Collection Baccara Band 0250
Pferdeanhänger und hatte nicht einmal Zeit gehabt, sich daran zu erfreuen, dass er sie mit seinen großen starken Händen festgehalten hatte.
„Warte!“ Doch ihr Rufen ging im lauten Motorengeräusch der Harley unter.
Bestürzt sah sie zu, wie er pfeilschnell aus der Scheune fuhr und sie in einer aufgewirbelten Staubwolke stehen ließ.
Ist das wirklich mein Traummann, fragte sie sich.
Wäre er nicht so unschlagbar gut im Bett gewesen, wären Greta vielleicht Zweifel daran gekommen.
Aber sie stieß lediglich ein paar Flüche aus und lief aus der Scheune. In den letzten Jahren hatte sie zwar immer das bekommen, was sie sich gewünscht hatte, aber sie wusste noch genau, dass man um bestimmte Dinge kämpfen musste.
Als sie auf ihren High Heels zur Hauptstraße hinuntertrippelte, hatte sie sich schon wieder gefangen. Die Lippen waren nachgezogen und die Haare zurechtgezupft.
Für Jesse war sie bereit, einiges auf sich zu nehmen, denn sie war überzeugt, er war der perfekte Mann für sie. Irgendwann würde auch er einsehen, dass sie füreinander bestimmt waren, und dann käme er angekrochen. Ganz sicher würde er dann alles tun, um sein mieses Verhalten von heute wiedergutzumachen.
Sie sah einen blauen Pick-up auf sich zukommen. Er fuhr in Richtung Tampa.
Greta streckte ihren Daumen hinaus und beschloss, möglichst bald selbst den Führerschein zu machen und sich ein Auto zu kaufen. Obwohl sie schon viele interessante Menschen kennengelernt hatte, wenn sie per Anhalter gefahren war, wusste sie, dass es gefährlich war, zu einem Fremden ins Auto zu steigen.
In der Modelwelt mochte es wohl üblich sein, dass man immer wieder Risiken einging, aber als Hausfrau und Mutter wäre das nicht mehr angebracht.
Knapp zwei Wochen später, während Jesse gerade mit ein paar Ausbesserungsarbeiten an einer kunstvoll angefertigten Deckenverzierung beschäftigt war, stellte er fest, dass er in der ganzen Zeit immer nur an eine einzige Frau gedacht hatte.
Seit Tagen versuchte er mit allen Mitteln, sich abzulenken.
Er stellte die Maschine ab und wischte das Sägemehl von dem handgeschnitzten Holzstück. Für heute war seine Arbeit beendet. Inzwischen war es zehn Tage her, seit er die Crooked Ranch verlassen hatte. Jetzt, nach endlos langen Tagen, sah er immer noch das Bild von Kyra vor sich, wie sie nackt vor ihm lag.
Das war gar nicht gut.
In seiner Verzweiflung war er übers Wochenende aus der Stadt geflüchtet und hatte gehofft, dadurch endlich an etwas anderes denken zu können als an Kyra. Sein Bruder hatte ihn um einen kleinen Gefallen gebeten. Jesse sollte Seths Schiff nach Twin Palms, einem kleinen verschlafenen Städtchen an der Golfküste, überführen, und Jesse hatte die Aufgabe dankbar angenommen.
Leider hatte die Ablenkung nichts genützt. Im Gegenteil. Als er sah, wie glücklich sein Bruder mit seiner Freundin Mia Quentin war, wurde ihm noch mehr bewusst, wie schmerzlich es sein konnte, wenn man unfähig war, eine feste Beziehung einzugehen.
Er warf einen Blick auf die Uhr. Wenn er es noch rechtzeitig zur Ranch schaffen wollte, dann musste er sich beeilen. Er wollte sich unbedingt von Sam’s Pride verabschieden.
Auch Kyra würde er heute wiedersehen.
Er konnte es nicht länger hinausschieben. Irgendwann musste es schließlich sein. Er musste mir ihr ein ernstes Gespräch führen und ihr ursprünglich freundschaftliches Verhältnis zueinander wiederherstellen. Und dann würde er sich von ihr verabschieden.
Jesse setzte den Helm auf, schwang sich auf seine Harley und machte sich auf den Weg. Die Fahrt zur Ranch würde eine Weile dauern, und darüber war er froh, denn so konnte er unterdessen noch einmal alles überdenken. Seit Tagen bemühte er sich, nicht über die Konsequenzen aus der Nacht mit Kyra nachzudenken. Immer wieder redete er sich ein, dass doch eigentlich nichts passiert war.
Doch er wusste genau, dass er sich damit selbst belog.
Denn im Grunde war etwas Überwältigendes geschehen. Wenn er daran dachte, wie sie sich berührt hatten, bekam er immer noch eine Gänsehaut.
Der Abschied heute musste möglichst schnell über die Bühne gehen.
Es war heute das letzte Mal, dass er Sam’s Pride sehen würde. Jesse und Kyra waren dabei gewesen, als er geboren wurde. Aus irgendeinem Grund war er immer schon auf Kyra fixiert gewesen. Einmal hatte er sie sogar aus einem Fluss gerettet, als ein anderes Pferd sie abgeworfen hatte.
Dummerweise war genau dieses Pferd ausschlaggebend dafür, dass Jesse
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