Collection Baccara Band 0250
Oberhaupt der Familie, schüttelte den Kopf. „Ich muss schon sagen, das ist wirklich peinlich. Darum hast du uns zusammengerufen? Um deiner Schwester Schwierigkeiten zu machen?“
Derrick fuhr zu ihm herum. „Hör doch auf, Onkel Carlo! Ich weiß, dass sie dein Liebling ist, aber du kannst ihr doch nicht mehr vertrauen, wenn sie etwas mit Mallory hat! Sie glaubt doch jeden Müll, mit dem er sie zwischen seinen Küssen füttert.“
Jetzt hatte Ethan genug. „Was für ein abscheuliches Bild. Aber wahrscheinlich haben Sie in der Schule oft gefehlt und verstehen daher nicht viel von Metaphern.“ Langsam ging er auf Derrick zu. „Ich möchte nur wissen, ob ich das richtig verstanden habe. Sie wollen, dass Ihre Familie Sie damit beauftragt, meine Ermittlungen zu überwachen, richtig?“
Derrick grinste höhnisch. „Mich, oder jemand anderen, den Sie nicht bums…“
Plötzlich lag Ethans Hand auf Derricks Schulter. Er drückte fest zu. „Klappe halten!“
Derrick wurde blass. Er öffnete den Mund und schloss ihn wieder, versuchte, sich loszureißen, und scheiterte. Ethan drückte immer heftiger zu, bis er spürte, wie Knochen an Knochen entlangrieb, dann ließ er los und gab Derrick einen kleinen Schubs. Claudias Bruder taumelte rückwärts.
Ethan sprach sehr sanft. „Hören Sie gut zu. Niemand überwacht meine Ermittlungen. Ich berichte meinem Auftraggeber. Außerdem arbeite ich nur mit Leuten, denen ich vertraue. Ich vertraue Claudia. Ihnen nicht. Wenn ich Sie sehe, kann es passieren, dass ich mich aufrege.“
Derrick rieb sich die Schulter. Sein Gesicht war wutverzerrt. „Dämlicher Prolet! Gewalt ist wohl alles, was Sie draufhaben, was?“ Er drehte sich und sah nacheinander seine Verwandten an. „Lasst ihr ihm das etwa durchgehen? Dass er mich vor euren Augen misshandelt?“
„Mit Brutalität muss man bei Ethan immer rechnen“, sagte eine kühle weibliche Stimme von der Tür her. „Herzlichen Glückwunsch. Alle Barones außer Ihnen hat er schon eingeschüchtert.“
Ethan seufzte. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. „Hallo, Bianca.“
Wahrscheinlich hatte Claudia irgendwann schon einmal einen schlimmeren Abend als diesen erlebt. Aber ihr fiel kein Beispiel ein.
Niemand war über Derrick erfreut gewesen. Außer Bianca. Die beiden hatten den Rest des Abends in einer Ecke verbracht und die Köpfe zusammengesteckt.
Aber wie sehr die Familie Derricks Auftritt auch verurteilte – das Gift, das er verspritzt hatte, tat seine Wirkung. Wenn Claudia nur noch einen einzigen mitfühlenden Ratschlag anhören musste, würde sie schreien.
Schreien war wirklich eine gute Idee. Aber erst, wenn sie in ihrer Wohnung war. Sie wollte nicht schuld sein, wenn Ethan sein Auto zu Schrott fuhr. „Ich mag deine Familie lieber als meine“, sagte sie zu ihm.
„Du vergisst Onkel Harold.“
Sie schnaubte. „Gib’s auf, mich zum Lachen bringen zu wollen. Ich wälze mich gerade in Selbstmitleid, und da ich das nur selten tue, möchte ich jede Sekunde davon auskosten.“
„Wenn man etwas Neues lernt, muss man sich darauf konzentrieren.“
„Hm.“
Derrick war heute Abend ganz anders gewesen als sonst. Fast völlig außer Kontrolle. Sein Auftritt vor der Familie war schlimm genug gewesen, aber er hatte ihr später noch ein Gespräch unter vier Augen aufgenötigt. Da war er wirklich ausfallend geworden und gemein. „Die eigene Familie verraten“ war noch sein harmlosester Vorwurf gewesen. Seine Worte hatten Claudia zwar verletzt, aber was sie in seinen Augen gesehen hatte, hatte ihr regelrecht Angst eingejagt.
Derrick war schon immer schwierig und egozentrisch gewesen. Aber nicht grausam.
Claudia seufzte. Einerseits wünschte sich Derrick nichts mehr als Anerkennung von seiner Familie. Andererseits tat er sein Möglichstes, um alle gegen sich aufzubringen. Warum war er nur so?
„Haben deine Eltern eigentlich auch so viele Antiquitäten wie dein Onkel und deine Tante?“
Ethans Frage riss Claudia in die Gegenwart zurück. „Oh ja, es sind schon einige. Aber meine Mutter bevorzugt Antiquitäten aus Neuengland. Sie mag sie lieber als die europäischen.“
„Du magst gar keine alten Sachen, oder? Deine Wohnung ist topmodern.“
Claudia zuckte die Schultern. „Du weißt doch, wie das ist. Als ich zu Hause ausgezogen bin, wollte ich, dass es bei mir ganz anders aussieht als bei meinen Eltern.“
„Du musst Antiquitäten ziemlich satthaben, wenn du sie als Kind immer um dich hattest.“
„Nein, nicht
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