Desserts zuständig war. Ihre Spezialität war …“ Claudia machte eine dramatische Pause. „… Gelato, italienische Eiscreme nach einem alten Familienrezept.“
„Und das war der Anfang von Baronessa? Angelicas Familienrezept?“
„Sie haben es erfasst.“
„Also geht es in Wirklichkeit um Geld. Die Contis waren sauer, weil Marco ihnen Angelica und damit das Eisrezept weggenommen hat.“
„Das war aber nicht alles. Der junge Conti – Vincent, Sals Vater – war selbst in Angelica verliebt. Seine Eltern und er rechneten schon fest damit, dass Angelica ihn heiraten würde. Aber sie brannte mit Marco durch, der mit Lucia Conti verlobt war, Vincents Schwester.“
„Oh. Was für ein Drama. Sind wir jetzt bei dem Fluch angelangt?“
„Ja. Lucia Conti verfluchte den Valentinstag für ihre Rivalin und ihren treulosen Exverlobten. Und ein Jahr später, am Valentinstag, erlitt Angelica eine Fehlgeburt.“
„Das tut mir leid. Aber das war reiner Zufall.“
„Wahrscheinlich.“
„Ach, kommen Sie! Sie glauben doch sowieso nicht
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