Collection Baccara Band 0250
nie und nimmer.“
Claudia lachte. Ihre Kehle war wieder frei. „Kann sein. Ich habe noch nie darüber nachgedacht.“ Sie legte den Kopf schief. „Sie wissen aber viel über Frauen!“
„Cousinen.“ Ethan drosselte die Geschwindigkeit und bog in eine Wohngegend ab. „Ich habe jede Menge Cousinen. Und wissen Sie was? Sie alle wollen mir helfen und geben mir gute Ratschläge.“
„Wie viele Cousins und Cousinen haben Sie denn?“, fragte Claudia belustigt.
„Es reicht für zwei Footballteams, und dann sind immer noch welche übrig.“
„Ach, du meine Güte! Und ich dachte, meine Familie wäre groß! Sind Sie sicher, dass Sie nicht Italiener sind?“
„Italiener bin ich nicht, aber sonst alles Mögliche. Väterlicherseits waren meine Vorfahren meist Iren und Engländer, aber meine Familie mütterlicherseits – Waliser, Schweden, Schotten, Österreicher, Deutsche, und irgendeine Ururgroßmutter war halb Afrikanerin, halb Apachin. Nach der Familienlegende war ihr Vater ein entflohener Sklave, aber meine Tante Violet, die sich für Ahnenforschung interessiert, hat dafür keine Beweise finden können. Das frustriert sie sehr.“
„Grundgütiger! Sie sind ein wandelnder Schmelztiegel!“
„Na, wenn das kein tolles Kompliment ist …“
Claudia lächelte immer noch, als sie vor einem kleinen Haus anhielten, das von großen Nadelbäumen umgeben war.
„Ich verstehe, warum Sie nicht wieder geheiratet haben“, bemerkte Claudia. „Jemanden mit einem passenden Hintergrund zu finden muss schwierig sein. Walisische, irische, schwedische, englische, österreichische, deutsche, afrikanische und Apachenvorfahren haben nicht allzu viele Menschen.“
„Sie haben die Schotten vergessen“, erwiderte Ethan. „Und das habe ich nicht gemeint.“ Er stellte den Motor ab und stieg aus dem Wagen.
Claudia stieg ebenfalls aus. „Ach so, dann meinen Sie mit Hintergrund den sozialen Status? Oder Geld?Vielleicht meinen Sie, das müssten Sie mit einer Frau gemeinsam haben? Wie finden Sie das denn heraus? Fragen Sie die Frauen danach, bevor Sie sich mit Ihnen verabreden, oder raten Sie einfach?“
Ethan ging um den Wagen herum auf sie zu. „Ich lasse sie einen Fragebogen ausfüllen. Und wenn es ernster wird, verlange ich Einsicht in ihre Steuerbescheide. Man kann ja nie wissen. Könnten wir jetzt aufhören, über mein Privatleben zu reden, und ein paar Regeln für dieses Gespräch festlegen?“
„Sie meinen, Sie wollen die Regeln festlegen.“
Ethan grinste und legte die Hand um ihren Ellbogen. „Stellen Sie sich einfach vor, es wäre wie beim Tanzen, ja? Ich führe.“
5. KAPITEL
Zwei Stunden später saß Ethan wieder im Wagen und dachte ans Abendessen. Erst würde er Claudia bei ihrer Wohnung absetzen und dann zu sich fahren. Bis dahin würde es zu spät sein, um noch zu kochen. Das bedeutete Fast Food. Schon wieder.
Möglicherweise brauchte er sie aber gar nicht nach Hause fahren. Vielleicht wollte sie ja stattdessen den Fall mit ihm durchsprechen! Selbst wenn sie dabei nicht auf falsche Gedanken kam, würde sein Körper dafür sorgen, dass zumindest er es tat. Tatsächlich war es schon längst so weit – und zwar ununterbrochen, seitdem er ihre Brüste gesehen hatte.
Ethan drehte den Zündschlüssel und zwang sich, an etwas anderes zu denken.
„Morgen komme ich mit“, verkündete Claudia auf dem Beifahrersitz.
„Woher wusste ich nur, dass Sie das sagen würden?“ Ethan schüttelte verwundert den Kopf. „Ich entwickle übernatürliche Kräfte! Schnell, wählen Sie eine Zahl zwischen eins und zehn!“
„Zwanzigtausend.“
„Ach ja, ich erinnere mich: Anweisungen befolgen ist nicht Ihre Stärke.“
Claudia hatte in den vergangenen zwei Stunden viel besser mit ihm zusammengearbeitet, als er ihr zugetraut hätte. Sie hatte einen guten Instinkt, der ihr sagte, wann sie welches Stichwort geben, wann sie schweigen und – das war das Erstaunlichste – wann sie Ethan die Gesprächsführung überlassen musste.
Sie beide bildeten ein gutes Team. Es war zum Verrücktwerden!
„Sie sind gut darin, Leute zum Reden zu bringen“, sagte sie.
„Neuerdings muss ich nur noch selten Gewalt anwenden“, erwiderte er trocken. Die Vorstellung, allein zu essen, gefiel ihm immer weniger. „Sie waren aber auch gut. Ab und zu haben Sie sogar den Mund gehalten.“
„Mir eilt zwar ein anderer Ruf voraus, aber ich muss nicht immer alles an mich reißen. Ich schreite nur ein, wenn etwas schiefgeht. Dieses Gespräch
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