Collection Baccara Band 0250
Leute zusammen. Claudia war ziemlich sicher, dass kein einziges Paar im Lokal auf dem Esstisch übereinander herfallen würde.
„Das ist doch sinnlos“, sagte Ethan. „Wieso mieten Sie denn einen Parkplatz, wenn Sie gar kein Auto haben?“
Claudia lächelte. Seitdem er das herausgefunden hatte, ging es ihm anscheinend nicht mehr aus dem Kopf. „Es kann doch trotzdem sein, dass ich den Parkplatz brauche. Heute Abend zum Beispiel ist es doch gut, dass ich ihn habe.“
„Sie mieten einen Parkplatz, damit andere Leute darauf parken können?“
„Ich möchte, dass die Autos meiner Gäste sicher sind.“
Offenbar dachte er gründlich darüber nach. „Und was machen Sie, wenn Sie mal am Wochenende nach Cape Cod fahren wollen?“
„Dann nehme ich mir einen Mietwagen oder fahre mit jemandem, der ein Auto hat.“ Sie tätschelte seinen Arm. „Ich weiß, das ist ein Schock für Sie. Aber für mich ist es einfacher, mich nicht mit einem Auto zu belasten. Es ist wirklich kein großer Verzicht.“
Das Paprikás war eine von Claudias Lastern. Das Essen war toll, aber keines der Gerichte auf der Speisekarte hätte man in einem Diätplan gefunden. Ethan würde es gefallen, da war Claudia sicher.
Leider gefiel es auch vielen anderen Menschen. Das Foyer des Restaurants war voll mit Gästen, die auf einen freien Tisch warteten.
„Es tut mir leid, Miss Barone“, sagte Henry bedauernd. „Sie werden etwas warten müssen. Möchten Sie und Ihr Begleiter vielleicht ein Glas Wein?“
„Vielleicht ein Glas von dem Merlot, den ich beim letzten Mal hatte, danke schön. Ethan?“
„Ja, was ist denn?“ Er sah ständig nach links. „Für mich nichts, danke.“ Er umfasste Claudias Ellbogen.
Sie wandte sich ihm zu und fragte sich, wen oder was er die ganze Zeit anguckte. „Was ist denn so … Ethan! Zerren Sie nicht an mir!“
„Wir sollten hier nicht herumstehen.“
„Falls es Ihnen nicht aufgefallen ist, es ist ziemlich eng hier drin, und …“ Sie verstummte. Das Paar links von Ethan stand vom Tisch auf, und Claudia sah dahinter ein wohlbekanntes Profil.
Drake. Groß, blond, schlank und elegant wie immer. Sein Anzug war aus taubengrauer Seide. Drakes Bewegungen waren flink und energisch. Er zog überall die Aufmerksamkeit auf sich, und das wusste er auch. Die anderen Menschen verblassten in seiner Gegenwart.
Hin und wieder hatte Claudia darüber nachgedacht, ob es das war, was ihn an ihr gestört hatte: Sie verblasste nicht neben ihm.
„Was ist denn die Spezialität des Hauses?“, fragte Ethan, etwas zu laut.
„Bitte? Oh, das Paprikahähnchen.“ Wie deprimierend, dachte sie, und wie ärgerlich. Ihr Herz flatterte immer noch ein bisschen, wenn sie Drake sah. Sie begehrte ihn nicht, sie mochte ihn nicht einmal – es waren nur die Geister alter Gefühle.
„Ich hoffe, es ist gut gewürzt“, sagte Ethan. „Ich stehe auf scharfe Sachen.“
„Oh.“ Sie versuchte zu lächeln. „Es ist scharf, aber man verbrennt sich nicht den Mund daran. Ich esse es sehr gern.“ Einen von Drakes Begleitern kannte sie. Will war Anwalt, ein Anwalt wie aus einem Hollywood-Blockbuster, aalglatt und sehr, sehr teuer. Den anderen Mann kannte sie nicht.
Gerade hatte der Fremde zu ihr hingesehen, jetzt wandte er sich den anderen beiden Männern zu und sagte etwas. Alle drei kicherten.
Sie redeten über sie! Und lachten! Claudia machte einen entschlossenen Schritt auf die Männer zu und blieb dann stehen. Was konnte sie denn tun? Leider hatte sie keinen Karton Eis dabei.
Die Männer sprachen so laut, dass sie einiges mitbekam.
„Ich wette … im Bett geht alles nach ihrem Kopf“, sagte der Fremde gerade. „Diese Sorte Weiber …“
Drake sah zwar nicht zu ihr hin, aber natürlich wusste er genau, dass sie da war. Claudia kannte ihn gut. Er sprach absichtlich so laut, dass sie ihn hören musste. „Na ja, sie wollte immer oben sein. Das ist ja ab und zu ganz nett, aber jedes Mal?“
Mehr Gelächter.
„Entschuldigung, bin gleich wieder da“, sagte Ethan.
„Ethan? Ethan, was …?“ Claudia wollte ihn am Arm festhalten, aber er war schon außer Reichweite, obwohl es gar nicht so aussah, als ob er sich schnell bewegen würde. In nächsten Moment stand er schon bei den drei Männern und tippte Drake auf die Schulter.
Drake spielte gekonnt den Überraschten. Er drehte sich um und lächelte, um seine perfekten Zähne zu zeigen. „Ja?“
„Sie reden über die Lady, mit der ich hier bin.“
Oh! Ethan würde jemanden
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